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  • Game-Review: The Walking Dead (Episode 5)

    The Walking Dead Cover

    Die Stadt schient einst die letzte Hoffnung für die Gruppe um Lee und seine kleine Clementine. Ein Boot sollte ihnen dabei helfen, das Festland zu verlassen und sichere Gegenden zu erreichen. Doch schnell stellte sich heraus, dass besonders die Innenstädte von Zombies nur so überflutet wurden. Überall auf den Straßen lauern die unheimlichen Untoten auf neue menschliche Nahrung und selbst Lee wurde bereits von den Kreaturen gebissen. Kurz davor, die ersten Schwächeanfälle zu erleiden und mit der Gewissheit, nicht mehr lange leben zu können, macht er sich auf die Suche nach Clementine. Die nämlich wurde von einem unbekannten Entführer gekidnappt und will sich mit ihr im Schlepptau auf und davon machen. Lee läuft die Zeit davon…

    Kritik:
    Das Finale steht vor der Tür. Die letzte von fünf Episoden der ersten „The Walking Dead“-Staffel von Telltale Games soll nun zu ihrem wahren Ende finden. Die Zeichen stehen obendrein schlecht, denn Lee, unsere Hauptfigur wurde bereits von einem Untoten gebissen und läuft Gefahr, sich ebenfalls schon bald in einen solchen zu verwandeln. Doch erst einmal steht ein spannender Wettlauf gegen die Zeit an.

    Hektik ohne Rätsel
    Die letzte Episode kann sich dabei tatsächlich von seinen vorangegangenen stark abgrenzen, ist sie doch noch wesentlich linearer gestaltet, als zuvor. Nun geht es nicht mehr darum, neue Charaktere kennen zu lernen, sondern sich schlicht und einfach auf die Suche nach Clementine zu machen. Zeit dürfen wir dabei nicht allzu viel verlieren, sind wir schließlich fast ständig in Bewegung. Dabei werden leider allerdings auch die Rätsel, bis auf ein oder zwei kleine Suchrätsel, völlig vernachlässigt. Nachdenken müssen wir also bei den ohnehin simplen Rätseln nun gar nicht mehr, sondern konzentrieren uns viel mehr auf die kommenden QuickTime-Events, die es wahrlich in sich haben. Insgesamt verkürzt sich dabei natürlich auch die Dauer der Episode um locker eine Stunde, denn wir müssen uns ja kaum mehr mit Dialogen und Rätseln aufhalten.

    The Walking Dead Screenshot

    Schwacher Mann
    Wesentlich besser schauen da die charakterlichen Entwicklungen der Hauptfiguren aus, allen voran Lee. Er bekommt enorm viel Tiefgang, ist er schließlich nicht mehr der große starke Anführer, der immer die richtige Entscheidung treffen kann. Er ist stattdessen ein gebrechlicher Mann geworden, gebissen vom Zombie und eine drohende Gefahr, sollte er sich in einen solchen verwandeln. Er kann sich fortan nicht mehr auf die Unterstützung seiner Truppe vollkommen verlassen und muss jederzeit damit rechnen, von diesen attackiert zu werden, damit sie sich selbst schützen können. Zudem machen ihm Schwächeanfälle und gelegentliche Bewusstlosigkeit zu schaffen, die ausgerechnet in den ungünstigsten Situationen sicherlich nicht immer vorteilhaft sind. Dafür geht „The Walking Dead“ aber nun ans Eingemachte, denn statt Entscheidungen über andere zu fällen, müssen wir diese nun über uns selbst treffen, beispielsweise wenn es darum geht, den eigenen Arm abzuhacken, um vor einer möglichen Verwandlung bewahrt zu bleiben. Keine leichte Entscheidung.

    The Walking Dead Screenshot

    Ab durch die Mitte
    Bei der Action geht „The Walking Dead“ nun auch nicht mehr gerade zimperlich vor, schließlich wurde Lee ja bereits gebissen und kann wohl kaum noch mehr gefährdet werden. Da heißt es dann konsequent einfach „ab durch die Mitte“ – und das dürfen wir gerne wörtlich nehmen. Inmitten von hunderten Zombies bewegen wir uns also mit einem Fleischermesser bewaffnet durch die Horden von Angreifern und hacken ihnen reihenweise den Kopf ab. Für Kinder ist die letzte Episode also eindeutig nicht geeignet. Für erwachsene Action- und Horrorfans dafür umso mehr. Lassen wir die kleine Clementine dann auch noch mit Eingeweiden einreiben, bekommt das Spiel sogar sehr makabre Züge.

    The Walking Dead Screenshot

    Bedeutungslosigkeit
    Schade ist allerdings natürlich, dass unsere Entscheidungen keine wirkliche Bedeutung mehr haben. Nun müssen wir keine Entscheidungen mehr fällen, die noch in den nächsten Episoden für Auswirkungen sorgen sollen. Immerhin ist das Spiel ja nun bald an seinem Ende und viel wichtiger scheinen da Überlegungen zur Zukunft von Clementine. So oder so handelt es sich bei Episode 5 um einen würdigen Abschluss, werden doch die Charaktere allesamt noch einmal tiefgründig und emotional geschildert. Nichtsdestotrotz scheint das Ende aber für manchen auch etwas unzufriedenstellend, was sicher daran liegen mag, dass dieses insgesamt relativ offen bleibt – abgesehen was das Schicksal von Lee betrifft. Immerhin können wir uns so auch eine eigene Fortsetzung ausdenken und die geplante nächste Staffel macht ja bereits Hoffnung.

    Fazit:
    Statt weitreichenden Entscheidungen setzt das Finale des „The Walking Dead“-Abenteuers auf tiefgehende Charaktere und große Emotionen. Ein würdiger, aber kurzer Abschluss.

    The Walking Dead – The Game ist als digitaler Download via Steam oder direkt unter telltalegames.com erhältlich.