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    The Crew

    Nach fünf Jahren hinter Gittern will Alex Taylor sein Leben endlich in den Griff bekommen. Doch das ist leichter als gesagt: Mit einer Karriere als Raser bei illegalen Straßenrennen hinter sich, fällt es schließlich schwer, nicht in die alten Gewohnheiten zurückzufallen. Außerdem hat er eine ganz persönliche Rechnung offen. Kurz vor seinem Knastaufenthalt wurde sein Bruder Dayton damals auf offener Straße vom Anführer der „5-10“ erschossen und kaltblütig hingerichtet. Da scheint es nur eine Möglichkeit zu geben: Er muss einen Deal mit dem FBI eingehen, um den Mörder seines Bruders dingfest zu machen. Um allerdings an ihn heranzukommen, muss er sich zunächst hocharbeiten. Die eigene Crew beschaffen, seine Karre tunen und zahlreiche Rennen gewinnen, um im Ansehen auf der Straße endlich aufzusteigen. Solange, bis er endlich beim packenden Showdown mit seinem Erzfeind angelangt. Doch wird Alex dem FBI seine Arbeit machen lassen oder doch lieber seinen Feind auf eigene Faust aus dem Verkehr ziehen?

    Kritik:
    Illegale Straßenrennen und eine offene Welt haben wir in Rennspielen schon ziemlich häufig gesehen. Erst vor einigen Jahren hat sich selbst die beliebte „Need for Speed“-Reihe an einem solchen Experiment versucht. In „The Crew“ soll all das sogar mit einigen Online-Features kombiniert werden, um auch gegen echte Spieler antreten zu können. Doch ein geringes Aufkommen an Mitspielern bietet nicht immer die Möglichkeiten dazu. Trotzdem kann „The Crew“ motivieren, aus verschiedenen Gründen.

    The Crew

    Hipster hinterm Steuer
    Die Hauptfigur Alex ist dabei nur relativ selten und in einigen Zwischensequenzen zu sehen. Wirklich steuern können wir nicht, denn in „The Crew“ ist es uns nie wirklich möglich, aus dem Fahrzeug auszusteigen. Dafür kann uns die Geschichte, die zumindest bruchstückhaft erzählt wird, durchaus interessieren. Immerhin wird das Motiv der Hauptfigur klar, denn wir haben so stets einen Grund, um die nächsten Rennen zu meistern und im Rang und Ansehen ein klein wenig aufzusteigen. Dabei dringen wir in vier Abschnitte vor. Beginnend an der Ostküste machen wir zunächst die Metropole New York unsicher, anschließend arbeiten wir uns in die Südstaaten bei Miami vor und müssen einem Konkurrenten helfen, ein bisschen Bargeld zu beschaffen. Im Mittleren Westen kümmern wir uns rund um Las Vegas anschließend darum, die Cops ein wenig auszutricksen und vor allem Offroad-Strecken für die Kurriere zu sichern, bevor wir anschließend an der Ostküste in Los Angeles und Seattle unserem Erzfeind ein klein bisschen näher kommen.

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    Von der Ostküste zur Westküste
    Die absolut frei zugängliche und ohne auch nur ein einziges Mal nachzuladen befahrbare Karte ist dabei gigantisch und kann praktisch stufenlos gezoomt werden. Von der Verfolgerperspektive direkt hinter unserem Auto brauchen wir nur das Mausrad zu drehen, um in die Vogelperspektive herauszuzoomen und einen Überblick über die gesamte Karte zu haben. Und die ist wirklich beeindruckend groß, sehen wir hier plötzlich die gesamten Vereinigten Staaten von der Ostküste bei New York bis zur Westküste nach Los Angeles. Die großen Metropolen sind dabei befahrbar und wir würden vermutlich mehr als eine halbe Stunde benötigen, um von der einen Küste zur anderen fahren zu können. Natürlich täuscht die schiere Größe auch ein wenig, denn der Originallandkarte entspricht das nicht ganz. Viele kleine Orte fehlen selbstverständlich, sodass die Karte hauptsächlich anhand von großen Metropolen dargestellt wird. Trotzdem ist Abwechslung genügend vorhanden: Von den breiten Straßen der Highways, über Hochhäuser in den Städten und Offroad-Rallye-Strecken im Mittleren Westen, bis hin zum verschneiten Norden wird es wohl nie langweilig.

