• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Der Prinz aus Zamunda 2

    Der Prinz aus Zamunda 2


    Land/Jahr:
    USA 2021
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Craig Brewer
    Darsteller:
    Eddie Murphy
    Arsenio Hall
    Shari Headley
    Jermaine Fowler
    James Earl Jones
    Wesley Snipes
    Morgan Freeman
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    110 Minuten
    Kaufstart:
    Prime Video:
    5. März 2021
    Label:
    Paramount Pictures

    Dreißig Jahre ist es inzwischen her, dass der einstige Prinz des Königreichs Zamunda das Land der unbegrenzten Möglichkeiten besuchte. Inzwischen ist der Thronfolger selbst zum König aufgestiegen und seine geliebte Heimat floriert im Reichtum. Dumm nur, dass das hoch angesehene Staatsoberhaupt ein kleines Problem hat: Obwohl er sogar gleich drei Töchter zur Welt brachte, fehlt ihm noch heute ein männlicher Nachfahre, der eines Tages seinen Thron besteigen könnte. Doch so ganz sicher ist sich der König nicht, ob es damals in der Bronx nicht doch den ein oder anderen „Zwischenfall“ gab. Für den König aus Zamunda steht fest: Er muss zurück nach Amerika, um sich auf die Suche nach seinem möglichen erstgeborenen Sohn zu machen…

    Kritik:
    Es hätte so wahrscheinlich kaum jemand für möglich gehalten: 33 Jahre nach dem Kinostart des Kultfilms „Der Prinz aus Zamunda“ mit Eddie Murphy landet tatsächlich eine echte Fortsetzung beim Streaming-Anbieter Amazon Prime Video. Und die ist keinesfalls ein Reboot des Originals, sondern schreibt die damalige Geschichte mit den alt bekannten Darstellern fort.

    Wiedersehen mit alten Bekannten
    Die Skepsis war da im Vorfeld natürlich groß, ob man einen solchen Kultfilm mit großem 80iger Jahre Charme denn tatsächlich in der heutigen Zeit fortsetzen könnte. Die Wiederbesetzung der damaligen Schauspieler ist da jedenfalls schon recht vielversprechend und taugt als echter Fanservice: Neben Eddie Murphy, der erneut höchstpersönlich in die Rolle des Prinzen schlüpft, sehen wir auch seine königlichen Begleiter Arsenio Hall und Shari Headley natürlich wieder. Ein bisschen Nostalgiegefühle kommen da natürlich schon auf, vor allem wenn „Der Prinz aus Zamunda 2“ zahlreiche Anspielungen auf den Klassiker zu bieten hat. Beim erneuten Gang in den berühmten Friseursalon aus dem ersten Teil kommt natürlich schnell Freude auf und die Figuren stoßen auf große Sympathien beim Publikum. Und trotzdem stellen die Fans fest: Irgendwas scheint zu fehlen, bei dieser aufgewärmten Fortsetzung.

    Ein zu steifes Relikt aus den 80igern
    Inhaltlich steht „Der Prinz aus Zamunda 2“ nämlich sowieso auf ziemlich wackeligen Beinen, beachtet man den Zeitgeist heutiger Filmproduktionen. Der Klassiker war damals in den 1980er Jahren eine regelrechte Parodie auf rassistische Klischees, nahm die afrikanische, wie auch die amerikanische Kultur selbstironisch auf die Schippe und hatte durchaus den Mut, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und dabei trotzdem einen gewissen Stil zu behalten. In Zeiten der politischen Korrektheit aber wirkt „Der Prinz aus Zamunda 2“ schnell wie aus der Zeit gefallen und die einstige Lockerheit der 80iger scheint dem Film zu fehlen. Diese Lücken werden dann kompensiert durch schrille Musicaleinlagen, mehr als alberene Satire und den Versuch, den Culture Clash durch die Konfronation von 80iger Gewohnheiten mit der Moderne zu stärken. Das scheitert vor allem daran, dass wir Eddie Murphy einfach nicht mehr den 80iger Jahre Helden abkaufen. Und dann gibt es da ja auch noch die neue, viel weniger passende Synchronstimme.

    Das Problem des Zeitgeistes
    Und ein Film aus der heutigen Zeit ist inzwischen ja ohnehin undenkbar, ohne ein politisches Statement einzubauen, ein bisschen – nunja – Haltung zu zeigen. Kaum etwas wäre da wohl einladender, als das Setting eines fiktiven afrikanischen Königreichs mit einer Story über die Rechte von Frauen zu bereichern. Denn indirekt steht bei „Der Prinz aus Zamunda 2“ natürlich der Weg des Königreichs in die Moderne im Mittelpunkt, um die Stellung der Frau in einer patriachalischen Gesellschaft, die in Zamunda nicht einmal ein eigenes Geschäft eröffnen darf. Zu dem parodistischen Ansatz, den der Vorgänger stets ausmachte und der eigentlich auch die Fortsetzung prägen soll, passt das aber nicht so recht. Sich einerseits über rassistische Klischees am laufenden Band lustig zu machen und andererseits dann doch eine ernsthafte feministische Haltung einzubauen, um ein Statement abzugeben – das beißt sich. In der durchweg parodistischen Komödie wird die politische Haltung so sehr zum Störfaktor, dass der zweite Teil selbst zu einer Parodie auf seinen Vorgänger mutiert. Und dabei zuweilen sogar nerven kann, denn es nimmt dem Film auch die Lockerheit, die er eigentlich konsequent bis zum Ende hin gebraucht hätte. Die Parodie entscheidet sich an dieser Stelle aber plötzlich, einfach keine Parodie mehr sein zu wollen. Was bleibt ist kurzweilige Unterhaltung, die zwar prinzipiell funktioniert, aber mit Blick auf das 80iger Original, bei dem alle Gesellschaftsschichten und alle Ethnien gleichermaßen über sich selbst lachen konnten, dann doch irgendwie überflüssig scheint.

    Fazit:
    Mehr als 30 Jahre nach dem Kultfilm kommt endlich die Fortsetzung von „Der Prinz aus Zamunda“, die erneut auf schrägen Humor, viel Parodie und einen locker-satirischen Umgang mit rassistischen Klischees setzt. Der Zeitgeist allerdings macht dem Film einen Strich durch die Rechnung und lässt die zwanghaft erscheinenden politischen Statements zum Störfaktor werden. Ein Film wie aus der Zeit gefallen – und trotz zahlreicher Lacher unter dem Strich überflüssig.

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..