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    Akte X: Die neuen Fälle

    Akte X: Die neuen Fälle


    Land/Jahr:
    USA 2016
    Genre:
    Serie / Mystery
    Regie:
    Chris Carter
    Darsteller:
    David Duchovny
    Gillian Anderson
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    246 Minuten
    Kaufstart:
    23. Juni 2016
    Label:
    20th Century Fox

    Mittlerweile ist es ganze vierzehn Jahre her, dass Agent Mulder die X-Akten endgültig geschlossen hat. In der Zwischenzeit hat sich nicht nur sein Leben grundlegend verändert, sondern auch das der ehemaligen Partnerin Dana Scully, mit der er längst ein weggegebenes Kind gezeugt hat. Doch nun soll sich alles endgültig ändern: Im Auftrag von FBI-Direktor Walter Skinner werden die beiden nach langer Zeit aus ihrem Ruhestand gerissen und sollen sich in Nevada mit einem Podcaster treffen, der überzeugt davon ist, dass eine geheime Verschwörung schon seit vielen Jahrzehnten die einst entdeckte Alien-Technologie nutzt, um sie gegen die Menschheit zu richten. Für Mulder ist klar: Die früheren Ermittlungen im Zusammenhang mit den X-Akten sind offenbar in die falsche Richtung gelaufen, die damaligen Ereignisse womöglich nur ein Ablenkungsmanöver. Dumm nur, dass dies erst der Anfang eines viel größeren Geheimnisses zu sein scheint…

    Kritik:
    Das war wohl die größte Sensation im bisherigen Jahr: Mehr als zehn Jahre nach dem Ende der neunten Staffel von „Akte X“ sollten die beiden Geheimagenten in Originalbesetzung auf den heimischen Bildschirm zurückkehren. Zwar erst einmal nur für gerade einmal sechs Episoden, doch immerhin ausreichend, um von den Fans mit hohen Erwartungen gefeiert zu werden.

    Der perfekte Bogen
    Und tatsächlich: Bereits bei der ersten Folge der neuen zehnten Staffel von „Akte X“ scheint der übergehende Bogen hervorragend gelungen zu sein. Obwohl David Duchovny und Gillian Anderson mittlerweile optisch doch ein ganzes Stückchen gealtert sind, machen sie von Beginn an den Eindruck, noch immer das eingefleischte Team zu sein, das wir aus den 90iger Jahren noch gewohnt sind. Einerseits der geradezu besessene Agent Mulder, der sich gerne einmal in Alien-Verschwörungen hineinsteigert und allzu oft an übernatürliche Phänomene glaubt und auf der anderen Seite die skeptische Wissenschaftlerin Dana Scully, die ihren Partner stets auf den Boden der Tatsachen zurückholt und generell alles hinterfragt, was man ihr an übernatürlichen Vorkommnissen so unterjubeln möchte. Noch immer scheint die Dynamik geradezu perfekt, als hätte es die allzu lange Pause gar nicht erst gegeben. Da könnte man fast schon über die ungewohnte deutsche Synchronstimme von Agent Mulder hinwegsehen. Allerdings nur fast, nehmen die Fans dem Sender ProSieben diese Fehlentscheidung nach wie vor übel.

    Nicht zu Ende erzähltbr>
    Doch trotz des eigentlich guten Starts macht „Akte X“ einen wirklich fatalen Fehler: Wie schon damals bei den ersten neun Staffeln, möchte Showrunner Chris Carter wohl auch die aktuelle Staffel in einem episodischen Format zeigen. Das heißt, jede einzelne der Folgen soll eine in sich geschlossene Handlung haben. Dass das ganz und gar nicht mehr zeitgemäß ist, wird schnell klar, sind die Fans dank zahlreicher Video-on-Demand-Anbieter und etlicher zusammenhängender Storylines bei neueren Serien doch mittlerweile eine wesentlich komplexere Handlung gewohnt, die sich über eine gesamte Staffel zieht. Wobei das längst nicht das größte Problem ist, denn „Akte X“ begeht den großen Fehler, eine solche zusammenhängende Geschichte in der ersten Episode anzudeuten. Tatsächlich kommt es aber nie dazu, was schlussendlich für unbefriedigte Reaktionen und rasch sinkende Quoten im deutschen Fernsehen sorgt. Kein Wunder, hat das Publikum schließlich andauernd das Gefühl, dass Geschichten angeschnitten werden, die dann nie zu Ende erzählt und auch nie fortgesetzt werden. Was also mit der Regierungsverschwörung rund um Alien-Technologie letztendlich sein soll, erfahren wir in den fünf weiteren Episoden nie.

    Die großen Qualitätsschwankungen
    Auch in der weiteren Staffel hat „Akte X“ dann allerdings mit Hindernissen zu kämpfen, da offenbar die inszenatorische Qualität ebenso sehr schwankt, wie die des Drehbuchs. Da gibt es hier und da einmal schlechtere Episoden, dazwischen dann wieder bessere. Kommt man innerhalb der Staffel allerdings auch nur auf gerade einmal sechs Folgen und liefert davon die Hälfte in eher mäßiger Qualität ab, ergibt das im Endeffekt aber leider nur Durchschnitt. Immerhin zwei Episoden können dann durchaus überzeugen und an alte 90iger Jahre Qualitäten anknüpfen: Mit „Gründer-Mutation“ und „Heimat“ gibt es nämlich ganz klassische Mysterygeschichten rund um paranormale Erscheinungen und übernatürliche genetische Fähigkeiten durch Einfluss von Außerirdischen. Da werden schnell Erinnerungen wach. Wesentlich schlechter sind hingegen Episoden, in denen Scully und Mulder auf irrwitzige Weise einem Werwolf auf die Schliche kommen sollen, oder Mulder auf einem Drogen-Trip versucht, Kontakt zu einem klinisch toten Selbstmordattentäter aufzunehmen. Die Handlung von letzterer Episode ist dabei gar so absurd, dass diese geradezu wie der dümmste Trash wirkt, den wir in der Seriengeschichte je erlebt haben. Mit solchen Voraussetzungen wird sich die Serien-Neuauflage auf lange Sicht also wohl eher schwer tun und bei den Fans stellt sich die Ernüchterung schneller ein, als ihnen lieb ist.

    Fazit:
    Die Neuauflage der kultigen 90iger Jahre Mysteryserie beginnt mit einem grandiosen Start und schafft es zunächst, einen perfekten Bogen zur früheren Handlung zu ziehen. Kurz danach beginnt die zehnte Staffel von „Akte X“ allerdings auch schon unfertig zu wirken und mit einer stark schwankenden Qualität der Episoden für Ernüchterung zu sorgen. Da waren die Erwartungen wohl doch ein klein wenig zu hoch.

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