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    Wiederholende Muster
    Der Ablauf in jedem der vier Bezirke ist allerdings stets ähnlich. Wir meistern zunächst eine Einführungsmission, in der wir innerhalb einer befristeten Zeit zum Hauptquartier rasen müssen, um dort einen Überblick über die Region zu erhalten und einen etwaigen neuen Wagen freizuschalten. Danach wechseln sich stets Checkpoint-Missionen, Rennen, Rallye-Fahrten und dergleichen ab. Durch die häufige Wiederholung von sich ähnlichen Aufgaben auf neuem Terrain könnte „The Crew“ durchaus nach einer Weile auch mal etwas eintönig werden. Damit die Abwechslung aber vorhanden bleibt, können wir regelmäßig neue Wagen einweihen und uns damit neuen Herausforderungen stellen. Kommen Rallye-, Performance- und Rennwagen hinzu, gibt es auch gänzlich neue Rennmissionen, die im Verlauf des Spiels stets ein wenig länger werden. Der Schwierigkeitsgrad bleibt dabei aber immer recht einfach bis mittelmäßig, sodass auch Anfänger die Missionen problemlos meistern können.

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    Die überflüssigen Fahrzeuge
    Bereits zum Beginn des Spiels sind wir dabei mit einem herausragenden Fahrzeug ausgestattet: Ein Ford Mustang GT punktet mit der nötigen Stärke und Geschwindigkeit, um als Sieger aus den Rennen hervorgehen zu können. Diesen können wir im Laufe des Spiels immer weiter tunen und sogar für verschiedene Missionen umrüsten. Sobald wir unser Rallye-, Performance- oder Rennfahrzeug freischalten, handelt es sich dabei um ein Umrüst-Kit, mit dem wir den Mustang in ein passendes Fahrzeug verwandeln. Eigentlich stünden auch zahlreiche andere Fahrzeuge zur Verfügung, die wir mit den in Missionen und Tests freigeschalteten Credits kaufen können. Dummerweise gibt es dafür praktisch keinerlei Bedarf, da man auch mit den Standardwagen so weit hochtunen kann, dass wir damit problemlos jedes Rennen gewinnen können. Einen zusätzlichen Wagen überhaupt einzukaufen, ist also überhaupt nicht nötig – was schade ist, hätte gerade dieser Bedarf doch die Abwechslung ein wenig mehr erhöht.

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    Verkehrsbehinderung
    Dass wir bei „The Crew“ allerdings eine offene Karte geboten bekommen, hat auch seinen Grund: Überall auf der Karte sind schließlich kleine Testaufgaben verteilt, bei dessen Überfahren wir kleine Missionen in der Open World erledigen müssen, die uns Punkte und Medaillen einbringen. Von Geschwindigkeitstests, über Ideallinienfahrten, bis hin zu Sprung- und Slalomaufgaben ist auch hier einigermaßen Abwechslung geboten. Schaffen wir es, innerhalb einer bestimmten Zeitspanne die nötigen Punkte einzusammeln, werden wir mit Bronze-, Silber- und Goldmedaillen versehen, die uns nicht nur im Rang aufsteigen lassen, sondern auch neue Tuningteile für unser Fahrzeug geben. Auf dem Weg zur nächsten Mission kann es also durchaus vorteilhaft sein, eben solche Aufgaben zu erledigen, um mit einem besseren Auto und mehr Erfahrung beim nächsten Rennen anzutreten. Machen wir das regelmäßig, werden manche Rennen aber auch ein klein wenig zu einfach. Nervig ist das vor allem aber auch dann, wenn wir einfach nur von A nach B fahren wollen und uns die Testaufgaben auf der Fahrt eher stören – vor allem deshalb, weil beim Einbau eines Fahrzeugteils das Fahrzeug auf der Fahrbahn zurückgesetzt wird, wir also noch einmal beschleunigen müssen.

