• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • The Bus
    Für Passagiere, die am Flughafen Tegel eintreffen, ist sie die direkte und schnellste Verbindung in die Stadt: Die Berliner Buslinie TXL transportiert die internationalen Fluggäste direkt zum berühmten Alexanderplatz. Vorbei am Hauptbahnhof in der Innenstadt bekommt der Fahrgast Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor oder die Berliner Staatsoper zu sehen – und sogar ein kleiner Besuch bei Professor Drosten an der Charité wäre überhaupt kein Problem. Mit einer Flotte aus Scania Gelenkbussen bewältigt der Berliner Verkehrsbetrieb selbst das höchste Verkehrsaufkommen. Und wir dürfen in die Rolle eines Busfahrers schlüpfen.

    Kritik:
    Nach „OMSI“ und dem „Bus-Simulator“ ist „The Bus“ die nächste ernstzunehmende Linienbussimulation für den heimischen PC. Im Early Access gestartet, bietet die noch recht am Anfang stehende Alpha Version noch einen überschaubaren Umfang – kann Genrefans damit aber durchaus bereits begeistern. Mit zwei Bussen ausgestattet (einem Gelenkbus und einem kurzen) dürfen wir uns nach Lust und Laune (und nach Fahrplan) auf der Route der Linie TXL austoben und zwischen Flughafen Tegel und dem Alexanderplatz hin und her fahren. Später sind noch weitere Berliner Linien mit gänzlich eigener Streckenführung geplant, die „The Bus“ in zukünftigen Versionen erweitern sollen. Trotz des geringen Umfangs aus nur einer einzigen Strecke steht das technische Gerüst bereits – und das teils besser als bei manch anderem Spiel in der Release Version.

    The Bus

    Am Steuer eines Scania
    Der erste Eindruck, wenn wir uns als Fußgänger um einen der beiden Busse bewegen und uns auf direktem Weg zur Eingangstür des Fahrzeugs machen, kann sich bereits sehen lassen: Beide Modelle von Scania wirken hochwertig und machen optisch einen ordentlichen Eindruck. Hier sitzt jeder Schriftzug und jeder Knopf an der korrekten Stelle, sodass die Darstellung eines realen Busses kaum realistischer ausfallen könnte. Das gilt dann auch für die technische Simulation des Fahrzeugs, bei der man an jedes Detail gedacht hat: Vom Bordcomputer über den Fahrkartenverkauf bis hin zur Klimaanlage und den Fensterhebern wurde hier an alles gedacht. Sogar die Türöffnungen können wir einzeln so steuern, dass wir beim Fahrer nur eine statt beide Seiten öffnen können – ganz wie bei einem echten Bus. Und sogar die Neigetechnik wurde aus dem Original übernommen. Die Physik sorgt dafür, dass wir uns schnell wie in einem realen Bus fühlen.

    Die Schwäche: NPCs
    Für die NPCs bzw. unsere Fahrgäste gilt das allerdings noch nicht so ganz: Hier wird deutlich, dass „The Bus“ doch noch ein bisschen weniger zu bieten hat, als die große (aber grafisch deutlich weniger hübsche) Konkurrenz von „OMSI“. Unsere Passagiere kaufen zwar Tickets und geben dafür nicht immer das passende Kleingeld, auf echtes Feedback wurde aber bisher verzichtet. So kommentieren sie weder unseren Fahrstil, noch beschweren sich, wenn es im Bus etwa zu kalt oder zu warm ist. Ganz zu schweigen von der recht undetaillierten Gesichtsanimation und der häufigen Wiederholung einzelner Figuren. Da haben wir doch schnell mal Zwillinge oder gar Drillinge in unserem Bus sitzen, die allesamt gleich aussehen. Und sich obendrein auch noch völlig identisch verhalten: Gehen wir auf sie zu, können wir nicht etwa die Fahrkarten kontrollieren, sondern nahezu alle NPCs nehmen spontan ihr Smartphone in die Hand. Immerhin kann man das als humoristische Anspielung auf die Realität verstehen.

