20-jähriges Jubiläum feierten sie also. Eine Zeit, in der sich die Band mitunter auch stark gewandelt hat. Große Stadien, wie etwa Rammstein, bespielen sie zwar immer noch nicht. Dafür aber ist ihre Musik deutlich härter geworden. Was einst mit englischsprachigem Dark Rock begann, siedelt sich heute tatsächlich in der härteren Gangart an. Anders als etwa auf Festivals ließen sie es sich auf dem Tourkonzert allerdings nicht nehmen, auch einige ältere Stücke zu präsentieren. Selbst ältere, aber bereits deutschsprachige Songs wirken da manchmal ein bisschen wie eine Art “Rock-Schlager” – etwa, wenn der Party-Hit “Wer ficken will, muss freundlich sein” gespielt wird, oder die 10 Jahre alte “Goldmarie” mal wieder performt wird.
Neuere Songs wie “Was Eva will” oder “Ferrari Pferd” klingen da inzwischen schon deutlich härter. Stoneman erfinden sich eben immer wieder neu – so lautet schließlich auch das Motto ihres neuesten Albums, das sie passenderweise schlicht “Neu!” getauft haben und mit ihrer Tour auch promoten. Selbst patriotische Züge präsentiert die Band dabei, wenn sie ihren etwas kontroversen Song “Heimatdiebe” ebenfalls ins Bühnenprogramm einbauen. Obwohl immer wieder weltoffen positioniert, hat Sänger Mikki Chixx offenbar das Bedürfnis, sich anschließend zu erklären. “Bei uns ist jeder Willkommen” betont er nochmal. Aber vielleicht funktioniert ein Song auch nicht ganz so wie gewollt, wenn man ihn erst erklären muss. Aber die Fans an diesem Abend wissen schon, wie der Sänger mit dem roten eisernen Kreuz an seiner Halskette das meint. Hoffentlich.
Eine Zugabe jedenfalls wollten sie. Und so kommt die 4-köpfige Band, die ihren Schlagzeuger Rico aktuell ersetzen lassen muss, noch einmal für ein paar Songs auf die Bühne. Ein paar Funken natürlich inklusive – bevor das Publikum dann in die obligatorische Aftershow-Party auf zwei Floors des Kulttempel entlassen wird.
Fotos: Rene Daners