Charlie Sheen zeigt sich erholt auf der German Comic Con
Für so manchen Fan dabei überraschend, welch positiven Eindruck vor allem die Legende Charlie Sheen hinterlassen hat, den viele Serienfans durch seine Rolle als Charlie Harper in der Kultserie “Two and a half men” kennen. Nach zahlreichen Eskapaden, angefangen mit einer Alkoholabhängigkeit, bis hin zu einer angeblichen Infizierung mit HIV und reichlich anderen privaten Problemen versucht Sheen aktuell schließlich wieder in Hollywood Fuß zu fassen und möchte schon bald gerne wieder auf der großen Leinwand auftauchen. Auf der German Comic Con zeigte sich unterdessen, dass das sogar durchaus gelingen könnte: Charlie Sheen machte am Wochenende einen ziemlich erholten, aufgeweckten und fitten Eindruck während seiner Panels auf der großen Main Stage. Während er mit seiner Vergangenheit beeindruckend offen umging und diese desöfteren als “personal nonsense” bezeichnete, konnte er seine Fans aber vor allem mit einem sehr lockeren und lustigen Umgang begeistern – was schließlich auch amüsante Posen bei den (ziemlich teuren) Photoshootings zur Folge hatte.
Actionlegende Dolph Lundgren gleich nebenan
Während die German Comic Con mit drei von vier Hallen als die größere der beiden Veranstaltungen punktete, hatte die Horrorfilm-Convention Weekend of Hell gleich nebenan allerdings vergleichbare Hollywood-Legenden zu bieten: Actionstar Dolph Lundgren war für viele Besucher nämlich Grund genug, gleich das passende Kombiticket zu kaufen, das ihnen Zutritt zu beiden Veranstaltungen gewährt. Der Star aus “The Expandables”, dem 1989er “Punisher” und “Universal Soldier” hatte nicht nur an seinem Autogrammtisch viel zu tun, sondern sah sich auch auf der Bühne einem recht großen Publikum gegenüber, für das die Sitzplätze bei den Panels gar nicht mehr ausreichten. Seine Fans ließen sich dadurch aber nicht davon abhalten, trotzdem seinen spannenden Geschichten zu lauschen – etwa, wie es zu dem berühmten russischen Dialekt kam, den er in seinen Filmen immer wieder spricht, obwohl er eigentlich aus Schweden stammt.
Gotham-Cast sorgt für Comicfeeling und Fannähe
Damit aber auch thematisch passende Stars auf der German Comic Con anzutreffen waren, haben sich die Veranstalter gleich fast den kompletten Cast der beliebten DC-Comicserie “Gotham” besorgt. Vor allem Robin Lord Taylor, der in der Serie durch seine grandiose Darstellung des Pinguins berühmt wurde, war da wenig überraschend auch gleich der große Publikumsliebling. Dass er zugleich aber keine Berührungsängste zeigte, sondern lieber vor statt hinter dem Autogrammtisch stand, um seine Fans zu umarmen und allerlei mitgebrachte Artikel zu bestaunen, könnte allerdings auch noch einiges dazu beigetragen haben, dass der Andrang an seinem Autogrammtisch bereits am Samstag immer größer wurde. Und das, obwohl er so ganz ohne Maske natürlich ein bisschen anders aussieht, als wir ihn in der Serie gewohnt sind. Und ganz zum Missfallen mancher Fans weigerte er sich während des Panels natürlich auch noch, den typischen humpelnden “Pinguin”-Gang aus der Serie nachzumachen – schließlich fehle der Performance “die Magie”, wenn er sein dazugehöriges Kostüm nicht trägt. Angesichts der ansonsten stark vorhandenen Fannähe war das aber schnell verziehen.
