Den meisten Besuchern fiel es dabei auch sehr leicht, die meist recht einfachen Texte von Scooter mitzusingen. Vor allem der Song “Maria (I like it loud)” aus dem Jahre 2003, der im Original eigentlich von Marc Acardipane stammt und “One (Always Hardcore)” hatte es den Fans angetan, die auf der Fahrt zum Sparkassenpark mitunter noch Schlagerlieder in den Bussen sangen, vor Ort dann aber lautstark die Hymnen der Band anstimmten. Dass es zwischen Schlager- und Scooterfans offenbar so große Überschneidungen gibt, mag angesichts der Technomusik im 90iger Jahre Stil zunächst verwundern, wird aber spätestens durch H.P. Baxxters Präsenz bei DSDS und dem gemischten Alter des Publikums ersichtlich. Denn von Jugendlichen bis hin zu Fans über 50 Jahren war hier jede Generation vertreten.
Vor allem das männliche Publikum dürfte dann allerdings ihre Freude an der Bühnenperformance gehabt haben. Denn Scooter steht schließlich nicht nur mit ihren drei Bandmitgliedern auf der Bühne, sondern liefern zugleich auch eine recht beeindruckende Performance. Dazu gehörten nämlich auch sechs Tänzerinnen und Tänzer – davon zwei weibliche zeitweise recht leicht bekleidet. Das Bühnenkostüm noch ein wenig knapper und Scooter hätte womöglich eine Alterskontrolle am Einlass einführen müssen. So allerdings kennen wir H.P. Baxxter, der sich gerne als “alter Schwerenöter” zwischen jungen hübschen Mädchen präsentiert, die immerhin auch schon in seinen Musikvideos häufig dazu gehörten. Dass manche davon dann aber auch noch perfekt Jumpstyle tanzen konnten, brachte dann doch die meisten Fans ins Staunen.
Ebenso schlagartig, wie das Konzert begonnen hatte, war es dann aber auch um 22 Uhr schon wieder vorbei. Komplett ohne Zugabe verdrückte sich Scooter kurzerhand von der Bühne, nachdem sich H.P. Baxxter bei seinen Kollegen bedankt hatte. Schuld sind vermutlich Anwohner, die eine Senkung des Lärmpegels um diese Uhrzeit bewirkt haben. Enttäuschung stand manchem Fan deshalb ins Gesicht geschrieben, hätten sie eine Zugabe offenbar für selbstverständlich gehalten. Und der ein oder andere machte auch uns gegenüber seinen Unmut darüber deutlich oder posteten Beschwerden über die mangelnden Zugaben auf Facebook.
Nichts desto trotz hat H.P. Baxxter am vergangenen Samstag bewiesen, dass er auch mit 53 Jahren noch topfit ist und es problemlos aushält, über eine Stunde wild auf der Bühne herumzutoben. Und fest steht: Eine geile Show kann er auf jeden Fall. Die Kombination aus Flammenwerfern, leicht bekleideten Tänzerinnen und sogar Pyrotechnik aus der Spitze seiner E-Gitarre zu hämmernden Techno-Beats ging schlussendlich nämlich sehr gut auf.