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  • Spectaculum Köln: Eine Reise ins Mittelalter am Fühlinger See
    30. September 2024 | 21:19

    Wer das Gelände rund um den Fühlinger See von der Haltestelle “Seeberg” aus betrat, hatte ganz schnell eine kleine Zeitreise hinter sich. Kaum die große Wiese betreten, befand sich der Besucher des Spectaculum Köln inmitten einer mittelalterlichen Welt wieder, die sich am 21. und 22. September 2024 dem 14. und 15. Jahrhundert widmete. Auf dem Kampfplatz toben bereits die harten Ritterturniere, drumherum ein Leben wie zu früheren Zeiten: Hunderte Heerlager hatten ihre Zelte aufgeschlagen, um ein ganzes Wochenende zu leben, wie im Mittelalter. Da wurde gewerkelt, gearbeitet, gegrillt: In möglichst einigermaßen authentischer Gewandung stellten die Teilnehmer der Heerlager ein originalgetreues Leben der damaligen Zeit dar. Die machen das nicht etwa beruflich, sondern viel mehr als Hobby: Sie schlüpfen in eine aufwändige, oftmals selbst geschneiderte Gewandung, bringen riesige weiße Zelte mit, übernachten dort gewärmt von dicken Fellen und trinken selbst ihr Bier aus altmodischen Tonkrügen, damit hier alles aussieht, wie im Mittelalter. Im Gegenzug dafür, dass sie den Besuchern ein möglichst authentisches Erlebnis bescheren, dürfen sie mit freiem Eintritt ihr Heerlager auf dem Gelände aufschlagen.

    Katerfahrt beim Spectaculum Köln
    Katerfahrt: Die Pirate-Folk-Band war der Headliner des Spectaculum Köln

    Nicht allzu weit davon entfernt dann die Unterhaltung sowohl für “normale” Besucher, als auch etwas Abwechslung für die Teilnehmer der Heerlager: Spannende Bands warteten schließlich auf zwei Bühnen auf die Gäste des Spectaculum in Köln. Die wichtigste Band an diesem Abend: Katerfahrt die mit mitreißendem Piraten-Folk dafür sorgen, dass keines der zahlreichen Met-Hörner an diesem Abend leer bleiben soll. Auch die lokale Band Kupfergold ist inzwischen ein aufsteigender Stern der Szene: Mit ihren witzigen Texten rund um die Taverne zum “Goldenen Rammler”, das “Rammlerbräu” und andere schlüpfrig-zweideutige Ereignisse, sorgen sie seit einigen Jahren dafür, dass die Besucher von Mittelalterfesten reichlich Spaß haben werden. Sängerin Tina Drewek sieht man die Spielfreude bei jedem einzelnen Song an. Und zugleich auch ihr immer größer werdendes Selbstbewusstsein, das sie zu einer wahren Entertainerin macht, die auf immer größeren Erfolg in der Mittelalter-Szene stößt.

    Auf der anderen Bühne nicht weniger namhafte Acts: Tir Soar und Rapalje gehören mit ihrem Irish- und Celtic-Folk schon fast zu den “alten Hasen” des Spectaculums, sind seit Jahren bei Mittelalterfesten jeder Größe am Start. Und da wo es Irish Folk gibt, da darf das Guiness natürlich nicht fehlen: Nicht weit davon entfernt hatte sich das Black House platziert, das mit irischen Bieren und schottischem Whiskey inzwischen eine echte Institution auf dem Mittelaltermarkt des Spectaculums geworden ist. Wenn sich die Besucher des Events am Abend noch auf ein Getränk verabreden, dann ist das “Black House” nicht selten der gemeinsame Treffpunkt. Denn kein Wunder: Auf der kleinen Bühne der Taverne treffen sich ebenfalls manchmal, so ganz unangekündigt und unplugged, noch ein paar Künstler des Festivals, um in gemütlicher Runde für die Besucher ein paar Shantys zu spielen. Wohl auch wegen diesen kleinen Folk-Sessions und den dazugehörigen Sitzgelegenheiten ist die Taverne stets ein beliebter Anlaufpunkt.

    Kupfergold beim Spectaculum Köln
    Kupfergold begeistern mit witzigen Texten

    Drumherum gab es ohnehin wieder alles, was das mittelalterliche Herz begehrt: Von beliebten mittelalterlichen Speisen, wie dem berühmten Langosch, dem Knoblauchbrot und den Fleischspießen bis hin zu ausgefallenen Met-Sorten wie einem Fichten-Met konnten die Besucher wieder spannende kulinarische Spezialitäten entdecken. Insgesamt allerdings war die Anzahl der Händler wohl im Vergleich zu den Vorjahren gesunken: Der ein oder andere Getränkestand wurde somit durch weitere Heerlager ersetzt – was mitunter zu längeren Warteschlangen an der Getränkeausgabe führte. Den Mittelalterfan jedoch bringt nichts aus der Ruhe: Wenn das “Odin”-Bier mal zu lange dauert, gibt es eben einen Met aus der Flasche, den man sogar zuvor kostenlos probieren durfte. Hier kommt eben jeder auf seine Kosten. Sogar Familien mit Kindern, die sich auf dem Spielplatz austoben konnten oder Spaß mit den eindrucksvollen Greifvögeln hatten.

    Fotos: Rene Daners