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  • Starship Corporation
    Einst ein florierendes Unternehmen das Raumschiffe für das gesamte Universum produziert hat, ist mittlerweile nur noch eine einzige Schiffswerft auf dem Markt übrig. Vom Vater in den Ruin getrieben, gilt es nun, das Unternehmen erneut aufzubauen und dabei den unterschiedlichsten und schwierigsten Kundenwünschen gerecht zu werden. Das Kapital ist begrenzt, das Budget grundsätzlich knapp bemessen und doch muss es uns gelingen, jeden noch so kleinen Sonderwunsch unseres Kunden in dem kleinen Raumschiff unterzubringen. Selbstverständlich maßgeschneidert für den jeweiligen Einsatzzweck. Da erwartet uns also keine leichte Aufgabe beim Management einer Raumstation, die mit möglichst geringem Aufwand möglichst großen Profit erwirtschaften soll – und das zudem in politisch nicht immer leichten Zeiten…

    Kritik:
    „Ein Geschäft ist ein Geschäft… bis ein besseres daherkommt“ hieß es einst in den Erwerbsregeln der Ferengi. Und genau darum geht es auch in „Starship Corporation“, einer etwas ungewöhnlichen, aber durchaus innovativen Wirtschaftssimulation. Hier nämlich übernehmen wir die Rolle des Leiters einer Schiffswerft, die für die unterschiedlichsten Kunden im Universum Raumschiffe anfertigen soll – maßgeschneidert für den jeweiligen Einsatzzweck versteht sich. Und nach Möglichkeit natürlich auch mit einem möglichst großen Profit, wodurch die Wahl des Schiffsrumpfs und der Zusatzausstattung nicht immer leicht fällt.

    Aufbau eines Unternehmens
    Ziel des Spiel ist es also – wie sollte es anders sein – ein Wirtschaftsunternehmen aufzubauen, das möglichst im ganzen Universum seine Geschäfte treibt und an verschiedenen Standorten eigentlich nur einem Zweck dient: Raumschiffe bauen. Mit einem Startkapital von etwa 1 Millionen Credits geht es dann schließlich an die Arbeit. Problem dabei: Ein einmal entworfenes Schiffsmodel ist praktisch kein zweites Mal nutzbar, da der nächste Kunde gleich eine gänzlich andere Ausstattung wünscht. Das macht die Arbeit als Schiffskonstrukteur nicht gerade einfach, sondern viel mehr recht zeitaufwändig.

    Starship Corporation

    Schiffe nach Maß
    Zeitaufwändig deshalb, weil wir uns in diesem Spiel größtenteils in einem Menü für das Schiffsdesign aufhalten – und das ist zugleich auch der Schwachpunkt von „Starship Corporation“. Ganze Stunden verbringen wir damit, die jeweiligen Räume in den Schiffsrumpf zu fummeln und die Voraussetzungen des Kunden zu erfüllen. Abstände sind einzuhalten, Schleusen zwischen die Räume zu bauen und letztendlich mit möglichst viel Struktur auch tatsächlich jeden Raum unterzubringen. Generell herrscht dabei immer wieder etwas Platzmangel, da die Größe des Rumpfes meist knapp bemessen ist – ein größerer Rumpf wiederum übersteigt in aller Regel das vom Kunden bereitgestellte Budget. Da kann es schon einmal frustrierend werden, wenn wir die Räume noch einmal umordnen müssen, nachdem sie dann doch nicht alle reingepasst haben. Ist man dann stundenlang mit nur dieser Aufgabe beschäftigt, wirkt „Starship Corporation“ mitunter etwas eintönig. Zumal es kurz nach der Lieferung auch gleich an das nächste Schiff geht – natürlich erneut im Menü für das Schiffsdesign. Kurz gesagt: Mindestens 90% der Spielzeit verbringen wir exakt dort. Klingt nicht spannend? Ist es leider auch nicht immer.

