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  • Mr. Hurley & die Pulveraffen: Piratenmusik in der Zeche Bochum
    30. Oktober 2023 | 23:58

    Es ist vielleicht gerade einmal ein paar Jahre her, da wurden sie noch belächelt und spielten auf eher kleineren Mittelalterfesten: Die Piratenband aus dem “karibischen Osnabrück”. Vier Geschwister, die gemeinsam ziemlich witzige und auf gute Laune ausgelegte Folk Music machen, die sie selbst als “Pirate Folk” bezeichnen würden. Heute gehören sie zu den Headlinern auf dem großen MPS, platzieren ihre Alben in den Top 3 der Charts und vor allem: Sie gehen auf eigene Headliner-Tour. So auch am 26. Oktober 2023 in der Zeche Bochum. Und da hatten sie schlagkräftige Unterstützung mitgebracht: Kupfergold, die aktuell einen ähnlich steilen Aufstieg hinlegen, durften das Publikum als Support einheizen – und vor allem belustigen. Ihr Konzept: Schlüpfrig-humorvolle Songs über die Taverne zum “Goldenen Rammler”, von der Schiegermutter mit dem Rhabarber auf dem Kopf und dem passenden Getränk, dem Rammlerbräu. Dass das Publikum hier schon in Feierlaune kommt, noch bevor der eigentliche Headliner die Bühne betritt – wen wundert’s bei solch grandiosen Texten und dem dazugehörigen ebenso grandiosen Sound.

    Mr. Hurley und die Pulveraffen - Zeche Bochum

    Wenn dann aber endlich Mr. Hurley und die Pulveraffen die Bühne betreten, kann die Party noch umso fetter weitergehen. Aktuell sind sie auf “Leuchtturm”-Tour, wie auch ihr aktuelles Album heißt – und da werden natürlich auch die großen Hits der neuesten Veröffentlichung zelebriert. Der titelgebende Song, gleich ein mitreißendes Trinklied, in dem die Lampen angeschmissen werden und die Band mal wieder davon singt, wie es so ist, im betrunkenen Zustand alles doppelt zu sehen. Auch “Achterbahn am Achterdeck” sorgt für Tempo und eingängige Melodien, die ihre Fans längst mitsingen können und “Mein Charakter” erzählt – ganz so wie es zum Konzept der Auftritte passt – natürlich von den “Unzulänglichkeiten” des Mr. Hurley, von denen die Band wohl so einige zu berichten hat.

    Dazu ein grandioses Bühnenbild aus zahlreichen Props und Dekoartikeln, die hervorragend zum Titel der aktuellen Tour und des Albums passen. Im Hintergrund der Leuchtturm mit dem rotierenden Scheinwerfer, durch den die Bandmitglieder die Bühne betreten, hier und da eine Schatzkiste und ein Totenkopf – und dazu natürlich aufwändige piratige Outfits, die sich dem “Corporate Design” der Band hervorragend anpassen. Ein bisschen Kostümparty ist so ein Konzert von Mr. Hurley und die Pulveraffen natürlich auch – und dabei wird sogar gerne mal etwas auf Tuchfühlung gegangen. Akkordeonist Buckteeth Bannock alias Christoph Erichsen ließ es sich sogar nicht nehmen, sich mit seinem Mikrofon einfach in die Mitte des Publikums zu stellen, während die Fans einen riesigen Circle Pit um ihn herum veranstalteten. Der Held der Mitte eben – ganz schön mutig und von den Konzertbesuchern gefeiert.

    Mr. Hurley und die Pulveraffen - Zeche Bochum

    Kein Wunder, dass so mancher Fan die Auftritte der Band wohl als die besten Konzerte bezeichnen, die sie je erlebt haben. Dass da lautstark (auf etwas andere Art) nach der Zugabe gerufen wird, lässt da nicht lange auf sich warten. Aber die sollen die Fans natürlich auch bekommen, denn das Beste kommt immer zum Schluss: In einem abwechslungsreichen Medley, in das es sogar “Barbie Girl” geschafft hat, darf auch ihr größter Hit “Blau wie das Meer”, der auf Mittelalterfesten immer wieder für eine Polonaise sorgt, nicht fehlen – nebst eines dezenten politischen Statements, das sie zum Schluss auch in ihren Mix einbauen.

    Mit der Zugabe dann aber längst noch nicht das Ende: Die vier Bandmitglieder von Mr. Hurley und die Pulveraffen begaben sich im Anschluss noch an den Merchandise-Stand im Vorraum, gaben kostenlose Autogramme (auch auf vor Ort erhältliches Vinyl) und standen für Selfies mit den Fans bereit. Und wer Lust hatte, der durfte auch noch zu einem Bier mit den Musikern anstoßen. Denn für das ein oder andere Getränk ist die Band mit ihren Trinkliedern sowieso immer gerne zu haben. Das ist Fan-Nähe, die zurecht dafür sorgt, dass die Band inzwischen ganz oben in den Charts steht.