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    Brotherhood

    Brotherhood


    Land/Jahr:
    Südkorea 2004
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Kang Je-gyu
    Darsteller:
    Dong-gun Jang
    Bin Won
    Eun-ju Lee

    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    148 Minuten
    Kaufstart:
    17. Januar 2012
    Label:
    3L Film

    Die beiden Brüder Jin-Tae und Jin-Seok verdienen ihr Geld vorzugsweise als Schuhputzer, während ersterer sehnlichst auf seine Hochzeit mit der hübschen Verlobten wartet. Bis dahin muss er jedoch alles dafür tun, sich auch um die gemeinsame Mutter zu kümmern, die selbst allmählich in die Jahre kommt. Ausgerechnet kurz der Hochzeit gibt es jedoch eine erschreckende Wendung in seinem Leben, denn mitten im Jahr 1950 beginnt ein blutiger Krieg in Südkorea. Fortan müssen alle Männer gegen die Kommunisten aus dem Norden an die Front – und ausgerechnet die beiden Brüder werden auf brutale Weise zwangsrekrutiert. In der Hoffnung bald wieder in die Heimat und zur geliebten Familie zurückkehren zu können, hat Jin-Tae fortan nur noch ein Ziel: Er will in die größten und gefährlichsten Schlachten ziehen, um seinen Bruder von den Gefahren zu verschonen und ihn möglichst bald nach Hause schicken zu können. Doch im Krieg sind viele Versprechen nichts wert…

    Kritik:
    Die Spaltung Nord- und Südkoreas führte zu zahlreichen Konflikten und sorgte für eine komplette Abschottung der kommunistischen Diktatur. Noch heute sind die beiden Länder voneinander getrennt und Nordkorea gilt als einer der wohl gefährlichsten Staaten der Welt. Doch begonnen hat einst alles im Jahre 1950 in einem Krieg zwischen die beiden Landeshälften – der wohl brutalste Krieg der koreanischen Geschichte.

    Soldaten sind Mörder
    Genau um diesen Krieg soll es in „Brotherhood“ schließlich gehen. Da haben die Nord- und Südkoreaner einst noch gemeinsam gegen Japan gekämpft, um das geliebte Land zu verteidigen, so müssen die Menschen nun plötzlich ihr eigenes Volk brutal abschlachten. Mit zweifelhaften Methoden werden junge Menschen zwangsrekrutiert, um als Kanonenfutter an die Front geschickt zu werden und möglichst dort ihr Leben zu verlieren. Der Film beweist dabei eine äußerst knallharte Nähe zur Realität und schreckt nicht davor zurück, die Leiden des Krieges auch sehr radikal zu zeigen. Kaum realistischer könnte es da sein, wie zwei junge Brüder in den Krieg geschickt werden, völlig unerfahren und entgegen aller Versuche sich gegen die eigene Armee zu wehren. Angehörige und Kinder werden zurückgelassen, in der Ungewissheit, ob ihr Vater wieder lebend zurückkehren wird. Danach geht es auch gleich recht brutal zur Sache, denn „Brotherhood“ versetzt uns direkt in das Geschehen der riesigen Schlachtfelder. Bomben werden abgeworfen, Granaten explodieren, Massenschlachten finden statt und zahlreiche Menschen sterben auf hochemotionale Weise. Angesichts der Altersfreigabe ist es da sogar verwunderlich, welch hohen Detailgrad der Film bei Gewaltszenen aufweisen kann. Hier werden tatsächlich Menschen gezeigt, die durch eine Granatexplosion ihr Bein verlieren und anschließend qualvoll und in Nahaufnahme im Lazarett verrecken, während Maden ihren Bauch zerfressen. Gleich in der nächsten Szene geschehen Massenmorde an angeblichen kommunistischen Spionen und unschuldige Zivilisten werden skrupellos niedergeschossen. Und dann setzt der Film direkt noch einmal einen drauf und zeigt uns einen Soldaten der voller Sadismus den Feind ins Feuer wirft und dessen Kopf solange mit dem Fuß in die Flammen drückt, bis er ebenso qualvoll verreckt. Dieser Detailreichtum gepaart mit einem extrem emotionalen Hass gegen den Feind macht „Brotherhood“ so überaus schockierend. Schnell können wir schließlich die starken Emotionen und den Drang zur brutalsten Gewalt nachvollziehen, sodass der Film uns lange im Gedächtnis bleiben wird.

    Die Liebe zweier Brüder
    Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte zweier Brüder, die beide zwangsrekrutiert werden und in den Krieg ziehen müssen. Die Liebe zwischen den beiden ist dabei so groß, dass der Ältere ohne zu Zögern sein Leben opfern würde, um das seines Bruders zu retten. Diese Situation verstärkt obendrein die Emotionalität und betont zudem den Hass. Durch die charakterlichen Veränderungen, die Jin-Tae im Laufe des Krieges durchmacht, entsteht schließlich eine regelrechte Hass-Liebe zwischen den Geschwistern, bei der so mancher zu unmenschlichen Taten bereit sind. Selbst Freunde könnten da gewissenlos erschossen werden, was für den vernünftigeren der beiden zu einem großen Problem wird. Die starke Emotionalität steigert sich dabei so sehr, dass uns „Brotherhood“ durchgehend fesseln kann und zu einem der besten Kriegsfilme aller Zeiten wird. Der südkoreanische Kriegsfilm lebt einfach von der herausragenden Kombination aus starken Emotionen, brutalen Bildern und scheußlichen Gräueltaten, welche die Abartigkeit des Krieges so intensiv und perfekt wiederspiegeln, wie es bisher wohl kein anderer Film geschafft hat. Das sollte niemand verpassen.

    Fazit:
    Mit einer Kombination aus extremen Hassgefühlen, äußerst brutalen Kriegsbildern, menschenverachtenden Gräueltaten und starken Emotionen entwickelt sich „Brotherhood“ zu einem der intensivsten Kriegsfilme aller Zeiten.