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    Buffalo Boys

    Buffalo Boys


    Land/Jahr:
    Indonesien 2018
    Genre:
    Western
    Regie:
    Mike Wiluan
    Darsteller:
    Yoshi Sudarso
    Ario Bayu
    Pevita Pearce
    Tio Pakusadewo
    Reinout Bussemaker
    Sunny Pang
    Conan Stevens
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kaufstart:
    18. Oktober 2019
    Label:
    Busch Media Group

    Nachdem ihr Vater, ein indonesischer Sultan, vom niederländischen Kolonial-Gouverneur van Trach kaltblütig ermordet wurde, hatten die Brüder Suwo und Jamar eigentlich längst ihr Glück im Wilden Westen der Vereinigten Staaten gefunden. Trotzdem ist die Sehnsucht nach der Heimat so groß, dass sie eines Tages aus dem Exil zurückkehren. Bis dahin hat sich allerdings nicht viel geändert: Noch immer leidet ihre Heimat Indonesien unter der niederländischen Kolonial-Herrschaft und noch immer wird ihr Volk von van Trach unterdrückt. Für sie steht damit fest: Sie wollen ihr Volk mit allen nötigen Mitteln aus der Schreckensherrschaft befreien. Doch das ist angesichts einer solchen Übermacht leichter gesagt, als getan…

    Kritik:
    Der gute alte klassische Westernfilm wird in der heutigen Zeit immer exotischer. Nachdem das Genre in Hollywood allmählich in Vergessenheit gerät, kommen plötzlich Regisseure aus fernen Ländern auf die Idee, doch mal ihre eigene Version zu verfilmen und an die nationalen Gegebenheiten ihrer Heimat anzupassen. Nach „Five Fingers for Marseille“, der außergewöhnlicherweise bereits aus Südafrika stammte, kommt mit „Buffalo Boys“ nun auch direkt der nächste Westernstreifen aus Indonesien nach. Doch kann ein solch exotisches Setting tatsächlich frischen Wind in das Genre bringen?

    Wilder Westen im Dschungel
    Optisch jedenfalls sieht „Buffalo Boys“, dessen Titel sich darauf bezieht, dass in Indonesien nicht auf Pferden, sondern auf Büffeln geritten wird, schon ein wenig anders aus, als wir das von amerikanischen Western gewohnt sind. Die raue Steppe des typischen Wilden Westens vermissen wir nämlich schon in der ersten halben Stunde. Stattdessen geht es tief in den wilden, feuchten Dschungel zwischen hohe Gräser und hübsche Wasserfälle. Das sieht auf den ersten Blick dann eher wie ein Abenteuerfilm aus, vielleicht sogar ein bisschen wie „Indiana Jones“. Wären da nicht ebenso die groben Kerle in ihren einfachen Holzhütten, die nur darauf warten, sich dem nächsten Duell zu widmen.

    Starke Bösewichte
    Schade ist nur, dass das auf die beiden asiatischen Hauptdarsteller überhaupt nicht so richtig zutreffen mag. Irgendwie fehlt ihnen doch die Kantigkeit der klassischen Westernhelden, die praktisch keinerlei Schmerz verspüren und das Schießeisen immer griffbereit haben. Als zwei indonesische Brüder irgendwann Mitte 20 wirken die beiden einfach viel zu weich und freundlich, als dass man von ihnen erwarten könnte, ein komplettes Volk aus der Schreckensherrschaft befreien zu können. Da fehlt den Westernfans wahrscheinlich schnell die raue und wortkarge Art, die wir sonst so gewohnt sind. Ganz anders hingegen die Widersacher, die als niederländische Kolonialherren den Film dann doch wieder retten: Brutal, skrupellos und dreckig kommen die daher, wenn sie ihre Sklaven verprügeln und das Ermorden der einfachen Bürger auch noch als Akt der Gnade verstehen.

    Gewalt als Highlight
    Genau in solchen Momenten findet „Buffalo Boys“ dann auch zu den großen Stärken. Bei den Gewaltszenen kann der Film nämlich so gut punkten, dass diese schon intensiv unter die Haut gehen. Wenn Gouverneur van Trach schließlich seine Sklavenfrau auspeitscht und diese sich anschließend schmerzverzerrt in die Badewanne setzt, kann der Zuschauer die Schmerzen schon beim bloßen Zusehen nachempfinden. Generell schießt der Spannungsbogen ordentlich in die Höhe, wenn die Handlanger des Gouverneurs das Volk unterdrücken und man merkt schon deutlich, dass die Macher wohl einen persönlichen Fokus auf diese Szenen gesetzt haben. Dumm nur, wenn sie gleichzeitig andere Momente vernachlässigen, in dem sie eine gewisse Hektik in den Film bringen. Bei ganz gewöhnlichen Dialogen oder kleineren Auseinandersetzungen, die sich nicht mit van Trachs Herrschaft beschäftigen, fehlt „Buffalo Boys“ einfach oft die notwendige Geduld, um die Szenen mit dem nötigen Stil zu inszenieren. Vor allem bei dem etwas zu hektischen, manchmal ein wenig laienhaften Schnitt wird das deutlich sichtbar.

    Fazit:
    Auch die Indonesier versuchen sich einmal an einem Westernfilm und überraschen mit einem ungewöhnlichen Dschungelsetting. Den beiden Hauptdarstellern fehlt es dabei zwar an der notwendigen Härte und auch handwerklich ist „Buffalo Boys“ nicht immer perfekt gelungen, die kantigen Widersacher gleichen diese Schwächen mit der richtigen Intensität allerdings wieder aus und bieten uns einen durchaus interessanten Western für Genrefans, die offen für Neues sind.

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