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  • Oberhausen: [:SITD:] mit hartem Electro und tiefgründigen Texten
    12. Januar 2025 | 21:08

    Bekannt als eine der wichtigsten Locations der schwarzen Szene, kann der Kulttempel Oberhausen sein Konzertjahr natürlich nur auf eine Weise starten: Gleich nach einer Unheilig Tribute Band folgt der erste Konzertabend, bei dem die Tanzfläche mit dunklem Electro zum Beben gebracht wird. Am Abend des 11. Januar 2025 standen gleich drei Bands der harten elektronischen Klänge in den Startlöchern: Pünktlich zum Beginn um 20 Uhr durfte der Düsseldorfer Chainreactor auf die Bühne, um das Publikum mit Aggrotech und Rhythm’n’Noise einzuheizen. Getanzt wurde unter den nahezu ausschließlich schwarz gekleideten Besuchern schnell, denn der Sound hatte noch einen Tick mehr Härte, als später der eigentliche Main-Act. In orangem Nebel getaucht war die Ein-Mann-Band ein gelungener Einstieg in den Abend.

    SITD @ Kulttempel Oberhausen
    A Spell Inside überzeugten mit ihrem Synthpop als Support

    Der zweite Support lieferte dann einen weiteren Act aus der Region: A Spell Inside reisten aus Neuss an und waren für manche Besucher womöglich ein zusätzlicher Grund, das Konzertticket zu kaufen: Ein Jahr Bühnenabstinenz hatte die Band um Michael Roeder, die es wohl sichtlich vermisst hat, vor Publikum auftreten zu können. Zuletzt besuchten sie den Kulttempel vor 2 Jahren als Support für Kirlian Camera, die am 31. Januar 2025 ebenfalls ein Konzert im Oberhausener Kulttempel geben. Zugleich war A Spell Inside wohl die ruhigste der drei Bands: Ihr Synthpop- / Future Pop-Sound überzeugte mit melodischen Rhythmen und klarem Gesang – und durften ein komplettes vollwertiges Konzert-Set spielen.

    Am Ende gegen 22 Uhr dann die Jungs, auf die hier alle gewartet haben: [:SITD:], was so viel wie “Shadows in the Dark” bedeutet, gelten wohl als der Inbegriff des elektronischen Gothic. Harte technoide Aggrotech-Klänge werden hier kombiniert mit gesellschaftskritischen, düsteren und teils heftigen Texten, wie sie in der Gothic-Szene üblich sind. Songs wie “Dunkelziffer” handeln etwa von sexuellem Missbrauch an Kindern und sind inhaltlich schon harter Stoff. Heftige Texte zu tanzbar-technoiden Beats ziehen sich durch die gesamten 1:45 Stunden, die [:SITD:] auf der Bühne verbringen dürfen. Ob danach “Bestie: Mensch” oder “Genesis” folgt – fröhliche Musik macht die 2-köpfige Band nicht gerade. Die Goths aber bekommen davon keine schlechte Laune, die feiern stattdessen jeden einzelnen Song davon, während Sänger Carsten Jacek immer wieder seinen Fans in der ersten Reihe die Hand reicht. Einer ihrer größten Hits, “Snuff Machinery” durfte in der Zugabe dann natürlich ebenfalls nicht fehlen, ehe sich die Musiker anschließend am Merchandise-Stand mit den Fans trafen und die restlichen Besucher sich in hoher Zahl auf der Tanzfläche zur Aftershow Party versammelten.

    SITD @ Kulttempel Oberhausen
    Heftige Texte und stimmungsvoller Nebel: [:SITD:] sorgen für einen mitreißenden Auftakt des Konzertjahres

    Fotos: Rene Daners