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  • Game-Review: Train Simulator 2014

    Train Simulator 2014

    Der Alltag eines Lokführers kann richtig viel Spaß machen, manchmal ein wenig zum nachdenken anregen und ein anderes Mal sogar richtig anstrengend sein. Auf einer der bekanntesten und am meisten befahrenen Strecken Deutschlands, ist vor allem das Rangieren entlang der Anlagen des Hamburgers Hafens nicht immer einfach und besteht aus komplexen Aufgaben. Dafür bekommt der Lokführer eines Zuges im öffentlichen Personennahverkehr abwechslungsreiche Routen geboten, bei denen es stets gilt den Fahrplan einzuhalten und spannende Streckenabschnitte zu befahren. Ganz anders hingegen der Arbeitsalltages eines Mitarbeiters der Southern Pacific Railroad. Wenn es dort im eisigen Winter bei starken Schneestürmen mit extrem langen Güterzügen und langsamer Geschwindigkeit rauf auf den Donner Pass geht, wird jeder Eisenbahn-Fan merken, mit welchen Herausforderungen wir es zu tun bekommen. Wir dürfen in jede dieser Rollen schlüpfen und bekommen mit dem „Train Simulator 2014“ ein interessantes Streckenpaket gleich dazu.

    Kritik:
    Die neuen Strecken erhalten allerdings nur jene, die die neueste Version des „Train Simulators“ vollständig kaufen – egal, ob als Retail-Box-Edition oder direkt via Steam. Für Besitzer der vorherigen Versionen gibt es lediglich eine Upgrade-Version ohne neue Strecken, dafür allerdings trotzdem mit den technischen Updates. Dazu zählt unter anderem auch eine deutlich verbesserte Performance, die wir auf aufwändigen Strecken schnell zu spüren bekommen. Die Route „Hamburg – Hannover“ läuft damit trotz komplexer Gleisanlagen und detaillierten Gebäuden nun auch auf älteren Rechnern deutlich besser und vergleichbar hardwarehungrige Strecken wie „Köln – Düsseldorf“ dürften ebenfalls in den Genuss eines deutlich spürbaren Geschwindigkeitsschubs kommen. Speziell die diversen Nachladeruckler, mit denen manche Systeme zu kämpfen hatten, werden hiermit reduziert.

    Train Simulator 2014

    Verbesserte Technik
    Doch auch an vielen anderen kleinen Details haben die Entwickler nunmehr geschraubt und diverse Verbesserungen eingeführt. Insgesamt wirkt beispielsweise die Grafik, inklusive der Wasserreflexionen, nun ein wenig realistischer und der vorhandene Stufeneffekt bei niedrigen Kantenglättungs-Einstellungen wurde reduziert. Die Fahrphysik ist ebenfalls gefühlt ein wenig weicher ausgefallen, doch die Geschwindigkeitssteuerung geht nach wie vor leider nicht stufenlos. Dafür wurden neue Steam-Errungenschaften hinzugefügt und die Menüs des Spiels deutlich verbessert. Letzteres sieht nun deutlich hübscher aus und lässt uns die Szenarios nun noch leichter ansteuern. Insgesamt ist alles etwas moderner und übersichtlicher geworden, obwohl Menüänderungen rein spielerisch natürlich wenig Auswirkungen haben. Das neue Karrieresystem ist darüber hinaus eher nutzlos, da negative Erfahrungspunkte aus Karriereszenarien nicht angerechnet werden. Die Erfahrungspunkte und Level können also ausschließlich steigen, sodass sich der Spieler deswegen sicherlich nicht mehr anstrengen wird. Dieses System dient somit leider lediglich zum Vergleich mit den Steam-Freunden – ist also eher sinnlos, wenn unsere Freunde keinen Train Simulator spielen.

    Train Simulator 2014

    Strecke: Hamburg – Hannover
    Für deutsche Spieler dürfte insbesondere die neu hinzugefügte Strecke „Hamburg – Hannover“ sein. Dort dürfen wir ausgehend vom Hamburger Kopfbahnhof durch Lüneburg, Uelzen und Celle bis hin nach Hannover fahren. Einmal real an den großen Hauptbahnhöfen gewesen, werden uns die optischen Ähnlichkeiten schnell begeistern, denn diese Strecke gehört mit zu den besten deutschen Routen, die der „Train Simulator 2014“ zu bieten hat. Besonders die komplexe Gleisführung an den Umschlagbahnhöfen kann uns regelrecht überwältigen, wenn wir hier teils weit über (geschätzte) 20 oder 30 Gleise anzutreffen sind. Die Szenarien sind dabei zwar hinsichtlich Weichenstellung nicht zu kompliziert gehalten, doch allein die detailgenaue Umsetzung der Streckenführung ist schon beeindruckend. Insbesondere im Bereich Hamburg hat man sich sogar umso mehr Mühe gegeben und den gesamten Hafenbereich mit eingebaut – inklusive Gleise zum Beladen von Güterzügen, Fabrikanlagen, Straßenüberfahrten und vielem mehr. Da macht es sogar Spaß, den Containerfracht herum zu rangieren, selbst wenn wir sonst eher auf Personenverkehr scharf sind. Die stark frequentierte Strecke mit relativ realistischem Bahnverkehr sorgt außerdem dafür, dass wir desöfteren auf KI-Züge stoßen, die für spannende Abwechslung sorgen. Bei den Güteraufgaben mit Hochgeschwindigkeitsfracht müssen wir darüber hinaus sogar genauestens auf Signale achten und Freigaben anfordern, sodass wir hiermit besondere Herausforderungen auch für fortgeschrittene Spieler erhalten. Speziell wegen dieser Strecke lohnt sich der Kauf des Simulators definitiv.

