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    Die letzte Front

    Die letzte Front


    Land/Jahr:
    Lettland 2007
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Aigars Grauba
    Darsteller:
    Janis Reinis
    Elita Klavina
    Arturs Skrastins
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    119 Minuten
    Kaufstart:
    25. März 2014
    Label:
    Pandastorm


    Der erste Weltkrieg gilt längst als beendet, als die Deutschen sich größtenteils bereits zurückgezogen haben. Doch der Kommandeur General von der Goltz kann sich damit noch nicht so recht zufrieden geben und hat es noch immer auf das Baltenland abgesehen. Besonders Riga, die Hauptstadt des inzwischen unabhängigen Lettland steht ihm da im Weg. Unterdessen kehrt auch Kriegsveteran Martin von der Ostfront zurück und steht nun kurz vor der Hochzeit mit seiner geliebten Frau Elsa, die im heimischen Riga schon lange auf ihn wartet. Dumm nur, dass ausgerechnet diese Feier von einem unerwarteten Angriff der Eisernen Division überschattet wird. Entgegen dem Willen seiner Frau entscheidet sich Martin erneut, an vorderster Front zu kämpfen und ist überzeugt, gemeinsam mit der stark in der Unterzahl befindlichen lettischen Armee die Deutschen zurückdrängen zu können. Eine blutige Schlacht um die Zukunft seines Heimatlandes steht bevor…

    Kritik:
    Im November 1919 kommt es zu einem verheerenden Konflikt. Die deutsche Eiserne Division greift kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges die lettische Hauptstadt Riga an, die sich selbst anschließend verbittert verteidigt. Mit Stolz, Patriotismus und dem Wunsch nach der Unabhängigkeit wagt es, eine unterzählige Armee, sich den Deutschen in den Weg zu stellen – gänzlich ohne Unterstützung der Alliierten. Ein weiterer Film in der Pandastorm-Reihe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, selten gezeigte und vernachlässigte Kriegsschauplätze in Form von Spielfilmen zu zeigen.

    Liebe und Kitsch
    Die Erwartungen der Kriegsfilm-Fans sind natürlich hoch: Nach großen und intensiven Erfolgen, wie „Tage des Ruhms“ oder „El Alamein 1942“ hat sich Pandastorm mit überaus realistischen und harten Genrefilmen einen Namen gemacht. Aus ungewöhnlicher Perspektive wurde meist recht nah an den Figuren und Charakteren eine Perspektive gezeigt, die man so kaum kannte. Geschichtsunterricht war da regelmäßig inbegriffen, denn die hier zu sehenden Kriegsereignisse werden in klassischen Medien grundsätzlich vernachlässigt. Doch „Die letzte Front“ geht dieses Mal einen Weg, der qualitativ nicht ganz aufgeht. Statt den Ernst der Lage durch die Augen eines Opfers, eines verwundbaren Soldaten oder gar eines betroffenen Kindes zu zeigen, sehen wir hier einen lettischen Soldaten, der den Krieg ohne zu zögern seiner Frau vorzieht. Völlig unglaubwürdig ist dabei, dass er gar seine Hochzeitsfeier abbricht, um in den Krieg zu ziehen. Patriotismus gepaart mit einer schnulzigen und unrealistischen Lovestory ist die Folge. Kurz gesagt: Vor allem in der ersten Hälfte verkommt der Streifen zu einer richtigen Schmonzette, dessen Charakterzeichnungen wohl niemand dem Film abkaufen mag.

    Krieg, die Nebensache
    Problematisch ist dabei auch, dass der eigentliche Krieg zum Nebenschauplatz wird. Die deutschen Truppen warten bereits vor dem Fluss auf die nächste Möglichkeit des Angriffes und noch immer beschäftigen sich die kitschigen Protagonisten mit schnulzigen Liebesgeschichten, belanglosen Streitereien und dem ewigen Warten auf die einzig wahre Liebe. Kurz gesagt: Uninteressant: Erst in der zweiten Hälfte kann man dann tatsächlich mit ausgefeilten Taktiken und hochrealistischen Kriegsszenen punkten. Immerhin hat es optisch durchaus seinen Reiz, wenn ganz Riga in Schutt und Asche gelegt wird, die Bomberflugzeuge nur so über die Stadt hinweg fliegen und jeder Schuss schon bald ein Treffer sein könnte. Doch emotional berührt uns das kaum. Da wird der beste Freund von einer Bombe getötet, doch durch die Charakterzeichnung ist uns die Figur dermaßen egal, dass wir in keinster Weise ergriffen sind. Zudem scheint die Hauptfigur fast unverwundbar – immer der Held, der trotz aussichtsloser Lage alle Konflikte zu bewältigen weiß. Einmal mehr leider nicht glaubwürdig und die softe Inszenierung mitsamt fehlender Darstellung von ernsten Verletzungen sorgt da nicht für Besserung.

    Fazit:
    Unglaubwürdige Schmonzette, die zwar auf geschichtlichen Fakten beruht und im späteren Verlauf spannende Kriegstaktiken aufweisen kann, jedoch emotional nicht fesselt und keine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann. Nur für echte Kriegsfilm-Liebhaber interessant.