• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    The Devil’s Light

    The Devil’s Light


    Land/Jahr:
    USA 2021
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Daniel Stamm
    Darsteller:
    Jacqueline Byers
    Virginia Madsen
    Colin Salmon
    Christian Navarro
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    16. Februar 2023
    Label:
    EuroVideo

    Die junge Ann hatte eine recht schwierige Kindheit. Vor vielen Jahren wurde sie von ihrer Mutter schwer misshandelt und seither ist sie davon überzeugt, diese sei damals von einer übernatürlichen Macht besessen gewesen. Etwa zwanzig Jahre später hat sie es sich selbst als Nonne zur Aufgabe gemacht, betroffenen Opfern zu helfen. An einer neu gegründeten Schule für Exorzismus widmet sie sich den schwierigen Fällen, die im Verdacht stehen, ebenfalls von einem Dämon besessen zu sein. Und obwohl es Frauen eigentlich nicht erlaubt ist, einen Exorzismus durchzuführen, nimmt sie am Unterricht von Pater Quinn teil. Gemeinsam versuchen sie ein junges Mädchen vor der Macht des Teufels zu retten. Doch dabei begibt sich Ann auch auf eine Reise zu sich selbst…

    Kritik:
    Kann ein Mensch wirklich von einer übernatürlichen dämonischen Macht besessen sein oder handelt es sich bei all diesen Fällen lediglich um schwere psychiatrische Störungen? Die katholische Kirche jedenfalls ist seit je her davon überzeugt, die Dämonen des Satans könnten Besitz über menschliche Opfer ergreifen und bietet an der Universität Regina Apostolorum in Rom sogar echte Exorzismusseminare an. Doch vielleicht sind manche Probleme auch einfach nur vererbbar?

    Der doch nicht letzte Exorzismus
    An Filme über Exorzismus haben sich jedenfalls schon viele gewagt. Das Christentum, Geschichten über Satan und Dämonen und auch Religion im Allgemeinen scheinen mit ihren Mysterien jedenfalls der perfekte Stoff für einen Horrorfilm zu sein. Doch seit dem im Jahre 1973 erschienenen „Der Exorzist“ ist es bisher keinem Streifen des Genres wirklich gelungen, das damalige Meisterwerk zu übertreffen. Nächster Versuch also von Regisseur Daniel Stamm, der vor mehr als zehn Jahren bereits „Der letzte Exorzismus“ drehte und die Kritiker damit nur mäßig begeisterte. Statt Mockumentary bekommt der Horrorfan dieses Mal allerdings einen auf den ersten Blick ernstzunehmenden, an die heutige Zeit angelehnten Streifen in einer Exorzismusschule geboten.

    Psychologie vs. Religion
    Das Setting, das hier an eine gewöhnliche moderne Psychiatrie erinnert und sogar nahelegt, den Schülern der Exorzismusschulen beizubringen, dämonische Besessenheit von psychischen Erkrankungen zu unterscheiden, weckt zunächst jedenfalls eine gewisse Neugierde. Mit der notwendigen Distanz zur Religion lässt „The Devil’s Light“ sogar oftmals offen, ob der hier gezeigte Glaube womöglich gar völliger Unsinn ist und ob wohl unsere Hauptprotagonistin, die hier dem vermeintlichen Horror ausgesetzt ist, womöglich einfach nur die Geisteskrankheit ihrer Mutter geerbt hat. Der Übergang zwischen Psychologie und Religion ist hier fließend, vor allem wenn „The Devil’s Light“ schlussendlich den Ritus des Exorzismus als Äquivalent zur Psychotherapie anwendet. Eine zumindest inhaltlich interessante Perspektive, die aus dem Streifen ein spannendes Drama macht.

    Die übliche Horror-Kost
    Dummerweise ist es nur eben kein Drama, das Daniel Stamm hier drehen wollte. Eigentlich möchte „The Devil’s Light“ einen packenden und angsteinflößenden Horrorfilm mit starken Effekten und blutigen Szenen abliefern. Doch genau da entpuppt sich leider sogleich die größte Schwäche des Films. Das liegt vor allem daran, dass es dem Film an optischen Innovationen mangelt und Stamm einmal mehr auf die bereits vielfach gesehenen üblichen CGI-Effekte zurückgreift. Verbiegende Körperteile, rückwärts an den Wänden hinauf laufen, oder Maden, die aus den Augen hervorquellen. Irgendwie hat man das alles doch schon mehr als einmal gesehen und den langjährigen Horrorfan kann man damit nicht mehr so richtig hervor locken. So bleibt „The Devil’s Light“ zwar inhaltlich interessant, wurde aus Horrorperspektive aber deutlich zu zahm inszeniert.

    Fazit:
    Mit einem fließenden Übergang zwischen Psychologie und Religion und einer realitätsnahen Anlehnung an die realen Exorzismusseminare des Vatikans kann „The Devil’s Light“ durchaus das Interesse des Zuschauers wecken. Leider bleibt die Inszenierung insgesamt zu zahm, wodurch es dem Horrorfilm an Härte fehlt.

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..