Und wenn ein Star des Casts derartig offen auf seine Fans zugeht, steckt das die Kollegen mitunter auch ein wenig an. So konnte sich das Publikum schließlich auch für Donal Logue, Sean Pertwee, Camden Bicondova, Erin Richards, Drew Powell und Tonya Pinkins begeistern, die allesamt recht natürlich auftraten und sich noch dazu auch untereinander bestens verstehen. Wer am Abend nach der Con dann obendrein das Glück hatte, ein Hotelzimmer im richtigen nahegelegenen Hotel rund um die Messe gebucht zu haben, konnte sich davon an der Hotel-Bar nämlich sogar selbst überzeugen. Dass sich diese Stars etwa hinter Security verstecken und Fans nicht an sich heranlassen, konnte man vom Cast aus “Gotham” jedenfalls nicht gerade behaupten. Da machen dann auch Photoshoots umso mehr Spaß, bei denen die Stars jeden noch so albernen Spaß mitmachen.
Umfangreiches Star-Aufgebot erweitert das Erlebnis
Das soll aber natürlich nicht alles gewesen sein, denn wer tatsächlich ein Kombiticket für beide Veranstaltungen gebucht hat, kam ohnehin in den Genuss eines wirklich enorm großen Stargastaufgebots. Auf die Besucher warteten da etwa Stars auf “The Walking Dead”, zu denen auch Trevor-Darsteller Steven Ogg aus “Grand Theft Auto V” gehörte, sowie Nadia Hilker, die als gebürtige Deutsche auch gerne fließend deutsch mit den Zuschauern des Panels plauderte. Oder aber die Kinder aus dem jüngsten “Stephen King’s Es”-Film, um den noch vor zwei Jahren zum Kinostart ein großer Hype entstand – Chosen Jacobs und Jeremy Ray Taylor erzählten auf der German Comic Con schließlich von ihren Erfahrungen am Set. Nicht zu vergessen aber auch Serienstar Jennifer Carpenter, die viele Fans sofort durch ihre Rolle als Debra Morgan in der Kultserie “Dexter” wiedererkennen – die aber am Wochenende einen ziemlich abgemagerten und nicht ganz so gesunden Eindruck hinterließ. Und mit Elizabeth Olsen, einem Star des in Kürze startenden Marvel-Blockbusters “Avengers: Endgame”, gab es nicht nur die kleine Schwester von Mary-Kate und Ashley Olsen auf der Convention zu sehen, sondern zugleich auch noch eine topaktuelle Besetzung eines Kinofilms. Rechnet man beide Events zusammen, kamen die German Comic Con und das Weekend of Hell gemeinsam auf über 30 Stars aus Film und Serien. Damit dürften die Veranstaltungen wohl für jeden einen passenden Star geboten haben.
Kombiticket an Tag 2 überflüssig
Kritik gab es während dem Wochenende dann aber hauptsächlich an der Übergangsregelung zwischen der German Comic Con und dem Weekend of Hell. Wurden die Tickets bzw. Bändchen für den Übergang am Samstag noch regelmäßig geprüft, haben die Veranstalter den Durchgang am Sonntag Mittag dann plötzlich für alle Besucher geöffnet. Was für die einen ein Glücksfall war, hatten sie nur das Ticket für eine der beiden Veranstaltungen, sorgte derweil allerdings für Unmut bei all jenen, die ein teureres Kombiticket für beide Events gekauft haben. Die nämlich ärgerten sich prompt, unnötig mehr Geld ausgegeben zu haben, als nötig. Über die Gründe allerdings lässt sich wohl nur spekulieren. Naheliegend wäre, dass die Veranstalter versucht haben, die Autogrammverkäufe bei der jeweils benachbarten Veranstaltung zu erhöhen, weil diese vermutlich zu gering ausfielen. Im kommenden Jahr dürfte diese Problematik allerdings nicht mehr entstehen, denn am 4. und 5. April 2020 wird erneut eine Spring Edition der German Comic Con stattfinden – nach aktuellem Stand aber dieses Mal ohne das benachbarte Weekend of Hell, das stattdessen wie gewohnt einzeln am 2. und 3. November 2019 seine Tore öffnen wird.