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    Auf der Flucht
    Wer in Rennspielserien wie „Need for Speed“ vor allem die Verfolgungsjagden mit der Polizei geliebt hat, kommt bei „The Crew“ ebenfalls auf seine Kosten. Dafür gibt es teilweise auch eigene Hauptmissionen, in denen wir einem Großaufgebot von Polizisten dringend entkommen müssen. Je weiter wir dabei im Spiel fortschreiten, desto schwieriger werden diese Missionen und desto mehr und schnellere Fahrzeuge hat die örtliche Polizei im Repertoire. Insbesondere an der Westküste und im Mittleren Westen, wo die Behörden ohnehin mit einem großen Problem durch die illegalen Straßenrennen konfrontiert sind. Dabei werden teilweise sogar Helikopter und Straßensperren eingesetzt, die für Spannung und Action sorgen. Übrigens: Auch im freien Fahren auf der offenen Karte kann es zu Verfolgungsjagden kommen, wenn wir genügend Gegenstände auf unserer Fahrt zerstören und dabei von den Cops gesehen werden. Schade allerdings, dass das alleinige Überschreiten der Geschwindigkeit und das Anfahren von Fußgängern (überfahren ist physisch nicht möglich) keinerlei Auswirkungen in dieser Hinsicht hat. „The Crew“ legt also nicht sonderlich viel Wert auf Realismus.

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    Das unkaputtbare Auto
    Apropos Realismus: Auch beim Schadensmodell stellen wir doch ziemlich schnell fest, dass „The Crew“ ein extrem arcadelastiges Rennspiel ist. Physisch betrachtet ist ein Schadensmodell praktisch gar nicht vorhanden. Selbst wenn wir mit 200 km/h frontal gegen einen Baum fahren ist es anschließend kein Problem, seine Fahrt ohne jegliche Einschränkungen fortzusetzen – nicht gerade glaubwürdig. Auch während der Fahrt haben Beschädigungen am Fahrzeug praktisch keinerlei Auswirkungen, die Lenkung oder gar der Motor versagen hier nie. Dafür sind die Schäden aber durchaus optisch zu erkennen, etwa an dicken Beulen im Blech oder an zerbrochenen Fensterscheiben. Auch der Dreck an unserer Karosserie vermittelt uns ein wenig den Eindruck, dass das Terrain Auswirkungen auf unser Fahrzeug hat. Richtig zerstören können wir unser Fahrzeug allerdings nur in Missionen, in denen ein Schadensbalken extra dafür eingefügt wird – was im gesamten Spiel durchaus an einer Hand abzählbar ist. Schade.

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    PVP ohne Gegner
    Da man „The Crew“ übrigens auf ein Onlineerlebnis ausgelegt hat, ist es kaum verwunderlich, dass uns Ubisoft zwingt, für dieses Spiel dauerhaft mit Uplay und dem Internet verbunden zu sein. So werden andere Spieler auf unsere offene Karte eingeladen und können sowohl als Koop-Fahrer in unseren Hauptmissionen, als auch in PVP-Rennen gegen uns antreten. Meistens mussten wir dabei allerdings feststellen, dass die anderen Spieler nicht gerade häufig auch vorhanden sind. In der meisten Zeit fahren wir dann doch völlig einsam und alleine durch die Vereinigten Staaten von Amerika und müssen unsere Missionen doch alleine meistern. Die höchste Anzahl von Spielern, die wir zugleich jemals feststellten, waren vier Fahrer an der Zahl. Das ist nicht gerade eine überwältigende Menge. Immerhin: Die Onlinefeatures haben ansonsten stets reibungslos funktioniert, sofern denn Spieler anwesend waren.