    Frust beim Test
    Problematisch ist dabei, dass das alleinige Konstruieren des Schiffes bei weitem nicht ausreicht. Ist das Design erst einmal fertig gestellt und funktionsfähig, gilt es zudem noch, dieses zu testen und dabei Punkte für den allgemeinen Betrieb, den gelben und den roten Alarm zu sammeln. Und der hängt maßgeblich auch davon ab, wie viel Personal wir an Bord haben, über welche Ausstattung unser Schiff verfügt und vieles mehr. Besonders frustrierend wird es, wenn wir nach langer Konstruktionsphase endlich jeden Raum im Schiff unterbekommen haben und dann nicht die notwendige Punktzahl im Mannschaftstraining erreichen können. Dummerweise nämlich gibt es keine Möglichkeit, einfach wieder ins Konstruktionsmenü zurückzukehren. Dann heißt es nämlich: Schiffsmodell laden und den ganzen Versuch erneut starten. Die Abwechslung lässt da also ein wenig auf sich warten.

    Starship Corporation

    Rundenstrategie – ohne Strategie
    Dabei hätte „Starship Corporation“ – auch bedingt durch sein innovatives Spielprinzip – durchaus Potential. Bauen wir gerade einmal keines unserer Schiffe, befinden wir uns nämlich in einer an 4X-Strategiespiele erinnernde Weltraumkarte, steuern unsere Schiffe (etwa um Handelsrouten zu errichten, oder Ware auszuliefern) und dürfen uns gelegentlich auch mal der Politik widmen. Da darf man sich durchaus auch einmal auf Kämpfe freuen, denn unsere Schiffe begegnen manchmal auch gegnerischen Aliens, Asteroidenfeldern und anderen Phänomenen. Schade aber auch hierbei: Eigentlich brauchen wir gar keine eigenen Schiffe, denn die Raumschiffe aus den jeweiligen Handelsaufträgen reichen durchaus aus. Letztendlich geht es eben doch nicht um Strategie oder Erkundung des Universums, sondern ausschließlich darum, Geld mit der Auslieferung von Schiffen zu machen.

    Viel Geld für Forschung
    Immerhin darf sich der interessierte Spieler auf etwas Forschung freuen, wenngleich diese allerdings anders funktioniert, als in den meisten rundenbasierten Spielen. Hier sorgen wir nicht etwa mit Forschungspunkten in jeder Runde für einen Fortschritt unserer Technologien, um diese anschließend freizuschalten, sondern kaufen sie – wie banal – einfach mit unseren verfügbaren Geldmitteln. Dabei fällt es zwar nicht immer leicht, nicht zu viel auszugeben, doch nimmt dies dem Spiel mitunter etwas an Spannung. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir so manche Technologie schon früh benötigen, um überhaupt die nächsten Schiffe bauen zu können. Letztendlich geben die jeweiligen Aufträge und Verträge dann eben doch vor, welche Technologie wir als nächstes freischalten möchten und erhalten dadurch relativ wenig Spieldynamik durch das Forschungsmenü.

    Starship Corporation

    Fehler im Bordcomputer
    Wer sich von der Eintönigkeit des Spiels allerdings bereits abgeschreckt fühlt, wird womöglich noch so manchen weiteren enttäuschenden Punkt kennenlernen: Obwohl „Starship Corporation“ nach längerer Early Access-Phase mittlerweile als fertiges Spiel auf dem Markt ist, bleibt es dennoch nicht fehlerfrei: Immer wieder sind wir beim Test auf Bugs gestoßen, die sogar bis hin zum Absturz mit Fehlermeldung reichten. Insgesamt scheint das Spiel also zum aktuellen Zeitpunkt keineswegs optimiert zu sein – von der ansonsten auch recht altbackenen 2D-Grafik ganz zu schweigen. Die ist zwar sicherlich zweckmäßig, sorgt aber nicht gerade für eine besonders hübsche, oder gar zeitgemäße Optik des Spiels. Fans des Simulations- und Management-Genres sollten aber dennoch einen Blick riskieren, gibt es schließlich bisher kein thematisch vergleichbares Spiel.

    Fazit:
    Mit dem starken Fokus auf Schiffsdesign und dem etwas vernachlässigten Wirtschaftsteil wird „Starship Corporation“ schnell etwas zu eintönig. Trotzdem ist die innovative und einzigartige Thematik sicherlich einen Blick wert.

    Starship Corporation Wertung