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  • Game-Review: The Walking Dead – Season 2, Episode 1

    The Walking Dead - Season 2

    Kurz nach dem Tod ihres langjährigen Beschützers Lee, den sie nach einem Zombiebiss eigenhändig ermordete, ist die junge Clementine gänzlich auf sich allein gestellt. Auch die beiden neuen Ersatzeltern, mit denen sie fortan unterwegs ist, überleben nicht lange und schicken das Mädchen somit auf einen beinahe hoffnungslosen Trip durch eine Welt voller Zombies. Ein Glück, hat Lee ihr zuvor ein gewisses Überlebenstraining vermittelt, in dem er ihr einfachste Strategien und den Umgang mit einer Waffe beigebracht hat. Nur so kann sie sich, völlig auf sich allein gestellt, durch die gefährlichen Wälder der Vereinigten Staaten wagen. Doch nicht nur die Zombies werden zu einer großen Gefahr, auch anderen Menschen kann sie keineswegs trauen. Als sie auf eine Gruppe Überlebender trifft, könnte ihr Leben schon bald in ernster Gefahr sein…

    Kritik:
    Nach dem großen Erfolg der ersten Staffel und seinem intensiven Storytelling wagt Telltale nun noch einen Schritt oben drauf zu setzen. Mit einem Perspektivenwechsel vom starken Erwachsenen zur kleinen, bisher schätzungsweise 9-jährigen Clementine, die mit einer Pistole bewaffnet durch die Wälder streift, verspricht die erste Episode der neuen Staffel ein noch packenderes Spielerlebnis.

    The Walking Dead - Season 2

    Fortsetzung des Erfolgskonzepts
    Beim Spielprinzip bleibt man dabei dem bisherigen Erfolgskonzept treu und liefert ein Adventure, das sich vom Aufbau her an der vorangegangen Staffel orientiert. Erneut schlüpfen wir in die Rolle einer Figur – dieses Mal Clementine – die wir selbst steuern und über teilweise begehbare Flächen bewegen können. Dort müssen wir nach Gegenständen suchen, simpelste Rätsel lösen und uns beispielsweise langsam durch ein Gebäude schleichen. Im Mittelpunkt stehen erneut die zahlreichen Quicktime-Events, bei denen wir im richtigen Timing eine entsprechende Taste drücken müssen, um eine Attacke durchzuführen oder auch feindlichen Zombies auszuweichen. Hat man sich daran bereits in der vorherigen Staffel gestört, ist Season 2 definitiv nicht besser geeignet. Stört einen das jedoch nicht, kann man sich auch in diesem Fall erneut auf wichtige Entscheidungen freuen, die direkte Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf haben – und die gibt es bereits von Beginn an.

    The Walking Dead - Season 2

    Weitreichende Entscheidung
    Sehr lobenswert und überraschend zugleich ist dabei die Tatsache, dass die zweite Season unsere Festplatte nach der vorherigen Staffel durchsucht. Ist die erst einmal gefunden, was dank Steam recht schnell vonstatten geht, werden die Spielstände von Staffel 1 geladen und ins Spielgeschehen direkt eingebunden. Einst getroffene Entscheidungen finden so ihren Weg auch in die zweite Staffel und können deutliche Unterschiede bei der Besetzung machen. Denn je nachdem, für welche Beschützer wir uns einst am Ende der letzten Staffel entschieden haben, setzen wir die neue Staffel nun zunächst mit eben jenen Begleitern fort. Gerade deshalb können wir jedem Käufer unbedingt ans Herz legen, die Episoden aus der ersten Staffel unbedingt noch zu spielen, falls nicht bereits geschehen, denn die Story hängt unmittelbar zusammen. Das zeigt uns jedoch auch, dass unsere Entscheidungen wirklich wichtig und relevant sind und nicht einfach nur nutzlos getroffen werden. Geniale Entscheidung, Telltale!