    The Bus

    Ein (fast) echtes Berlin
    Das eigentliche Highlight von „The Bus“ ist allerdings ohnehin nicht das Verhalten der Fahrgäste, sondern die Ausgestaltung der Strecke. Hier kann sich die Simulation deutlich von der Konkurrenz abheben, in dem sie Berlin fast originalgetreu nachgebaut hat. Das geht so weit, dass sogar die Logos der Supermärkte im Original eingebaut wurden. Der Einheimische wird in „The Bus“ also seine Heimat Berlin problemlos wieder erkennen: Dort wo sich eine Aldi-Filiale befindet, finden wir auch im Spiel den passenden Supermarkt mit dem originalen Aldi Nord-Logo. Bemerkenswert wird das, wenn sich derartiges auch auf kleinere Läden wie An- und Verkauf-Geschäfte oder Bäckereien anwenden lässt. Selbst hier findet der echte Berliner seinen noch so kleinen Lieblingsladen stets korrekt an der richigen Stelle. Ein dermaßen detaillierter Nachbau einer Stadt haben wir so noch in keinem Spiel zu sehen bekommen, was den größten Spielspaß in „The Bus“ ausmacht – und auch eine gewisse Faszination mit sich bringt. Die winzigen Kleinigkeiten, wie ein fehlendes zweites Terminal am Flughafen, fallen da dann schon fast gar nicht mehr auf.

    Warten auf die Features
    Insgesamt merkt man dem Spiel aber trotzdem an, dass es sich noch im Early Access befindet und noch lange nicht fertig ist. Bereits im Menü stellen wir schließlich fest, dass viele geplante Features noch gar nicht vorhanden sind und dessen Buttons daher noch grau hinterlegt bleiben. So gibt es weder den geplanten Multiplayer-Modus, noch können wir der Spielfigur ein Profil anlegen. Ein Punktesystem fehlt damit ebenso, wie das demnächst folgende Wirtschaftssystem, das die Entwickler ebenfalls fest einplanen. Hinzu kommen diverse Bugs, die in einem Early Access alles andere als ungewöhnlich sind: Die KI-Fahrzeuge nehmen uns hin und wieder die Vorfahrt oder finden den Weg nicht mehr richtig, unsere Navigation ist gelegentlich verwirrt und führt uns in Straßen mit einer unsichtbaren Wand und auch Performance-Probleme machen sich bemerkbar, wenn wir mehrere Umläufe mit unserer Buslinie am Stück machen. Trotzdem: Für eine Alpha-Version ist der bisherige Zustand durchaus ordentlich und bereits gut spielbar. Fans von Bussimulationen werden damit ganz sicher ihren Spaß haben.

    The Bus

    Glanz des Sonnenuntergangs
    Optisch ist „The Bus“ in jedem Fall bereits die hübscheste Simulation ihrer Art. Vor allem bei den Fahrzeugmodellen und Wettereffekten kann die Simulation hervorragend überzeugen und dürfte die aktuelle Referenz des Genres sein. Insbesondere die realistische Darstellung von Regen und Nebel kann den virtuellen Busfahrer, der eine Herausforderung sucht, schnell überzeugen. Lediglich bei der Darstellung des Sonnenlichts in den Mittagsstunden bedarf es noch kleiner Nachbearbeitungen, da „The Bus“ hin und wieder etwas überstrahlt wirkt. Dafür machen sich Lichteffekte vor allem bei der untergehenden Abendsonne und in der Nacht besonders gut. Wer jetzt noch die teils wirklich hässlichen Gesichter der menschlichen Figuren „aushalten“ kann, der bekommt hier trotz allem die grafisch beste Bussimulation geboten.

    Fazit:
    Mit einem extrem detailgetreuen Nachbau der Berliner Innenstadt entwickelt sich „The Bus“ – trotz früher Phase im Early Access – zu einer potentiellen Referenz-Bussimulation. Vor allem der Umfang bleibt jedoch aktuell überschaubar und den ein oder anderen technischen Feinschliff hat die Simulation noch nötig.

    The Bus Wertung