Nach dem Support von “Selig”, die bereits gegen 19 Uhr auf die Bühne treten durften, ging es dann pünktlich um 20 Uhr los mit “A Good Day to Remember”. Noch relativ ruhig und gemächlich sollten die melodischen Rocksongs sein, mit denen “Fury in the Slaughterhouse” diesen Abend startete. Die Fans wussten zu Beginn aber trotzdem bereits, was auf sie zukommt: In den vorderen Reihen des Innenraums hielten sie mehrere Meter Abstand vom Bühnengraben, als wüssten sie schon, dass Sänger Kai Wingenfelder bald über die Absperrung steigt und zu ihnen kommt. Zu “Milk and Honey” begab er sich dann kurzerhand mitten ins Publikum und sang den Song, während er von den Fans praktisch hätte angefasst werden können. Berührungsängste zwischen Band und Fans gibt es hier offenbar nicht – und der ist derweil auch gar nicht nötig.
Das Publikum war im Sparkassenpark an diesem Abend ohnehin tendenziell ein wenig älter. So mancher Fan dürfte die Anfänge von “Fury in the Slaughterhouse” in den 80igern vermutlich sogar noch miterlebt haben. Kein Wunder aber, dass die Band in den Köpfen hängen blieb: Der oft gecoverte Song “Time to Wonder” gehört schließlich zu den größten Hits der Rockband und durfte an diesem Abend natürlich nicht fehlen. So mancher Jugendliche wird heute wahrscheinlich gar nicht mehr zuordnen können, dass dieser Song einst von “Fury in the Slaughterhouse” stammte. Die eingefleischten Fans aber freuten sich umso mehr: Praktisch das komplette Publikum konnte jeden der Songs mitsingen – und ließ sich genau das auch nicht nehmen. Hin und wieder durften die Fans dann sogar ihr Smartphone zücken und mit der enthaltenen Taschenlampe das Hockeystadion in eine romantische Stimmung versetzen, für die es bis zum Ende um 22 Uhr auf Grund des Sommertages eigentlich sogar noch zu hell war. Immerhin: Keine einzige Minute zu früh ging die Band von der Bühne, die im Sparkassenpark ganze 23 Songs in zwei Stunden spielte – und mit gleich zwei Zugaben ihre Fans glücklich und zufrieden nach Hause schickte.