Im Mittelpunkt zwischen dem Spaß an der Kostümierung steht aber noch immer die Musik von zahlreichen bekannten Bands der Szene. In diesem Jahr hat sich das MPS in Köln deshalb sogar in dieser Hinsicht ein klein wenig vergrößert und aus ursprünglich drei Bühnen sind inzwischen gleich vier geworden. Die kleinste Bühne, die “Bühne der Spielleute” lud zu einem authentischen Blick auf das Mittelalter dabei geradezu ein: Wenn Bands wie “MacCabe & Kanaka” ihre Seefahrerlieder zum Besten geben oder “Duivelspack” in klassischer Gauklergewandung für ein bisschen musikalisch untermalten Humor sorgen, passen sich nicht nur die Bands an die mittelalterliche Optik an, sondern auch im Publikum sind schnell reichlich gewandete Menschen zu sehen.
Ein bisschen weiter auf der großen MPS-Bühne und der ebenso großen Festival-Bühne dann die tatsächlichen Highlights des Wochenendes, die auch nach Jahren noch zahlreiche Fans aus der Mittelalter-, Folk- und Metalszene anlocken: Chartstürmer wie “Saltatio Mortis”, die mit ihren jüngsten Songs ein wenig poppiger, dafür aber auch politischer geworden sind und die Bühne mitunter gern für gesellschafts- und kapitalismuskritische Songs nutzen, während sich tausende Fans vor der Bühne und rund um das “Fette Fass” drängen, um zum Rock ihrer Lieblingsbands zu feiern. Oder aber auch die Speedfolk-Band “Fiddler’s Green”, die der Musik des Irish Folk ein etwas höheres Tempo verleihen und daher längst eine große Fangemeinde auf dem Festival vereint. Die meisten Besucher des MPS wissen längst, auf welche heißgeliebten Bands sie sich am meisten freuen.
Neuheiten hat sich Veranstalter Gisbert Hiller deswegen auch gleich ausgedacht: Die Violin-Rockband “Letzte Instanz” hat nicht nur ausgesprochen viele Fans, sondern war am 3. August 2019 auch zum ersten Mal auf dem MPS in Köln. Mit ihrem modernen Mix aus treibender Rockmusik und Elementen der klassischen Musik war die Band selbst für ein langjähriges Mittelalterfest eine echte Besonderheit, die auch viele Neulinge begeistern konnte. Etwas ruhiger dann hingegen am Abend mit der Pagan-Folk-Band “Faun”, die es vor einigen Jahren auch als Teilnehmer des Vorentscheids für den Eurovision Song Contests zu größerer Bekanntheit geschafft haben und auf der Bühne mit eher melodischen Stücken und zartem Frauengesang überzeugten, während nur wenige hundert Meter entfernt, “Saltatio Mortis” bei ihrem obligatorischen Abendkonzert die Pyro-Technik aus allen Rohren feuern ließen.
Drumherum außerdem natürlich allerlei Möglichkeiten, sich an mittelalterlichen Speisen, Getränken und Waren zu erfreuen. Bei den zahlreichen Händlern des MPS Köln konnten sich Interessierte daher auch mit neuen mittelalterlichen Gewandungen oder trendigen Trinkhörnern eindecken, die für viele Besucher längst ein Muss sind. An den Grillständen warteten handgemachte leckere Hanf-Fladen, Baumstriezel oder sogar Exoten wie Pulled Lachs auf den Besucher und selbst der für Mittelalterfeste typische Met, das süffige irische Bier oder eine große Auswahl an schottischen Whiskys gehörten auch in diesem Jahr wieder zur großen kulinarischen Vielfalt des MPS. Da war für jeden etwas dabei – ganz egal, ob die Interessen eher bei der Musik, oder den ausgefallenen Speisen lag. Und da das MPS in Köln auch dieses Jahr wieder ein großer Erfolg war, geht das Event am 1. und 2. August 2020 auch schon in die Verlängerung. Wer bis dahin nicht warten möchte, dem empfiehlt sich allerdings auch der Phantastische Mittelalterliche Lichter-Weihnachtsmarkt in der Vorweihnachtszeit in Dortmund.