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    Destruction of Silence

    Destruction of Silence


    Land/Jahr:
    D 2013
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Jakob Gisik
    Darsteller:
    Rolf Schapals
    Horst Janson
    Andreas Pape
    Sarah Alles
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    41 Minuten
    Kaufstart:
    13. Februar 2014
    Label:
    Jakale Film

    Ende April 1945. Der Zweite Weltkrieg neigt sich zunehmend um Ende zu, bereits im darauffolgenden Monat sollen die amerikanischen Soldaten endlich nach Hause ziehen. Auch GI Jack wartet nur sehnlichst darauf, endlich seine Familie wieder zu sehen und reist gemeinsam mit seinen Kameraden zum nächsten Stützpunkt. Obwohl sich die meisten deutschen Streitkräfte zurückgezogen haben und keinerlei Widerstand mehr leisten, kommt es dennoch zu Zwischenfällen. Bei einem Angriff an einem Wald, überlebt Jack als einziger und findet prompt einen 6-jährigen Jungen, der seit einem Luftangriff vollkommen auf sich allein gestellt ist. Gemeinsam versuchen sie, zu neuen Ufern aufzubrechen und dem Jungen eine neue Heimat zu suchen. Doch auf dem Weg entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung zwischen den beiden…

    Kritik:
    Es ist sicherlich nicht immer einfach, bei einem großen Filmverleih Fuß zu fassen und die erfolgreichsten Kino-Blockbuster auf die Leinwand zu bringen. Der Independent-Regisseur Jakob Gisik hat dementsprechend einen ganz eigenen Weg eingeschlagen und dreht seit einigen Jahren nicht nur eigene Filme, sondern bringt diese nun auch mit dem eigenen Label Jakale Film an den Mann. Bevor dann noch in diesem Jahr sein erster 2-stündiger Kinofilm an den Start geht, dürfen wir uns nun zwei seiner etwas kürzeren Produktionen ansehen – beide mit dem Zweiten Weltkrieg als Hauptthema.

    Das Ende des Krieges
    Die Zeiten des Nationalsozialismus hat es dem Regisseur offensichtlich besonders angetan. In den beiden Filmen „Destruction of Silence“ und „Zweimal über den Horizont“, die beide auf dieser DVD vorhanden sind, versucht er schließlich eine etwas andere Perspektive vom Krieg zu zeigen. Persönliche Schicksale und emotionale Ereignisse stehen dabei im Vordergrund, aus verschiedenen Blickwinkeln. Im Hauptfilm geht es dabei nämlich um einen US-amerikanischen Soldaten, der gemeinsam mit seinen Kameraden bereits beobachten konnte, wie die Deutschen immer weiter zurückgeschlagen wurden und der nun einen seiner letzten Kämpfe vor sich hat. Glaubwürdig wird dabei eine Figur dargestellt, die nun nach all dem Leid, der Angst und der Wut erstmalig begreift, welche Auswirkungen und Folgen der Krieg für alle hatte. Einmal neben den Kämpfen und der Gewalt auf die schönen Seiten des Lebens zu schauen und auf die Kinder zu achten, die neben der Action verängstigt auf ein wenig Begleitung warten, gehört zu den besonderen Merkmalen des Films. In Sachen Mimik und schauspielerischer Leistung machen die Darsteller dabei ziemlich alles richtig, denn ohne spektakuläre Dialoge sprechen auch die Gesichtsausdrücke schon für sich und machen die Emotionen der Charaktere deutlich.

    Auf dem Weg zu Größerem
    Ein wesentliches Problem hat „Destruction of Silence“ dann aber doch: Man merkt Jakob Gisik mittlerweile schon an, dass er unbedingt zu größeren Produktionen aufsteigen möchte. Dementsprechend beginnt auch dieser Film ähnlich, wie eine große Kinoproduktion. Man nimmt sich Zeit für die Einführung der Charaktere, einen Blick auf die Situation und die Umstände und führt uns langsam in die eigentliche Geschichte ein. Ungünstig ist dabei nur, dass der nur vierzig Minuten lange Film dementsprechend schon zur Hälfte vorbei ist, wenn die wirklich interessanten Szenen aufkommen. Denn neben der ohnehin bekannten Geschichte rund um den Krieg, interessieren wir uns doch für das Schicksal und die Emotionen des kleinen Jungen, sodass erst die zweite Hälfte des Filmes interessant wird. Um das allerdings ausreichend ausbauen zu können, ist „Destruction of Silence“ doch ein wenig zu kurz. Die doppelte Filmlänge hätte dem Streifen also durchaus gut getan. Oder aber eine andere Herangehensweise, wie etwa die Darstellung aus Perspektive des Kindes, statt aus Soldatensicht – so hätte man den Zuschauer bereits ab der ersten Minute emotional an den Jungen binden können und die Laufzeit hätte womöglich gereicht. Diese Bindung an die junge Figur, fehlt uns nämlich besonders, denn der kleine Philipp lässt uns zunächst ziemlich kalt. Damit ist der Kriegsfilm zwar jetzt nicht der große Überflieger und eben noch kein Meisterwerk, doch großes Potential ist bereits jetzt erkennbar und wir sind sicher, mit dem kommenden Spielfilm „Worn“ noch sehenswerte Momente zu erleben.

    Fazit:
    Mit eigenem Label wagt Regisseur Jakob Gisik den mutigen Schritt, seinen bisher längsten Kurzfilm in die Läden zu bringen und überzeugt mit einer ungewöhnlichen Perspektive auf die Ereignisse zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Kein Meisterwerk, aber der Beweis von hohem Potential für die Zukunft.