    The Walking Dead - Season 2

    Fressen oder gefressen werden
    Bei diesen Entscheidungen setzt „The Walking Dead – Season 2“ aber auch bereits in der ersten Episode an. Sobald wir auf die ersten Menschen treffen, müssen wir auch hier wichtige Wahlen treffen, die schon bald über das Leben oder den Tod unserer Mitmenschen entscheiden können. Denn wenn wir einmal nur einen von zwei Menschen vor den Zombies retten können, dann hat das Auswirkungen auf die gesamte Staffel: Der andere, nicht gerettete Charakter wird dann fortan nicht mehr mit dabei sein und die Story könnte so grundlegend verändert werden. Das macht letztendlich auch dieses Spiel hauptsächlich so faszinierend und einige andere Entwickler sollten sich von diesen Entscheidungen dringend einmal eine Scheibe abschneiden.

    The Walking Dead - Season 2

    Angst, Einsamkeit, Ausweglosigkeit
    Hat man bei der ersten Staffel allerdings noch gerätselt, ob die Entwickler die herausragende Atmosphäre qualitativ halten können, so steht mittlerweile fest, dass viele Episoden hier immer wieder noch einen drauf gesetzt haben. Auch die Entscheidung, uns nun in die Rolle von Clementine zu versetzen, war hier ein gelungener Schachzug und verstärkt die Atmosphäre des Spiels ungemein. Aus der Sicht eines schwachen, hilflosen Kindes, das sich fortan in einer gefährlichen Welt durchsetzen muss und sich auf Beschützer nicht mehr verlassen kann, kommt die Angst und die Einsamkeit schließlich noch mehr zum Vorschein. Überall lauern Gefahren und gefräßige Zombies, andere Menschen hegen ein enormes Misstrauen und die Trauer um Lee und ihre restlichen früheren Gefährten steht ihr ins Gesicht geschrieben. Bereits eine Toilettenszene, bei der sie die Ermordung eines Gefährten hautnah miterleben muss, gehört zu den Highlights aller bisherigen Staffeln und Episoden. Damit scheint „The Walking Dead“ definitiv am Höhepunkt angelangt zu sein und ob sich das noch steigern lässt, bleibt fraglich. Ein Grund mehr aber, sich auf weitere Folgen zu freuen.

    The Walking Dead - Season 2

    Kleine Verbesserungen
    Ansonsten hat sich das Spiel aus technischer Sicht kaum verändert. Man verwendet offensichtlich noch die gleiche Grafikengine, die mit ihrem Comic-Look auch perfekt für das Spiel geeignet ist und liefert zugleich ein ordentliches Leveldesign. Die Grafiken sind damit zwar etwa ähnlich hübsch, doch die dichten und detailreichen Wälder können sich sehen lassen und auch Wasseranimationen hübschen das Spiel im Vergleich zur vorherigen Staffel ein wenig auf. Darüber hinaus sehen wir aber optisch ähnliche Qualitäten und müssen auch beim Sound erneut auf eine deutsche Synchronisation verzichten. Dank englischer Untertitel ist das aber noch zu verschmerzen. Kleinere Verbesserungen gibt es außerdem beim Userinterface, bei dem wir die Antwortmöglichkeiten in Dialogen nun einfacher auswählen können. Dafür reagiert der Interaktionsring oftmals nur bei exakter Mauspräzision. So oder so gehört die erste Episode der zweiten Season aber – wegen der herausragenden Story, der hohen Intensität und der starken Atmosphäre – zur besten „The Walking Dead“-Folge, die wir je spielen durften. Weiter so, Telltale!

    Fazit:
    Mit einem gelungenen Perspektivenwechsel und der kleinen Clementine in der Hauptrolle bringt Telltale ihre neueste Staffel von „The Walking Dead“ zum Höhepunkt in Sachen Atmosphäre, Storytelling und Intensität. Beeindruckend!

    The Walking Dead - Season 2 Wertung