In diesem Jahr warteten die Besucher jedoch auf einen ganz besonderen Headliner. Die finnische Hard Rock-Band Lordi, die im Jahre 2006 den Eurovision Song Contest mit “Hard Rock Hallelujah” gewann, sollte am Samstag Abend als letzte Band auf die Bühne treten. Auch heute, ganze 16 Jahre später, gehören ihre berühmten Outfits noch immer zu ihrem Standard-Erscheinungsbild: Sänger Tomi Putaansuu und seine Bandkollegen Hilsi, Hella, Mana und Kone schlüpfen noch immer in ihre eindrucksvollen Ganzkörperkostüme, in denen sie Zombies und Monster darstellen – und darin erstaunlich heftig die Bühne rocken. Pyrotechnik und schwarzes Konfetti sind bei der Show, die mit so manchen großen Stars des Rockgenres durchaus mithalten kann, keine Seltenheit. Und das wussten selbst die Goths zu würdigen, die den Auftritt gebührend mitfeierten und Lordi kurzerhand zum Highlight des gesamten Festivals erklärten.
Drumherum kamen die Anhänger der schwarzen Szene am 1. und 2. Juli 2022 ohnehin ziemlich stark auf ihre Kosten: Da gab es leckeren Met vom Fass, die neuesten schwarzen Outfits aus dem Gothic-Shop “Mode Wichtig” und auch das Merchandise der auftretenden Bands mussten die Fans nicht lange suchen, während die große öffentliche Wiese nebenan die schwarz gekleideten Besucher zum Verweilen einlud. Überschaubar mag das Castle Rock Festival mit seinen wenigen tausenden Besuchern sicherlich sein. Die einzigartige Schlosskulisse, dessen Innenhof in Mülheim als Tanzfläche und Festivalbühne dient, sucht jedoch ihresgleichen – und macht langjährige Fans zu treuen Stammkunden. Deswegen geht das in diesem Jahr ausverkaufte Castle Rock auch schon im kommenden Jahr weiter: Am 30. Juni und 1. Juli 2023 kommen unter anderem The 69 Eyes, Lacrimas Profundere, Megaherz und Heldmaschine nach Mülheim an der Ruhr.