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    Aquaman

    Aquaman


    Land/Jahr:
    USA 2018
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    James Wan
    Darsteller:
    Jason Momoa
    Amber Heard
    Patrick Wilson
    Nicole Kidman
    Willem Dafoe
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    142 Minuten
    Kaufstart:
    Netflix:
    25. August 2020
    Label:
    Warner Bros.

    Einst eine der fortschrittlichsten Zivilisationen der Erde, ist die Stadt Atlantis heute ein riesiges Unterwasserkönigreich. Im ständigen Zwiespalt ihrer sieben Königreiche, gehören Machtkämpfe und arrangierte Ehen zum Alltag der hochtechnologischen, aber dennoch barbarisch wirkenden Gesellschaft. Für Atlanna, die längst dem König versprochen wurde, daher Grund genug, in die Welt der Menschen zu flüchten, wo sie einst ihre wahre Liebe fand und den gemeinsamen Sohn Aquaman zur Welt brachte. Jahre später jedoch droht ein unerbittlicher Krieg zwischen Atlantis und der Welt an der Oberfläche, denn der machthungrige König Orm hat ausschließlich die vollständige Vernichtung der Menschheit im Sinn. Nur Aquaman ist nun noch in der Lage, sein Vorhaben zu verhindern, in dem er als direkter Nachfahre der Königin den Thron beansprucht und seinen Halbbruder König Orm herausfordert…

    Kritik:
    Fans der zahlreichen Comicverfilmungen von DC Comics werden ihn wahrscheinlich schon kennen: Die ungewöhnliche Figur aus dem Unterwasserkönigreich Atlantis hatte bereits unter anderem in „Batman vs. Superman“ kleinere kurze Auftritte. Nun bekam der muskulöse Jason Momoa endlich auch seinen ersten Soloautritt als „Aquaman“ und entpuppt sich da kurzerhand als neuer Frauenheld des Comicuniversums.

    Arielle für Erwachsene
    Regisseur James Wan jedenfalls kennt offenbar seine Zielgruppe. Das heutige Publikum der vielen Superheldenfilme sind jene Leute, die einst in den 90iger Jahren mit Disneys Zeichentrickfilm „Arielle – Die Meerjungfrau“ aufgewachsen sind. Was wäre da naheliegender als den weiblichen Mitdreißigern nun endlich mit Jason Momoa das passende Sexsymbol zu liefern, bei dem so mancher Fan vor dem Bildschirm anscheinend zu sabbern beginnt? Kein Wunder, dass die Story von „Aquaman“ sich daher auch recht großzügig bei den Klassikern bedient: Auch hier geht es um den typischen Disney-Kitsch einer verbotenen Liebe zwischen einer Meerjungfrau und einem Menschen, dessen gemeinsam gezeugtes Kind sich anschließend mit Dreizack auf den Weg nach Atlantis machen muss, um den König herauszufordern. Man könnte sagen: „Aquaman“ ist die „Arielle“ für Erwachsene, so stark sind doch manches Mal die Parallelen.

    Auf den Spuren von „The Abyss“
    Auch sonst schaut sich „Aquaman“ einiges von Klassikern der Filmgeschichte ab, wobei das überraschenderweise nicht immer nachteilig sein muss: Bei der detaillierten Gestaltung der violett leuchtenden Unterwasserwelt von Atlantis mit all seinen faszinierenden Kreaturen bekommt der Kenner schnell den Eindruck, hier könnte genauso gut James Cameron höchstpersönlich am Werk sein. Die Vermischung von Tiefseewelt und Science-Fiction erinnert optisch nämlich überaus stark an Camerons „The Abyss“, der zufällig im gleichen Jahr gedreht wurde wie auch Disneys „Arielle“. Mit einem Unterschied: „Aquaman“ fährt noch um einiges mehr visuelle Effekte auf und erschlägt den Zuschauer mit CGI. Das ist an dieser Stelle allerdings nicht weiter schlimm, denn wie sonst hätte der Film die Unterwasserwelt auch darstellen sollen? Tatsächlich bietet „Aquaman“ optisch einen der hübschesten und beeindruckendsten Filme, die wir seit „The Abyss“ gesehen haben.

    Popcorn-Kino nach Marvel-Vorbild
    Eines muss man dem Streifen aber lassen, obwohl die Meinung des Publikums bisher offenbar gespalten war: „Aquaman“ ist ein Film, der in jeder Hinsicht Spaß macht – auch und vor allem, aber nicht nur, weil er ein wahrer Augenschmaus ist. Im Prinzip bedient sich der Streifen nämlich den üblichen Stilmitteln, die wir von anderen Comicverfilmungen ebenfalls gewohnt sind: Er ist ein überwiegend reiner Popcorn-Kinofilm, der hinsichtlich seiner Story einfach gestrickt ist, aber emotional funktioniert und ansonsten seinen Unterhaltungswert maximal ausfährt. Positiv fällt dabei auf, dass sich Regisseur James Wan offenbar einiges bei der Konkurrenz von Marvel abgeschaut hat, denn anders als die meisten anderen DC Comics Filme kommt „Aquaman“ eher locker, cool und insgesamt auch humorvoll daher, wenn Jason Momoa bei seinen Actionszenen Sprüche klopft, wie wir sie sonst von Bruce Willis in „Stirb langsam“ gewohnt sind. Da kann man als Zuschauer auch einfach mal abschalten und den Film genießen, ohne mit allzu schwierigen Themen belagert zu werden.

    Aquaman will kein Aktivist sein
    Vielleicht ist genau letzteres aber auch der größte Kritikpunkt: Es wäre immerhin ziemlich verwunderlich gewesen, wenn einem Unterwasserabenteuer, bei dem es um einen möglichen Krieg zwischen der Ozeanwelt und den Menschen geht, nicht auch eine obligatorische Ökostory mitgeliefert würde – das entspricht schließlich so sehr dem Zeitgeist, wie kaum eine andere Thematik. Die Thematisierung des Mülls auf dem Meeresboden, der Klimawandel und die Ausbeutung des Ozeans durch den Menschen bleibt aber dermaßen oberflächlich, dass sie am Ende lediglich für ein paar schöne Effekte herhält, wenn die Krieger von Atlantis den Plastikmüll und die Kriegsschiffe optisch eindrucksvoll aus dem Meer herausschleudern dürfen. „Aquaman“ will an dieser Stelle einfach kein tiefgründiger Film sein, der uns dazu animiert, über Umweltproblematiken nachzudenken. Das ist sein Recht und das findet mancher Zuschauer vielleicht sogar ganz angenehm, aber damit macht es sich „Aquaman“ als reines Popcorn-Kino aber eben doch etwas sehr einfach.

    Fazit:
    Auf den Spuren von James Cameron: Mit seinen faszinierenden, violett leuchtenden Unterwasserwelten, die den Zuschauer dazu einladen, in eine fantasievolle fremde Welt einzutauchen, entwickelt sich „Aquaman“ zu einem Augeschmaus, wie wir ihn zuletzt bei „The Abyss“ zum Ende der 80iger Jahre gesehen haben. Die klassische „Arrielle für Erwachsene“-Story ist dabei zwar einfach gestrickt, verleiht der Comicverfilmung allerdings einen hohen Unterhaltungswert, der ihn zum spaßigen Popcorn-Kino macht und damit seinen Selbstanspruch vollkommen erfüllt.

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