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  • Game-Review: The Wolf Among Us – Episode 2

    The Wolf Among Us

    Nach dem grauenvollen Mord an einer bisher unbekannten jungen Frau hat Sherriff und Werwolf Bigby erste mögliche Täter in Verdacht und alle Hände voll zu tun. Unter allen Umständen will er die Person ausfindig machen, die für das schreckliche Ereignis verantwortlich ist und versucht, die Hintergründe für den kaltblütigen Mord aufzudecken. Es scheint, als wäre der Mord in Wirklichkeit eigentlich seiner Partnerin Snow White gewidmet, von welcher der Täter scheinbar mehr als nur besessen ist. Während die allerdings unter mysteriösen Umständen plötzlich wieder auftaucht, stoßen die beiden auf ungeahnte neue Erkenntnisse und spannende Hintergründe. Lebte der Mörder also lediglich seinen langjährigen Fetisch aus und wer ist überhaupt der Mann mit dem Pseudonym?

    Kritik:
    Der Werwolf ist zurückgekehrt und nachdem zahlreiche Fans des spannenden Märchen-Krimis nun mehr als drei Monate auf die neueste Episode warten mussten, wird es nun Zeit die Geschichte endlich fortzusetzen. Dabei hat sich auf den ersten Blick wenig geändert, denn nahtlos setzt man an der vorangegangenen Geschichte an. Im Detail gibt es aber dann doch spürbare Änderungen, die der Episode ein bisschen die Puste ausgehen lässt.

    The Wolf Among Us - Episode 2

    Gedankenstütze
    Bereits zu Beginn von „Smoke and Mirrors“ bekommen wir eine recht ausführliche und lange Rückblende auf die vorherige Episode geboten. Noch einmal dürfen wir uns ansehen, wie es zum damaligen Mordfall kam und auf welche Weise die Hauptfigur Bigby mit seinen Kontrahenten umgeht. Dieser kleine Vorspann ist allerdings auch vollkommen nötig, denn wer sich „The Wolf Among Us“ bereits kurz nach dem Release zulegte, wird eine dringende Gedächtnisstütze auch nötig haben. Zu lange ist die Geschichte her, um reibungslos wieder in die Story hineinzufinden. Da man außerdem direkt in einem Verhörraum beginnt und nicht gleich alle Antworten auf die Fragen im Kopf hat, benötigt es seine Zeit, bis wir mit der neuesten Episode warm werden. Spätestens nach einem Drittel dürfte dies allerdings dann gelungen sein und wir sind wieder vollkommen in die Fables-Märchengeschichte eingetaucht. Spätestens mit den alten Bekannten wird dann doch vieles spaßig.

    The Wolf Among Us - Episode 2

    Auf den Frosch gekommen
    Die Skurilitäten bleiben allerdings ein bisschen aus, denn die Charaktere überraschen uns nun nicht mehr. Haben wir noch erstaunt auf den Bildschirm geguckt, als bei der ersten Episode ein sprechendes Schwein auf unserem Sofa lag oder die Frösche versuchten, den Sherriff zu belügen, so bietet sich hier lediglich Altbekanntes. Neuerungen gibt es lediglich bei menschlichen Charakteren, sodass wir durchaus ein paar neue Figuren kennenlernen dürfen. Diese sind allesamt sehr glaubwürdig erzählt und fügen sich hervorragend in das Setting ein. Dafür legt „Smoke and Mirrors“ allerdings ein wenig mehr Wert auf die Charakterentwicklung der Hauptfigur und legt daher auch einen gänzlich anderen Spielstil an den Tag, denn dieses Mal ist „The Wolf Among Us“ nicht mehr ganz so turbulent und actionreicht.

    The Wolf Among Us - Episode 2

    Ermittlung statt Action
    Bigby, unsere Hauptfigur, geht insgesamt etwas behutsamer und durchdachter vor. Er versucht nicht mehr so schnell zuzuschlagen und kümmert sich stattdessen um echte Ermittlungsarbeit und das Absuchen von Tatorten nach Indizien. Das ist langsamer, der Spieler muss mehr überlegen und hat seinen Spaß bei der Suche nach Gegenständen und Hinweisen. Echte Rätsel bleiben dabei zwar aus und Fans der schnellen Action könnten etwas enttäuscht sein, doch seine Stärken entpuppt die Story dann an anderer Stelle. Bigby gehört als Werwolf schließlich zu den etwas brutaleren und skrupelloseren Figuren und hat damit eine zwielichtige Vergangenheit hinter sich. Schwer fällt es ihm daher, seine Aggressionen unter Kontrolle zu halten und das bekommt der Spieler richtig zu spüren. Hin und her gerissen zwischen prügeln, reden und laufen lassen müssen wir als Spieler entscheiden, wann er sich seinen Aggressionen hingeben darf und wie lange er sich zusammenreißt. Da die gegnerischen Figuren auch uns gehörig auf den Nerven herumtanzen und eine gewalttätige Auseinandersetzung legitim erscheinen lassen, wird diese Entscheidung zu einer Zerreißprobe für den Spieler. Insofern ein völlig neues Spielkonzept, das man bisher nicht kannte. Dafür bleiben schwerwiegende moralische Entscheidungen aus, die wir bereits aus „The Walking Dead“ kennen.

    The Wolf Among Us - Episode 2

    Entscheidung: Folter
    Tatsächlich drehen sich alle Entscheidungen überwiegend um die eigenen Aggressionen. Dabei geht „Smoke and Mirrors“ auch auf moralische Fragen ein, etwa die Legitimation von Folter zur Gewinnung von Informationen, die in einem Mordfall eindeutig helfen könnten. Hier muss der Spieler entscheiden, ob er einen an den Stuhl gefesselten Verdächtigen zusammenschlagen möchte, oder ob er das Risiko eingehen will, auf wichtige Hinweise im Mordfall zu verzichten. Spannend ebenso, anschließend die Auswertung dessen zu sehen, wie viele andere Spieler sich genauso entschieden haben, wie der Spieler selbst. Interessant und überaus spannend! Ansonsten bleiben die Entscheidungen aber überwiegend harmlos und auf Dialoge beschränkt. Einen Verlust von liebgewonnenen Charakteren, wie in „The Walking Dead“ müssen wir daher nicht befürchten, weshalb die Entscheidungen uns emotional nicht so sehr mitnehmen, wie in Telltales anderer erfolgreicher Spielereihe. Schade, aber dennoch sind wir dank Cliffhanger auf die nächste Episode sehr gespannt. Fans der Telltale-Adventures werden also definitiv auch hiermit wieder ihren Spaß haben, obwohl die kurze Dauer der Episode angesichts der langen Wartezeit etwas enttäuscht.

    Fazit:
    Mit geringerem Tempo, aber einer grandiosen Charakterzeichnung wird „Smoke and Mirrors“ zu einer würdigen Fortsetzung des spannenden Märchen-Krimi-Adventures.

    The Wolf Among Us - Episode 2 Wertung