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    Doctor Who: Staffel 12

    Doctor Who: Staffel 12


    Land/Jahr:
    GB 2020
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Jodie Whittaker
    Bradley Walsh
    Tosin Cole
    Madip Gill
    Jo Martin
    John Barrowman
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    535 Minuten
    Kaufstart:
    9. Oktober 2020
    Label:
    Polyband

    Die Sicherheit des gesamten Planeten steht auf dem Spiel. Rund um den Globus kommen Agenten der verschiedensten Geheimdienste auf mysteriöse Weise ums Leben. Unbekannte, vermutlich außerirdische Gestalten aus leuchtendem Licht halten die Welt in Atem und könnten zu einer Bedrohung für die gesamte Menschheit werden. Der Chef des britischen Geheimdienstes MI6 sieht daher nur noch eine Lösung: Er bittet den Doktor um Hilfe, die merkwürdigen Wesen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Gemeinsam mit den besten Freunden Ryan, Yaz und Graham setzt der Doktor fortan alles daran, die Geheimnisse um die Kreaturen herauszufinden. Doch dabei könnte der Doktor auch auf eine unangenehme Wahrheit über seine eigene Existenz stoßen, denn womöglich basiert die gesamte Entstehungsgeschichte rund um ihren Heimatplaten Gallifrey auf einer riesengroßen Lüge…

    Kritik:
    Die alles verändernde Neuigkeit liegt inzwischen bereits ein Jahr zurück: Inzwischen geht Jodie Whittaker als erster weiblicher Doktor bereits in die zweite Runde und bekommt zehn neue Episoden spendiert. Ob das endlich die Gelegenheit bietet, das Mysterium um ihr neues Geschlecht beiseite zu legen und sich wieder klassischen Geschichten zu widmen?

    Der erste weibliche James Bond
    Los geht es in der zwölften Staffel von „Doctor Who“ jedenfalls bereits ziemlich modern. In der rund zweistündigen Doppelfolge, die den Auftakt von Jodies zweiter Runde bietet, übernimmt der Doktor kurzerhand jene Rolle, an die sich Hollywood noch nicht so richtig herantraut: In einer Hommage an die Kult-Filmreihe „James Bond“ schlüpft der Doktor einfach mal in die Rolle des ersten weiblichen Geheimagenten des MI6 und lässt richtiges 007-Feeling aufkommen. Dabei hätten bereits diese beiden Folgen eigentlich richtiges Kinopotential: „Spyfall“, dessen Titel angelehnt an den James Bond-Film „Skyfall“ ist, kommt mit einem überraschend hohen Tempo voller Hochglanzbilder daher. Das einst niedrige Budget der BBC scheint endgültig Geschichte und die Doppelfolge wirkt, als wäre sie von Luc Besson persönlich gedreht worden. Ein wenig gewöhnungsbedürftig sicherlich, wirkt sie aber auch ausgesprochen hochwertig.

    Die alles entscheidende Lüge
    Danach allerdings zeigt Showrunner Chris Chibnall, dass er „Doctor Who“ zugleich auch wieder zu einem klassischeren Format verhelfen kann. Die vielen Besonderheiten rund um das Geschlecht des Doktors und die zahlreichen Minderheiten, die ihre Begleiter darstellen, werden in der zwölften Staffel weitaus weniger thematisiert und an die große Glocke gehangen, wie noch in der vorherigen Staffel. Nun kann sich der Doktor wieder den üblichen Geschichten widmen und dabei die von früher gewohnte Abwechslung bieten: Mal geht es in die Zukunft, mal in die Vergangenheit und mal dürfen wir auch – typisch für „Doctor Who“ – berühmte Persönlichkeiten aus der Geschichte besuchen. Fast keine Folge gleicht bei diesem klassischen Episodenformat der anderen und doch bietet die Staffel durchaus Storyschnippsel, die sich durch die gesamten zehn Episoden ziehen: Bereits in der ersten Doppelfolge streut Chibnall interessante Hinweise ein, die zum Mysterium der gesamten Staffel werden und bis zur letzten Folge nicht aufgelöst werden. Da möchte wohl jemand in die Fußstapfen von Steven Moffat treten.

    In den Fußstapfen des Steven Moffat
    Im Ansatz scheint sich Chibnall nämlich tatsächlich so einiges von den früheren Staffeln von Moffat abzuschauen. Die einstigen Staffeln mit Matt Smith in der Hauptrolle des Doktors gehörten schließlich zu den komplexesten, abstrusesten und paradoxesten in der Geschichte der britischen Kultserie. So manche Episode sorgte dabei damals für einen echten Knoten im Kopf des Publikums und war – wie es die Fans der Serie ausdrücken würden – ganz schön „wibbly-wobbly“. Das setzt Chibnall nun zur Mitte der neuesten Staffel fort: Endlich bekommen die Zuschauer wieder vermeintliche Zeitparadoxons zu sehen, wenn der Doktor auf sein Alter Ego treffen soll, das weder er selbst aus der Vergangenheit kennt, noch bei eben diesem auf Erinnerungen stößt. Derartig spannende Fragen über die Möglichkeiten der Unmöglichkeit können „Doctor Who“-Fans begeistern und machen den verrückten Kern der modernen „Doctor Who“-Ära aus. Chibnall hat nun den Weg zurück dahin gefunden.

    Bildung durch Science-Fiction
    Und trotzdem ist Staffel 12 womöglich eine der klassischsten Staffeln, die wir seit der Ablösung von Matt Smith gesehen haben. Denn zwischen all den abgedrehten Geschichten in der Zukunft und den kreativen Kultgestalten wie den Cybermen war „Doctor Who“ immer auch ein bisschen lehrreich. Die jüngste Staffel erfüllt diesen „Bildungsauftrag“ wieder auf mitreißende Weise, wenn wir den Doktor etwa auf seinem Besuch bei Nikola Tesla und Thomas Elva Edison begleiten, die sich maßgeblich für den Fortschritt im Bereich der Elektrizität verantwortlich zeigen und trotzdem vielleicht bei einem Teil des Publikums nicht den Bekanntheitsgrad erlangen konnten, den sie verdient hätten. Und auch später gibt es mit dem Schriftsteller Percy Bysshe Shelley, der in eine faszinierende Gruselgeschichte eingebettet ist, eine fantasievolle Geschichtsstunde, die zugleich den Bogen zu einer Tripelepisode zum Showdown der Staffel spannt. Die zwölfte Staffel von „Doctor Who“ wirkt daher wie aus einem Guss, wie wir es jahrelang nicht erlebt haben.

    Fazit:
    Die zwölfte Staffel der britischen Kultserie „Doctor Who“ vereint Modernes mit klassischen Inhalten: In einem abwechslungsreichen Mix aus Science-Fiction-Geschichten in der Zukunft, spannenden Besuchen bei historischen Persönlichkeiten und aufregenden Reisen zu anderen Planeten bleibt die Serie ihrem Stil treu und knüpft an die Qualitäten der Moffat-Ära an.

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