    Train Simulator 2014

    Strecke: Donner Pass
    Eine völlig andere Strecke, die mit den deutschen Routen kaum vergleichbar ist, bekommen wir mit dem berühmten „Donner Pass“ geboten. Die amerikanische Strecke in den Bergen von Nevada gilt auch real als eine der schwierigsten und gefährlichsten Strecken der Welt, erst recht dann, wenn wir meterhohen Schnee wegschieben und die Strecke in der Winterzeit patroulieren müssen. Das Besondere daran: Hier bekommen wir fast keinerlei Städte geboten und erst recht keine großen. Fast die gesamte Strecke besteht ausschließlich aus grünen Berglandschaften mit zahlreichen Wäldern, eindrucksvollen Aussichten und vielen Tunneln. Für Personenverkehr bleibt da also nicht viel übrig, sodass fast alle Szenarien ausschließlich aus Güterverkehr bestehen. Die haben es dafür allerdings in sich, denn mit bis zu sechs(!) Lokomotiven an einem einzelnen extrem langen Güterzug haben wir es trotzdem nicht einfach, die Berge zu erklimmen. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25 Meilen pro Stunde auf der gesamten Strecke, braucht der Spieler allerdings reichlich Sitzfleisch, dauern die Karriereszenarien teilweise schließlich über drei Stunden. Durch ständige Steigungen und Gefälle müssen wir die Geschwindigkeit dabei regelmäßig anpassen und auch Pünktlichkeit ist nicht gerade einfach. Leider ist das auf Dauer allerdings ziemlich langweilig, da monoton, sodass wir die Strecke insgesamt nur sehr bedingt empfehlen können. Die wenig komplexe Gleisanlage (meist 1- oder 2-gleisig) sorgt schließlich auch nicht für Abwechslung. Das ist hübsch anzusehen, macht aber spielerisch einfach keinen Spaß.

    Train Simulator 2014

    Strecke: London-Faversham High Speed
    Als dritte Strecke ist zudem noch die liebevoll gestaltete Route von London nach Faversham integriert, die einige Besonderheiten zu bieten hat. Durch den Hybridantrieb des Zuges kommt es da zu viel Abwechslung. Diese Strecke hatten wir jedoch bereits in der Vergangenheit ausführlich einzeln getestet. Den Link zur Review findet ihr hier: Train Simulator 2013 – London-Faversham High Speed

    Einzig ernstzunehmender Simulator
    Insgesamt kann man abschließend sagen, dass auch die 2014er Version für jeden Eisenbahn-Fan ein absolutes Muss ist. Als momentan einziger ernstzunehmender Simulator mit zeitgemäßer Technik, mittlerweile zahlreichen Strecken und guter Simulation des Rollmaterials kann man durchaus von einer Alternativlosigkeit sprechen. Lediglich die alte Konkurrenz von Microsoft kann da simulationstechnisch noch mithalten, dürfte aber heute mit einer veralteten Grafik enttäuschen. Für Besitzer der vorherigen Version lohnt sich ein Neukauf der 2014er Variante vor allem dann, wenn die neuen Strecken sich noch nicht im Besitz befinden, da der Einzelkauf aller Strecken sich insgesamt zu einem höheren Preis summieren dürfte. Für alle anderen reicht dann sicherlich auch die kostenlose Update-Variante. Richtige TS-Neulinge sollten aber auf jeden Fall beim Erstkauf auf die aktuelle Version setzen, müssen aber grundsätzlich davon ausgehen, für langanhaltenden Spielspaß noch zusätzliche Strecken-Addons zu beziehen. Nichts desto trotz bleibt der „Train Simulator 2014“ der beste Eisenbahnsimulator unserer Zeit.

    Fazit:
    In der neuesten Version des „Train Simulator“ finden wir nicht nur einige technische Verbesserungen, sondern mit Hamburg-Hannover und London-Faversham zwei der besten Strecken, die je für das Spiel entwickelt wurden. Lediglich der „Donner Pass“ könnte für einige langatmige Stunden sorgen. So oder so ein Muss für Eisenbahnfans.

    Train Simulator 2014 Wertung