Womöglich nicht ganz so bekannt, aber deswegen nicht weniger gefeiert waren die drei recht vielfältigen Bands, die das Publikum an diesem Nachmittag zu sehen bekamen. Den Anfang machte dabei Rodrigo Tobar mit seiner Band – oder besser gesagt: Familie. Gemeinsam spielt der Musiker mit seinen Töchtern, Neffen und anderen Verwandten nämlich mitreißende und durchaus tanzbare Musik aus Südamerika. Lateinamerikanische Rhythmen erklangen da vor dem Rathaus von Königswinter und heizten das Publikum bereits mächtig ein. Dass bei einem kostenlosen Konzert bereits die erste Band die Tanzfläche füllt, sieht man schließlich nicht alle Tage. Doch das Weltmusik-Festival war ein Fest der Generationen, zu dem sowohl Familien mit Kindern, als auch Senioren mit Rollstuhl und Rollator kamen. Und wenn da der Rollator doch einfach mal bei Seite gestellt wird, damit auch die älteren Zuschauer nochmal das Tanzbein schwingen können, war das an diesem Sonntag schon ein bemerkenswerter Anblick.
Daran knüpfte dann auch die Cajun-Band Le Clou rund um Sänger Johannes Epremian an. Französischsprachige Musik aus Louisiana sollte es geben, dieses Mal überwiegend mit den etwas flotteren, tanzbaren Songs. Da war der Auftritt zwar ein bisschen kürzer, als auf den üblichen Tour-Konzerten etwa in der nahegelegenen Harmonie Bonn, doch neue Fans ließen da auch nicht lange auf sich warten. Selbst die jüngeren Generationen schienen von der Musik aus dem Mississippi schwer begeistert und wünschten sich anschließend am liebsten eine Zusage, bevor für die Hopstopbanda extra die Bühne ein wenig umgebaut wurde.
Letztere war an diesem sonnigen Nachmittag bei fantastischem Sommerwetter sowieso die wohl bemerkenswerteste aller Bands: Inmitten des Ukraine-Krieges brachte Hopstopbanda kurzerhand russische und ukrainische Bandmitglieder gemeinsam auf die Bühne, um zusammen tanzbare Rhythmen von Swing über Gypsy Boogie und Klezmer, bis hin zu Tango abzuliefern. Dass es eben auch friedlich geht, hat die Band auf dem Markt in Königswinter bestens bewiesen. Weiter geht es dort im September mit der Herbstreihe ebenso exotischer Musik. Infos unter nichtdavornichtdahinter.de