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  • Ostwind – Das Spiel
    Endlich ist sie wieder da: Die junge Mika ist nun nach Gut Kaltenbach zurückgekehrt und kann ihr geliebtes Pferd Ostwind wieder richtig in ihre Arme schließen. Für sie geht damit der größte Wunsch in Erfüllung, zeigte sie schließlich schon in der Vergangenheit, dass sie mit Pferden ganz besonders gut umgehen kann. Immerhin gilt sie inzwischen als Pferdeflüsterin, die mit Ostwind selbst die schwierigsten Hindernisse überwinden und sie zu den größten Leistungen überreden kann. Für Mika bedeutet das aber auch: In der nächsten Zeit wird sie sich intensiv um das Tier kümmern müssen, mit ihr auf dem Hindernisparcour trainieren dürfen und die schöne Umgebung rund um den Bauernhof erkunden können…

    Kritik:
    Nach mehreren Kinofilmen ist es nun tatsächlich soweit: Das süße Pferdedrama „Ostwind“ bekommt nun auch ein eigenes Spiel. Und da werden die Herzen der Mädchen sicherlich schnell höher schlagen, wenn sie sich mit dem Pferd einmal richtig austoben können.

    Ostwind - Das Spiel

    Reiten um die Zeit
    Tatsächlich versteht sich das Spiel als eine Art Mischung aus Pferderennspiel, Tamagochi und rudimentärem Rollenspiel, denn Elemente aus allen drei Genres werden hier kurzerhand vermischt. Im Kern allerdings steht natürlich das Reiten des Pferdes und da darf der Spieler nach Möglichkeit sein Können unter Beweis stellen. Abwechselnd geht es dann im Galopp zu den Checkpoint-Rennen, bei denen Mika eine bestimmte Zeit unterbieten muss oder gar gegen ihren eigenen Geist antreten darf und in anderen Aufgaben müssen wichtige Gegenstände und Tiere gefunden und eingesammelt werden. Sogar eine Kuh kann da schonmal entlaufen sein. Eines dürfte den erfahrenen Spielern aber wohl schon mit diesen Worten klar sein: Ein wirklich interessantes oder gar abwechslungsreiches Questdesign bekommen wir in „Ostwind“ nicht geboten. Die wenigen stets sehr ähnlichen Aufgaben wiederholen sich einfach derartig oft, dass die meisten Spieler wohl schon nach spätestens einer Stunde die Lust verlieren dürften.

    Ostwind - Das Spiel

    Für die junge Zielgruppe
    Das ändert sich vor allem auch deshalb nicht, weil der Schwierigkeitsgrad sich doch merklich an ein eher jüngeres Publikum richtet. Eine echte Herausforderung erleben hier also bestenfalls Grundschulkinder und selbst das nur dann, wenn diese nicht bereits regelmäßige Spielesessions gewohnt sind. Die meisten allerdings werden sich auch hier schnell langweilen, wenn sie feststellen, dass man sich gar fünf Mal vergaloppieren kann, ohne dass die Zeit bei einem Zeitrennen dabei wäre, abzulaufen. Da dürfte wohl jedes Autorennspiel weit mehr Action zu bieten haben. Und auch bei der Steuerung bleibt reichlich Luft nach oben, denn gerade die Standardeinstellung mit der Maussteuerung wirkt ziemlich ungenau. Genau genommen macht das Reiten mit Plötze in „Wichter 3“ weitaus mehr Spaß, obwohl es sich dabei nicht einmal um ein Pferdespiel handelt. Lediglich die Umstellung auf Tastatursteuerung macht es ein wenig angenehmer, aber auch das ist von einer weichen und genauen Steuerung noch meilenweit entfernt.

    Ostwind - Das Spiel

    Die hübsche Natur
    Eigentlich ist das alles auch ein bisschen schade, wenn man bedenkt, wie viel Liebe zum Detail die Entwickler dann doch in die eigentliche Spielwelt gesteckt haben. Rund um Gut Kaltenbach gibt es schließlich eine recht hübsche Landschaft aus Feldern, Wäldern und vielen anderen schön anzusehenden Gegenden. Selbst zahlreiche Tiere sind dort zu finden – von Vögeln, über Kühe, bis hin zu anderen Pferden. Insgesamt wirkt die offene und frei bereitbare Welt also lebendig und lädt zum Erkunden ein. Dazu gibt es allerdings kaum Anlass, denn beim freien „Ausreiten“ können wir lediglich einige belanglose Dinge entdecken. Quests wiederum dürfen wir uns nur im Menü abholen, sodass eine Interaktion in der offenen Welt praktisch nie vor kommt. Es bleibt also gar fraglich, wieso man überhaupt auf ein Open World-Szenario gesetzt hat, wenn die offene Welt keinerlei wirklichen Nutzen bietet. Da hätte man weitaus mehr Potential gehabt.

    Ostwind - Das Spiel

    Arbeit nervt
    Und wenn Ostwind einmal von den zahlreichen, sich sehr ähnelnden Aufgaben erschöpft ist, müssen wir uns auch liebevoll um das Tier kümmern. Das funktioniert dann ein bisschen wie bei den alten Tamagochis, nur dass die Entwickler die Aufgaben dieses Mal auf Pferde ausgerichtet haben. Man darf das Pferd also striegeln (bürsten), ihre Hufe vom Dreck befreien, es streicheln, mit ihm spielen und – ganz öde – Heu ausmisten. Ein bisschen fühlten wir uns dabei wie beim einstigen Trend-Spiel „Pou“, wenn wir mit Mausbewegungen die Bürste über das Fell des Tieres ziehen und darauf warten, dass Ostwind endlich wieder sauber ist. So spannend das auf den ersten Blick klingt, bleibt aber das größte Problem, dass wir diese Aufgaben ein wenig zu oft durchführen müssen. Nach jeder zweiten gelösten Quest ist Ostwind also schon wieder so erschöpft, dass wir die ständig selben Aufgaben zur Pflege und Bespaßung erneut durchführen müssen. Eines sei gesagt: Erwachsene werden spätestens nach dem dritten Striegeln wohl die Nase voll haben. Von männlichen Spielern fangen wir lieber gar nicht erst an. Man muss also schon wirklich eingefleischter Pferdeliebhaber sein, um an „Ostwind“ seinen Gefallen finden zu können.

    Fazit:
    Trotz liebevoll gestalteter offener Welt, enttäuscht das Spiel zum „Ostwind“-Film mit eintönigen Checkpoint-Rennen und unspektakulären Sammelquests – und langweilt selbst eingefleischte Pferdefans schon nach kurzer Zeit.

    Ostwind - Das Spiel Wertung