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  • Train Simulator 2016: The Riviera Line

    The Riviera Line

    Die britische Eisenbahn steht kurz vor einer neuen Prüfung. Auf der berühmten alten Strecke von Paignton nach Exeter möchte sie neue kleine Dieseltriebwagen einsetzen, die perfekt auf kleine Sprints ausgelegt sind. Doch die Beliebtheit bei den Passagieren steht noch vollkommen in den Sternen, zumal die neuen Züge nicht gerade umfangreichen Platz bieten und auch in den Fahreigenschaften sehr eigen sind. Dabei haben es die Lokführer mittlerweile ziemlich einfach, denn noch in den 50iger Jahren war das vollkommen anders. Mit harter Knochenarbeit mussten sie damals die großen Dampfmaschinen über die Schienen bringen und mitunter stundenlang im heißen Führerstand verbringen, um die damaligen schweren Passagierzüge runter nach Kingswear zu bringen. Ein spannender und abwechslungsreicher Alltag…

    Kritik:
    Mit dem Release der neuesten Version des Train Simulators gibt es nicht nur jedes Jahr interessante Verbesserungen und neue Features, sondern auch immer wieder einige interessante beiliegende Routen. Neben der deutschen Strecke von Köln nach Koblenz und der berühmten amerikanischen Sherman Hill-Route dürfen die Eisenbahnbegeisterten in diesem Jahr auch auf die britische Strecke von Paignton nach Exeter – und das gleich in zwei verschiedenen Versionen.

    The Riviera Line

    Diesel für die Bewohner
    Dabei handelt es sich um eine kleine, aber feine Route, die mit lediglich knapp einer Stunde Fahrzeit im direkten Vergleich relativ kurz gehalten wurde. Dennoch bietet sie reichlich Möglichkeiten für abwechslungsreiche Szenarien im Passagier und Güterverkehr und hat außerdem eine spannende Küstenlandschaft mit direktem Blick auf den See zu bieten. Bereits vor der Veröffentlichung der 2016er Version gab es dabei die Standardausführung der „Riviera Line“-Strecke, auf der wir in der heutigen Zeit einige Dieseltriebwagen zum jeweiligen Zielort bringen müssen. Diese fahren sich allerdings vollkommen anders, als das typische deutsche Rollmaterial, ist die Beschleunigung schließlich nicht allzu hoch und auch die Bremsen lassen wahrlich zu wünschen übrig. Auf den kurzen Streckenabschnitten zwischen den Stationen ist also ein wenig Umdenken beim Spieler erforderlich, um sowohl den Fahrplan einzuhalten, als auch den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen – insbesondere, wenn wir gleich mehrere davon aneinanderkoppeln.

    The Riviera Line

    Wiesen und Wasser
    Typisch für britische Strecken auf dem Train Simulator ist allerdings die besondere Liebe zum Detail. Dass auch „The Riviera Line“ mit einer hübsche Vegetation und abwechslungsreichen Streckendetails aufwarten kann, sollte uns nicht verwundern. Überall entlang der Strecke finden wir hübsche Wiesen, spannende Bäume und Büsche und natürlich detailliert gestaltete Bahnhöfe direkt hinter den Küstenlandschaften. Dabei können wir sogar den Wellengang auf dem Wasser deutlich erkennen, was für TS2016-Routen wahrlich eine Ausnahme darstellt. Auf eine Elektrifizierung müssen wir dabei allerdings vollständig verzichten, was hervorragend zum dazugehörigen Rollmaterial passt. Schade ist allerdings, dass wir dabei zunächst lediglich einen einzigen Zug geboten bekommen und somit zumindest in der Standardausführung keine zu besondere Abwechslung erhalten. Das soll sich dann aber zumindest in den Karriereszenarien ein bisschen ändern.

    The Riviera Line

    Waschgang für den Zug
    Die Originalstrecke der „Riviera Line“ ist dabei sogar ausschließlich auf den Passagierverkehr ausgerichtet. Hat man eher Lust auf ein paar spannende Güteraufgaben oder möchte in einem der sich anbietenden Güterbahnhöfe rangieren, so dürfte man in der modernen „Riviera Line“-Route eher weniger fündig werden. Dafür hat man sich aber immerhin in den vorhandenen Passagierszenarien ein paar ungewöhnliche Aufgaben einfallen lassen. So muss der Lokführer dieses Mal etwa seinen Zug in die Waschanlage fahren, neuen Diesel nachtanken, einen liegengebliebenen anderen Zug abschleppen oder gegen die Sturmschäden der letzten Nacht ankämpfen. Dabei kommt es in den Szenarien nicht nur zu spannenden Umleitungen, sondern auch zu neuen Objekten auf der Strecke, sodass wir etwa die Mitarbeiter des Bahnunternehmens in Warnkleidung auf den Gleisen finden, obwohl diese zuvor nicht auftauchten. Spannend. Eine Herausforderung für erfahrene Spieler ist das aber wahrlich noch nicht.

