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    Die Körperfresser kommen

    Die Körperfresser kommen


    Land/Jahr:
    USA 1978
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Philip Kaufman
    Darsteller:
    Donald Sutherland
    Brooke Adams
    Jeff Goldblum
    Leonard Nimoy
    Veronica Cartwright
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    116 Minuten
    Kaufstart:
    27. Oktober 2023
    Label:
    Capelight

    Eines Tages stößt Dr. Matthew Bennell, ein Beamter des Gesundheitsamtes in San Francisco, auf einen seltsamen neuartigen Organismus pflanzlichen Ursprungs. Seine Kollegin Elizabeth Driscoll berichtet unterdessen, ihr Partner würde sich seit der Entdeckung der Pflanze merkwürdig benehmen. Seine Persönlichkeit scheint wie ausgetauscht, seit er zum ersten Mal mit der mysteriösen Blüte in Berührung kam. Nachdem sich dieses Phänomen offenbar innerhalb der gesamten Stadt auszubreiten scheint, machen sie gemeinsam mit dem Schriftsteller Jack und der Heilbadbetreiberin Nancy eine unheimliche Entdeckung: Die bösartige außerirdische Pflanze entwickelt seelenlose Doppelgänger der Menschen, während diese sich im Schlafzustand befinden. Ganze Teile der Gesellschaft wurden bereits durch außerirdische Duplikate ausgetauscht. Doch können die vier Freunde die außerirdische Invasion noch aufhalten?

    Kritik:
    Filmklassiker aus den 1970er und 80er Jahren empfinden zahlreiche Cineasten als zeitlos, weniger effekthascherisch und charakterfokussierter als heutige Produktionen. Da freut es den Sammler umso mehr, wenn ein Klassiker wie „Die Körperfresser kommen“ noch einmal restauriert wird und es im schicken 4K Mediabook in das heimische Regal schaffen kann. Doch wie gut ist der Science-Fiction-Horror aus dem Jahre 1978 wirklich gealtert?

    Eine Sci-Fi-Verschwörungstheorie
    Die Geschichte scheint in der Tat auf den ersten Blick zeitlos und wurde doch bereits von so vielen Science-Fiction-Stories aufgegriffen: Außerirdische, die längst mitten unter uns weilen und Teile der Gesellschaft durch Ihresgleichen ausgetauscht haben, sind keine wirklich neue Idee. Kenner des Genres fühlen sich da schnell an die Cybermen aus der britischen Kultserie „Doctor Who“ erinnert, die die gesamte Menschheit „upgraden“ und durch Cyborg ersetzen wollen. Man könnte aber auch sagen: „Die Körperfresser kommen“ ist gerade deshalb zeitlos, weil die Story auf der klassischen Verschwörungstheorie basiert, die auch heute noch in der ein oder anderen Form funktioniert. Die UFO-Theorie, angebliche Reptiloide – irgendwie hat sich in den vergangenen fünfzig Jahren an den Hirngespinsten doch nicht all zu viel verändert.

    Zeitdokument des Kalten Krieges
    Mit einer Besonderheit: „Die Körperfresser kommen“ wurde auch mitten im Kalten Krieg gedreht und Filme aus eben dieser Zeit sind nicht selten auch entsprechende Zeitdokumente. Die Angst vor den Russen war allgegenwärtig, die Furcht vor dem Kommunismus dementsprechend groß. Und so schaffte es auch eine gewaltige Portion Gesellschaftskritik in den Film von Regisseur Philip Kaufman. „Die Körperfresser kommen“ ist eine Metapher auf die Angst vor dem seelenlosen und emotionslosen Kollektivismus, in dem durch linke Politik und Ideologie die gesamte Gesellschaft gleichgeschaltet werden soll. Die Verbildlichung der damaligen Angst vor dem russischen Kommunismus, quasi das Schreckgespenst aus den Zeiten des Kalten Krieges. Da wirkt die Besetzung, zu der auch Leonard Nimoy gehört, den wir vor allem durch „Raumschiff Enterprise“ ohnehin mit Geschichten in Verbindung bringen, die an den Kalten Krieg angelehnt sind, wie eine perfekte Wahl.

    Simpel – und deshalb zeitlos wirksam
    Science-Fiction und subtiles Gesellschaftsdrama stehen bei dem Klassiker aber auch im Mittelpunkt. Wer angesichts des Titels nun einen blutrüngstigen Horrorfilm erwartet, wird schnell enttäuscht. Das macht aber nichts: „Die Körperfresser kommen“ funktioniert auch ohne großes Gemetzel und allzu viel Blut, das Gefühl der Ohnmacht und Aussichtslosigkeit hat gar psychologisch eine eher stärkere Wirkung. Dabei bleibt der Streifen optisch eigentlich recht simpel: Ein paar handgemachte Effekte aus Andeutungen eines Kokons reichen für den kleinen Ekelfaktor bereits aus. Ein Film muss also nicht immer schocken, um seine Wirkung zu entfalten – das beweist der Klassiker von 1978 umso mehr. Und wer sich darauf einlässt, bekommt zudem noch ein kleines Schmankerl oben drauf: „Jurassic Park“-Star Jeff Goldblum dürfen wir hier in einer seiner frühesten Rollen erleben.

    Fazit:
    Ein zeitloser Horrorklassiker, der eine klassische Science-Fiction-Story mit einem Hauch Gesellschaftskritik verbindet und sich zudem als wahres Zeitdokument entpuppt. Das hat auch nach inzwischen 45 Jahren selbst mit simplen Mitteln noch seine Wirkung.

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