Deutlich mehr Fans hatte da schon Midge Ure, der als Legende des New Wave gilt und damit sogar in der schwarzen Szene einen Namen hat. Als Sänger von “Ultravox” und “Visage” sind seine Songs wohl zweifelsohne jedem Zuhörer bekannt. Der Klassiker “Dancing with tears in my eyes” begeistert nicht nur die Menge, sondern bringt das Publikum auch erstmals dazu, lautstark mitzusingen. Auch der gleichfalls bekannte Song “Hymn” darf an diesem Abend nicht fehlen – und man sieht dem 70-jährigen Glatzkopf seine Spielfreude geradezu an. Trotz seines Alters ist der Weltstar noch absolut fit auf der Bühne und hat kein bisschen seines Talents verloren.
Midge Ure (Ultravox) begeistert mit Hits wie “Dancing with tears in my eyes” / Foto: Rene Daners
Das gilt direkt danach auch für Russ Ballard, der gar nicht so sehr als Sänger, sondern vor allem als Songwriter und Produzent bekannt ist. Zu den Songs, die er geschrieben hat, gehören unter anderem “Since you’ve been gone” und sogar der KISS-Song “God gave Rock’n’Roll to you”. Die Songs allerdings mit seiner Gesangsstimme zu hören, ist da schon eher ungewöhnlich. Dass das funktioniert und er durchaus in der Lage ist, mit außerordentlich großem Talent die von ihm für andere geschriebenen Songs auch selbst auf der Bühne zu performen, hat er an diesem Abend brillant unter Beweis gestellt. Schnell wurde klar: Hier gibt ein Superstar dem nächsten das Mikrofon in die Hand.
So natürlich auch Robert Hart, der mit seinen 65 Jahren vor allem als Frontmann der “Manfred Mann’s Earth Band” berühmt wurde. Seine Welt-Hits wie “Davey´s On The Road Again” und “Mighty Quinn” dürfen da natürlich nicht fehlen. Das erstklassige Orchester im Hintergrund bereichert die Songs um ganz neue Eigenschaften und sorgt für einen außergewöhnlichen und intensiveren Klang. Besonders intensiv dann aber auch, wenn John Helliwell und Bob Siebenberg von “Supertramp” noch ein paar zusätzliche Instrumente mit auf die Bühne nehmen. Dann nämlich gibt’s ein Keyboard und ein Live-Saxophon oben drauf, mit dem sie dann Hits wie “Breakfast in America” performen. Dazu dann noch Helliwells legendäres Saxophon-Solo und der Abend scheint gerade für Fans der alten Hits perfekt.
Die einzige Frau als Headliner: Ex-Nightwish Tarja Turunen mit brillanter Gesangsstimme / Foto: Rene Daners
Aber das soll längst nicht alles gewesen sein. Der Headliner des Abends ist dann zugleich auch die einzige Frau bei Rock meets Classic. Niemand geringeres als Ex-Nightwish-Frontfrau Tarja Turunen darf mit ihrer außergewöhnlichen Gesangsstimme den Abend vollenden. “I walk alone” und “Until my last breath” entpuppen sich als echte Highlights für Nightwish-Fans. Danach allerdings erhält Tarja Unterstützung, wie sie Fans wohl so schnell nicht mehr sehen werden: Die beiden Herren von Supertramp kommen zurück auf die Bühne und singen gemeinsam mit Tarja Turunen ihren Hit “The Logical Song”. Und als wäre das nicht schon Highlight genug, stehen zum großen Finale plötzlich sogar alle Künstler dieses Abends gemeinsam auf der Bühne. Auf einmal dürfen Tarja, Midge Ure, Supertramp und viele mehr gemeinsam einen kompletten Song performen – und allein für diese außergewöhnliche Konstellation ist Rock meets Classic jedes Jahr ein Besuch wert.