    The Riviera Line

    Riviera Line in den Fünfzigern
    Etwas komplizierter und aufregender zugleich wird es dann allerdings in der 50iger Jahre Route der Riviera Line. Diese ist ausschließlich für Käufer der 2016er Version erhältlich und kann bisher nicht separat erworben werden. Das wird dann auch um einiges interessanter, müssen wir hier schließlich in den Führerstand der berühmtesten britischen Dampflokomotiven treten. Gleich drei Stück hat die „Riviera Line in the Fifites“-Route und hat dank der Grange-, der Castle- und der Pannier-Class tatsächlich einige richtige Herausforderungen. Kenner des Spiels wissen schließlich: Eine Dampflok zu steuern ist auch in der Simulation weitaus schwieriger, als die üblichen E- und Diesellokomotiven. Durch die wesentlich schwächere und langsamere Pannier-Class ist sogar das gesamte Können des Spielers gefragt, wenn es heißt, diese Lok samt Güterzug einen steilen Berg hinauf zu bekommen. Keine leichte Aufgabe.

    The Riviera Line

    Hilfestellungen für Lokführer
    Da ist es geradezu praktisch, dass wir im Train Simulator zahlreiche virtuelle Hilfen einschalten können. So haben wir die Möglichkeit, per „automatischem Heizer“ den Dampfkessel vollautomatisch befüllen zu lassen und können über den Fahrassistenten auch Anleitungen zum Steuern einer Dampflok einschalten. Gerade für Anfänger ist das sogar zwingend erforderlich, damit die Dampflok bei einer Steigung nicht plötzlich stehen bleibt und prompt rückwärts fährt. Für die verschiedenen Fähigkeiten der Spieler hat Dovetail Games dieses Mal sogar jedes Karriereszenario gleich doppelt beigelegt – einmal mit niedrigem Schwierigkeitsgrad und einmal mit höherem für die Profis unter den virtuellen Lokführern. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, wird dabei sowohl das Gewicht des Zuges erhöht, das Wetter verschlechtert, als auch den Füllstand von Wasser und Kohle verringert, sodass genaues Haushalten absolut erforderlich ist. In einem Szenario müssen wir sogar zwingend unterwegs Wasser nachtanken, um unser Ziel erreichen zu können. Spannend: Je weniger Kohle vorhanden ist, desto weniger ist auch der Tender sichtbar befüllt. Einen optischen Effekt gibt es also.

    The Riviera Line

    Passagiere und Güter
    Dieses Mal haben die Macher es auch ein wenig abwechslungsreicher gestaltet und bieten tatsächlich verschiedenen Spielertypen die passenden Szenarios. Ob schnellem Passagierverkehr, schweren Güterverkehr oder interessanten Rangieraufgaben – hier bekommt dieses Mal jeder etwas geboten. Insbesondere das Rangieren wird mit einer Dampflok dann sogar um einiges interessanter, gestaltet sich dies doch wesentlich schwieriger, als mit den elektronischen Pendants. Dabei kommt es sogar vor, dass in einzelnen Szenarien beides kombiniert wird. Mal müssen wir zunächst rangieren, um einen Passagierzug fertigzustellen – ein anderes Mal müssen wir auf einer Langstreckenfahrt mit dem Güterzug zwischendurch weitere Güterwaggons auf dem Abstellgleis mittels Rangieren aufnehmen. Das ist wirklich spannend und gehört mit zu den einfallsreichsten Szenarien, die wir bisher im Train Simulator gesehen haben. Eine Anschaffung lohnt sich also allemal, erst recht, wenn man Dampflok-Fan ist.

    The Riviera Line

    Spaß für Fotografen
    Mit der „Riviera Line“ wird darüber hinaus übrigens ein neuer Modus eingeführt, der erstmals beim Train Simulator 2016 vorhanden ist: Der „Railfan Mode“. Wie viele andere Spieler in diversen Foren und bei Steam haben aber auch wir uns gefragt, was dieser neue Spielmodus eigentlich soll. Tatsächlich handelt es sich nämlich um nichts weiter als ein Trainspotting-Modus, bei dem es von einer Aussichtsplattform aus unsere Aufgabe ist, vorbeifahrende Züge zu fotografieren, dessen Ankunftszeit wir in der Anleitung anhand des Fahrplans nachlesen können. Da wir dabei allerdings zu keiner Zeit selbst hinter das Steuer eines Zuges steigen, ist das weder spannend, noch sehen wir einen ernsthaften Sinn hinter diesem neuen Modus. Trainspotting mag zwar in der Realität für manche Fotografen tatsächlich auf gewisse Weise spannend sein, in einem Computerspiel erscheint dies allerdings eher überflüssig. Einen Mehrwert bieten die enthaltenden zwei Railfan-Szenarien also in keinster Weise.

    Fazit:
    Die britische Strecke der Riviera Line bietet wie erwartet eine hübsche Route mit detaillierter Vegetation und zahlreichen Möglichkeiten. Vor allem die 50iger Jahre Variante aus dem Train Simulator 2016 hat dabei überaus spannende Szenarien zu bieten und nutzt die Möglichkeiten voll aus.

    The Riviera Line Wertung