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    Farblose Storyfiguren
    Ein bisschen schade ist zudem auch, dass die eigentliche Story nur recht oberflächlich angeschnitten wird. Da treffen wir hier auf eine FBI-Agentin und da auf einen alten Bekannten, freunden uns mit einer heißen Blondine an und treffen auf mögliche Verbündete in den Straßenrennen – und dennoch können wir erzählerisch keinerlei Verbindung zu diesen Figuren aufbauen. Lediglich die Hintergründe und ein bisschen Geschichte wird in den Zwischensequenzen erzählt, doch sobald eine Region abgeschlossen ist, sehen wir die besagten Personen praktisch gar nicht mehr wieder. Dabei hätten wir doch so gern einen tieferen Einblick in ihre Persönlichkeit und ihre Charakter gewonnen, vielleicht gar ein paar Freunde gewonnen. Gerade deshalb ist es doch schade, dass wir Alex nie ohne fahrbaren Untersatz steuern können und auch storytechnisch kaum von den üblichen Missionen abweichen. Die ein oder andere Rettungsmission für unsere Freunde wäre doch nicht verkehrt gewesen.

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    Krampf in den Fingern
    Theoretisch lässt sich „The Crew“ übrigens nicht nur mit Maus und Tastatur steuern, sondern auch mit einem Lenkrad oder Gamepad. Seit dem letzten Patch mussten allerdings viele Spieler feststellen, dass ihre Gamepads in dem Rennspiel plötzlich nicht mehr funktionierten. Auch unser Logitech Dual Action verweigerte plötzlich seinen Dienst, sodass wir das Spiel zum Ende hin leider komplett mit der Tastatur fertigstellen mussten. Das lässt sich zwar für ein Rennspiel erstaunlich gut damit steuern, doch vor allem die Lenkung und Bremsen sind dann doch nicht so präzise, wie sie es normalerweise mit einem Analogstick gewesen wären. Für ein Rennspiel, das noch dazu ein Konsolenport ist, ist es eigentlich ein absolutes No Go, dass Gamepads nicht funktionsfähig erkannt werden. Hoffen wir also auf einen weiteren Patch.

    The Crew

    Autos mit Stufen
    Grafisch ist das Racing Game außerdem nicht unbedingt der große Überflieger, den man erwartete hätte. Obwohl „The Crew“ durchaus seine Momente hat, etwa beim Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge, den aufregenden Gebäudekonstruktionen in Las Vegas oder der beeindruckenden Skyline von New York. Dass man grafisch jedoch nicht ganz überzeugt, liegt mitunter auch an den großen Problemen, die das Spiel mit dem Anti-Aliasing hat. Selbst bei höchster Einstellung sind die bekannten Treppeneffekte noch deutlich zu erkennen und teils stärker vorhanden, als bei bereits Jahre alten Titeln. Dazu kommen vor allem aus der Nähe teilweise Texturen am Terrain, die ziemlich matschig ausschauen und uns daran erinnern, dass es sich eben doch nur um einen Konsolenport handelt. Auf der anderen Seite kann „The Crew“ wiederum bei Offroad-Rennen mit einer detaillierten Vegetation, dreckigen Sumpflandschaften und großen Schneelawinen überzeugen, die schnell für Atmosphäre sorgen. Optisch könnte man also von „durchwachsen“ sprechen, hässlich ist das Spiel aber dann doch nicht.

    Fazit:
    Mit einer gigantischen Open World-Karte und einem durchaus vorhandenen Abwechslungsreichtum kann „The Crew“ auch ohne neue grafische Referenzen über seine gesamte Spielzeit unterhalten.

    The Crew Wertung