Zahlreiche Besucher erschienen in einer Steampunk-Gewandung in historischer Optik
Insgesamt viel die Veranstaltung damit aber auch erheblich überschaubarer aus: Zwar hatten Besucher im Rahmen des Eintritts auch die Möglichkeit, das gesamte Freilichtmuseum zu besichtigen, der eigentliche Veranstaltungsbereich beschränkte sich jedoch auf zwei Flächen. Konkret bedeutete das: Es gab lediglich eine Handvoll Händler und zusätzlich das “längste Amt der Welt”. Bei einem fiktiven “Amt” stehen die Fans des Steampunks also Schlange, um sich Aufkleber und Stempel für ihren “Zeitreisepass” zu besorgen – eine Art Erinnerungsbuch für die bereits besuchten Steampunk-Veranstaltungen. Die Idee stammt dabei ursprünglich von Autorin Anja Bagus, die im Selfpublishing einst den Verlag “Amt für Aetherangelegenheiten” gründete und mit dem Zeitreisepass offenbar einen Hype unter den Fans auslöste.
Das fehlende Bühnenprogramm allerdings machte sich durchaus negativ bemerkbar. Selbst gewandete Besucher kamen oftmals nur, um ihren Zeitreisepass zu befüllen, eine Kleinigkeit zu essen und verschwanden anschließend wieder nach Hause. Bis zum Ende der Veranstaltung um 18 Uhr blieb fast keiner der Besucher und Besucherinnen. Immerhin: Die mittelalterliche Folk-Band Whiskey for Joe, die teilweise aus Bandmitgliedern von “Mythemia” besteht, sorgte für musikalische Unplugged-Unterhaltung auf dem Gelände des LWL-Freilichtmuseums. Ob dieses minimalistische Programm letztendlich reicht, um eine sehenswerte Veranstaltung durchzuführen? Daran bestehen erhebliche Zweifel, denn selbst für eine ansprechende Dekoration reichte das Budget neben den ansonsten hübschen Fachwerkhäusern des Museums offenbar nicht aus.
Die Band “Whiskey for Joe” sorgte für das einzige musikalische Programm auf der Veranstaltung
Fotos: Rene Daners