Spieleplattform PC
Besonders erstaunt war in diesem Jahr wohl die außergewöhnlich starke Präsenz der Plattform PC. Noch im Vorjahr wurde ein wesentlicher Großteil an Spielen auf den gängigen Konsolen präsentiert, dominiert offenbar mittlerweile der Computer wieder als Spieleplattform Nummer 1 – selbst, wenn nicht selten ein angeschlossener Xbox-Controller zur Steuerung dient. Einen kleinen Blick unter den Tisch und wir sahen meistens einen Rechner, der für die Darstellung des jeweiligen Spiels zuständig war. Ob das womöglich auch daran liegen mag, dass vor allem Virtual Reality besonders groß im Fokus der Gamescom stand und die Leistung der Konsolen womöglich nicht gänzlich für ein uneingeschränktes VR-Erlebnis ausreichen mag? Immerhin hat der VR-Markt zahlreichen Nachschub bekommen.
Virtual Reality im Fokus
Den meisten Gamern dürfte schließlich die Virtual Reality-Brille von Oculus Rift bereits längst bekannt sein, die erst vor Kurzem von Facebook aufgekauft wurde. Die aktuelle Version dürfte kurz vor dem Release stehen, was vor allem Publisher wie CCP dazu animierte, ihre neuesten Spiele auf einer solchen VR-Brille zu präsentieren. EVE Valkyrie soll als nächste Version des Sci-Fi-MMOs schließlich auch Oculus Rift unterstützen. Gleichzeitig kündigt der Publisher aber auch eine Mobile Variante für Samsungs Gear VR an – ebenfalls eine VR-Brille, allerdings für Smartphones. Doch das sind längst noch nicht die Highlights: Smartphone-Produzent HTC arbeitet derweil schließlich an der offiziellen Brille für Steam, ganz originell als SteamVR bezeichnet und auch Project Morpheus punktet mit einer eigenen Brille für die PlayStation 4. Da lassen es sich selbst Indie-Entwickler wie Mindfield Games es sich nicht nehmen, mit einem Releasetitel für Project Morpheus an den Start zu gehen. Gleich vier VR-Systeme sorgten also dafür, dass Virtual Reality einen so großen Stellenwert auf der Gamescom erhielten, wie nie zuvor.
Science-Fiction auf dem Vormarsch
Da stellt sich natürlich die Frage, ob derartige futuristische Technologien wohl auch großen Einfluss auf die Inhalte der kommenden Spiele haben. Immerhin haben wir wohl noch auf keiner Gamescom je zuvor so viele Science-Fiction-Spiele gesehen, wie in diesem Jahr. Und das reicht von den großen Major-Publishern, bis hin zu kleinen drei-köpfigen Indiestudios. Waren Star Wars Battlefront, Deus Ex und Anno 2205 noch wenig überraschend, haben Indie-Entwickler hingegen schon wesentlich außergewöhnlichere Konzepte. Ob Manager einer Raumschiffswerft in Starship Corporation, die Suche nach einer neuen Heimat in Into the Stars, ein neuer “Star Trek – Away Team”-Klon mit The Mandate, ein Sci-Fi-Multiplayergame von den Spec Ops-Entwicklern, ein neues Sci-Fi-Strategiespiel im Warhammer-Universum oder – umso spektakulärer – gar eine neue Version des legendären Master of Orion bei Wargaming.net – die Gamescom war in diesem Jahr nahezu unüberschaubar in Sachen Sci-Fi und das nur allein hinsichtlich der Neuankündigungen. Bereits erhältliche Spielepräsentationen, wie etwa zu Elite: Dangerous nun gar nicht erst einberechnet. Haben die Publisher und Entwickler also das Science-Fiction-Genre wieder für sich entdeckt, oder dürfen sie einfach mal ihren eigenen Ideen nachgehen? Glaubt man den zahlreichen “Outings” der Entwickler, offenbar Star Trek und Battlestar Galactica-Fan zu sein, scheint zumindest eher letzteres der Fall zu sein. Zugegeben: Uns freut das natürlich besonders. Übrigens: Die nächste Gamescom findet vom 17. – 21 August 2016 wieder in Köln statt.