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    Beyond the law

    Beyond the law


    Land/Jahr:
    USA 2019
    Genre:
    Action
    Regie:
    James Cullen Bressack
    Darsteller:
    Johnny Messner
    Steven Seagal
    DMX
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    25. März 2021
    Label:
    Koch Films

    Seitdem der ehemalige Polizist Frank Wilson aufs Land gezogen ist, hat er seinen jungen Sohn Chance nicht mehr gesehen. In der Stadt zurückgelassen und vernachlässigt, musste der jahrelang als Straßenkind ums Überleben kämpfen. Da bliebt ihm kaum eine andere Möglichkeit, als sich auf die schiefe Bahn zu begeben und sich auf einen Gangsterboss einzulassen. Diese Entscheidung jedoch sollte der junge Chance mit seinem Leben bezahlen. Trotz all der Jahre der Vernachlässigung ist für Frank damit klar: Er muss in die Stadt zurückkehren und den Mörder seines Sohnes finden. Denn nur Rache wird ihm Genugtuung bringen…

    Kritik:
    In den 90er Jahren spielte Filmlegende Steven Seagal durchaus eine Rolle im Actiongenre. Mit Kultstreifen wie „Alarmstufe: Rot“ begeistert er seine Fans schließlich noch heute. Inzwischen sehen wir ihn schon seit Jahren eher in kleineren Produktionen oftmals fragwürdiger Qualität.

    Stars in der Nebenrolle
    Das Konzept ist dabei auf ähnliche Weise schon von anderen Schauspielern bekannt. Die großen Stars vergangener Tage geben ihren Namen für einen B-Film daher und sichern sich ihre Rente mit Mini-Auftritten, bei denen sie lediglich ein paar Minuten auf dem Bildschirm zu sehen sind, während sie gelangweilt in der Ecke sitzen. Für Bruce Willis etwa gehört das längst zum heutigen Drehalltag und auch Nicolas Cage erhielt unlängst den Ruf, so ziemlich jede Rolle anzunehmen. Und nun Steven Seagal, der in „Beyond the law“ einen ähnlich Eindruck hinterlässt: Groß auf dem Cover angekündigt, besteht seine Rolle als Gangsterboss daraus, auf einer Bank zu sitzen und Spirituosen zu verkosten. Actionszenen mit Steven Seagal suchen wir – abgesehen von einer einzelnen Schießerei – vergebens und von seinen früheren Streifen ist das weit entfernt. Immerhin: Im Vergleich zu seinem 2017er Werk „China Salesman“, das an einen chinesischen Propagandafilm grenzte, ist „Beyond the law“ noch eine Steigerung.

    Die großen Fußstapfen des Liam Neeson
    Der eigentliche Star des Films ist aber ohnehin jemand anderes, wodurch die große Ankündigung von Steven Seagal schon beinahe wie eine Mogelpackung wirkt. Im Mittelpunkt steht der eher unbekannte Johnny Messner in der Hauptrolle des Frank Wilsons, der blutige und skrupellose Rache für die Ermordung seines Sohnes will. Trotz der durchaus etwas verschachtelten und manchmal wirren mafiösen Strukturen, die uns „Beyond the law“ hier erzählen will, ist es seine Geschichte, die uns der Actionfilm erzählt. Und dabei versucht Messner sogar ansatzweise einen Liam Neeson-Verschnitt abzuliefern, wie er in „96 Hours“ seine Tochter vor Verbrechern retten und blutige Rache üben will. Mit dem einzigen Unterschied, dass der storyrelevante Sohn bereits tot ist und Rache damit absolut im Vordergrund steht. Zumindest bekommt „Beyond the law“ damit auf den ersten Blick einen etwas härteren und düstereren Touch, denn ein Happy End wird wohl kaum zu erwarten sein.

    Ist jemand gestorben?
    Härter gestaltet sich „Beyond the law“ allerdings nicht hinsichtlich seiner Action. Mit der hervorragenden Actionchoreographie eines „96 Hours“ kann der Streifen trotz gewisser Storyähnlichkeiten nämlich nicht mithalten. Daran ändern auch klischeehafte Gangster und die wenig zimperliche Nutzung des Pistolenabzugs nichts. Insgesamt sind dafür einfach alle Darsteller durch die Bank zu steif und austauschbar. Sind wir doch von Steven Seagal durchaus gewohnt, lediglich eine einzige Mimik zu beherrschen, trifft das leider auch auf Hauptdarsteller Messner zu, der wirklich jeden Grund für starke Emotionen hätte. Seine Rachegelüste aber bleiben kalt, die emotionale Betroffenheit am Tod seines Filmsohnes wirkt geradezu vorgetäuscht. Doch während die Schauspieler ohnehin nur wenig aus ihren Rollen heraus holen, bietet das Drehbuch zugleich auch nur wenig Raum dafür: „Beyond the law“ hat so wenig Interesse an Charakterzeichnung, dass in den ersten zwanzig Minuten gar Verwirrung auftreten kann, welche Rolle die Figuren überhaupt verkörpern sollen – von der praktisch völlig fehlenden Einführung in die Charaktere und dessen Hintergründe ganz zu schweigen. Was bleibt ist ein stumpfer, geradliniger Actionfilm, der gerade noch für Seagal-Fans taugt.

    Fazit:
    Mit einer nahezu ausschließlich sitzenden Rolle übergibt Steven Seagal sein Zepter an Johnny Messner, der sich eher bemüht daran versucht, Liam Neeson in „96 Hours“ nachzuahmen. Heraus kommt ein geradliniger, aber auch stumpfer Actionfilm mit zwar durchaus interessanter Story, aber überwiegend steifer Darsteller.

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