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    Der blutige Pfad Gottes 2

    Der blutige Pfad Gottes 2


    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Troy Duffy
    Darsteller:
    Julie Benz
    Clifton Collins Jr.
    Sean Patrick Flanery
    Judd Nelson
    Norman Reedus
    Peter Fonda
    Billy Connolly
    FSK:
    SPIO/JK
    Dauer:
    113 Minuten
    Kaufstart:
    6. Mai 2010
    Label:
    Sony Pictures


    Irland: Lange Zeit waren die Erinnerungen der zwei MacManus-Brüder verblasst. Doch plötzlich passiert etwas: In Boston wurde ein Priester innerhalb seiner eigenen Kirche erschossen. Es scheint so, als wolle jemand die beiden auf diese Weise nach Boston locken – was ihm auch ziemlich schnell gelingt. Die beiden „heiligen“ Brüder haben nämlich vor acht Jahren bereits einen ähnlichen tödlichen Feldzug hinter sich gebracht, bei dem sie ihre Opfer auf dieselbe Weise niederstreckten. Und nun soll ihnen wohl auch der neueste Mord angehangen werden. Doch einen Unterschied hat der Täter nicht durchdacht: Die „Heiligen“ haben grundsätzlich nur Verbrecher ermordet, doch wenn jemand anderes plötzlich einen unschuldigen Priester erschießt, zögern die beiden nicht lange, sich zu rächen. Bevor sie also nach Boston zurückkehren, sorgen sie für ausreichend schwere Bewaffnung und planen, jeden brutal zu ermorden, der mit dieser Tat in Verbindung steht. Dumm nur, dass sie dabei auf großen Widerstand stoßen werden…

    Kritik:
    Zehn Jahre hat sich Regisseur Troy Duffy nun Zeit gelassen, um die beiden MacManus-Brüder aus Boston erneut auf einen blutigen Rachefeldzug zu schicken. Bereits damals handelte der Film von zwei Männern, die in göttlicher Mission, Selbstjustiz ausübten. Umso besser also, dass auch der zweite Teil erneut mit derselben Besetzung begeistern kann, die einmal mehr einen hohen Unterhaltungswert bietet.

    Mord und Coolness im Auftrag Gottes
    Die beiden Brüder nämlich – immer noch in schwarzen Mänteln und Sonnenbrille gekleidet – erfahren plötzlich von einem Mord an einem unschuldigen Priester. Und Priester stehen bekanntlich auf derselben Seite, wie die beiden, die sich selbst „Die Heiligen“ nennen. So zögern die beiden also nicht lange, erneut dem „blutigen Pfad Gottes“ zu folgen, wie der Titel bereits sagt. Stets mit zwei coolen Knarren bewaffnet, machen sie sich also auf den Weg nach Boston, den Mörder zu finden und all seine Komplizen zu erschießen. Dabei kommt natürlich auch gleich der fragliche Teil des Films zum Vorschein, denn wenn blutige Schießereien im Auftrag Gottes eine solche Coolness ausstrahlen, ist das längst nicht mehr politisch korrekt. Doch darauf kommt es hier bei all der überdrehten, unrealistischen Action wirklich niemanden mehr an.

    Koprolalie
    Viel mehr ist es ein konkretes Ziel des Filmes, möglichst viel zu provozieren und dabei einen hohen Unterhaltungswert zu bieten. Dass „der blutige Pfad Gottes 2“ dabei ganz schön frech ausgefallen ist, dürfte selbstverständlich sein. Doch auffällig ist insbesondere der häufige – fast schon übertriebene – Gebrauch der Worte „verfickt“ und „scheiße“. Man könnte meinen, es gäbe keinen einzigen Satz in diesem Film, in dem diese Worte nicht verwendet werden. Und hier muss man doch ganz klar sagen: Während das zwar zu Beginn einen guten Eindruck macht, fängt es auf Dauer dann doch an, gewaltig zu nerven.

    Intelligenz vs. Ironie
    Umso besser also, dass der Film es schafft, selbst den Dialogen eine gewisse Ironie zu verpassen. Denn eigentlich will „der blutige Pfad Gottes 2“ doch einen so intelligenten Eindruck machen, indem wir immer wieder schlaue und tiefgründige Sätze zu hören bekommen. Gerade dann, wenn uns der Film die Welt erklären will und behauptet, es gäbe nur zwei Arten von Menschen, die Macher und die Schwätzer. Und ausgerechnet die vermeintlich coolen und brutalen Macher sind es dann, die am meisten Schwätzen. Während es dann allerdings den Eindruck macht, die Intelligenz würde bei all den „verfickten“ Dialogen völlig abhanden kommen, ist es doch gerade die Ironie, die den Film dann doch wieder richtig intelligent macht. Und genau nach diesem Prinzip geht der Film grundsätzlich vor und zeigt uns gar einen Killer, der wegen seiner Körpergröße tatsächlich Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Doch genau das macht dann wieder den speziellen Humor des Films aus, der für einen hohen Unterhaltungswert sorgen kann.

    Ende ohne Ironie
    Schade ist dann allerdings, dass dieses Herzstück des Films, nämlich die Ironie, dann zum Ende hin beiseite gelegt wird. Hier geht es plötzlich nur noch um den Showdown und um die Beseitigung des Erzrivalen. Da macht „der blutige Pfad Gottes 2“ dann tatsächlich den Fehler, auf bitteren Ernst zu setzen, um den Showdown noch brutaler aussehen zu lassen, sodass die Ironie völlig wegfällt. Die letzten 30 Minuten des Films gehören also definitiv nicht zu den besten, auch wenn wir bis dahin wirklich hervorragend unterhalten werden.

    Fragliche Motive
    Auch ist die eigentliche Aussage des Films nun tatsächlich fraglich und begründet offensichtlich auch die hohe Altersfreigabe. Denn während die Action gar nicht so brutal ausgefallen ist, wie wir zunächst vermutet hatten, ist es wohl die fehlende Moral, welche die Jugendschützer wohl nicht gerade begeisterte. Immerhin wird religiöser Fanatismus hier schnell ins rechte Licht gerückt, sodass die beiden Gotteskrieger hier grundsätzlich als die Guten wegkommen. Doch dürfen Religionsfanatiker wirklich die Guten sein und noch dazu so cool? Aber nunja, wie sagt man so schön: Ein Film darf dem Zuschauer eben nicht das Denken abnehmen. Somit darf man hier sicher sein, dass niemand die Holzhammermethode vorgesetzt bekommt, sondern in gewisser Weise schon noch gezwungen ist, selbst zu denken und zu interpretieren. Außerdem wird die Handlung teilweise so übertrieben und unglaubwürdig dargestellt, dass sich die Ernsthaftigkeit dieser fraglichen Motive wiederum relativiert – ob das gut oder schlecht ist, mag dabei jeder für sich entscheiden.

    Fazit:
    Intelligenter Rache-Thriller voller Witz und Ironie.

    Externe Review: Filmempfehlung.com bewertete “Der blutige Pfad Gottes 2″ in ihrer Kritik mit 4,5/5 Punkten.