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  • Game-Review: Railworks 3 – Köln-Düsseldorf

    Railworks 3 Köln - Düsseldorf Cover

    Egal, bei welchem Wetter, zu welcher Tageszeit oder mit welchen Transportgütern – der Lokführer muss allzeit bereit immer dann seinen Job ausüben, wenn Güter oder Personen an ihr Ziel transportiert werden wollen. Besonders viel Arbeit gibt es da stets auf der Strecke zwischen den nordrhein-westfälischen Großstädten Köln und Düsseldorf, die als eine der wichtigsten und meistbefahrensten Schienenwege unseres Landes zählt. Dort verkehren nicht nur verschiedene S-Bahn-Linien in zahlreichen Stadtteilen der beiden Städte, sondern auch unzählige Güterzüge. Mit den Rangierbahnhöfen Köln-Deutz und Düsseldorf-Reisholz, sowie zahlreichen vertretenden Großunternehmen aus der Industrie gilt diese Strecke zudem als wichtiger Knotenpunkt für die Bereitstellung und den Transport wichtiger Industriegüter und Chemikalien. In abwechslungsreichen Missionen dürfen wir nun den spannenden Alltag eines Lokführers auf dieser originalgetreu nachgebauten Strecke nachempfinden und erleben.

    Kritik:
    Die meisten Fans von Eisenbahnsimulationen sind stets enttäuscht darüber, dass bei dem Hauptspiel kaum deutsche Strecken mitgeliefert werden. Obwohl die Vollversion von „Railworks 3“ mit den Strecken Hagen – Siegen und der Seebergbahn immerhin gleich zwei originalgetreu nachgebaute Streckenabschnitte aus verschiedenen Zeitepochen mitlieferte, waren besonders bekanntere Strecken aus Nordrhein-Westfalen bisher Mangelware. Das will Aerosoft nun mit ihrem Add-On „Köln – Düsseldorf“ endlich ändern und bietet uns eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands. Da dürfen wir uns auch auf die tollen Wiedererkennungswerte freuen, die wir aus den beiden Metropolen bereits gewohnt sind.

    Railworks 3 Screenshot

    Auf zum Kölner Dom
    Insbesondere die berühmte Stadt Köln mag da mit ihren Sehenswürdigkeiten und den besonderen architektonischen Stilmitteln natürlich immer einen besonderen optischen Mehrwert bieten, was nicht nur an dem riesigen Bahnhof mit seiner einzigartigen Dachkonstruktion liegen mag, sondern auch an dem überall auf der Welt bekannten Kölner Dom, der mit seinen steilen Türmen in den Himmel ragt. Hinzu kommt außerdem eine gut wiedererkennbare nachgebaute Hohenzollernbrücke, an der die Liebenden bekanntlich ihre Schlösser befestigen. Als Kenner der beiden Städte kommt man da schnell ins Staunen, wenn wir kleinste Details aus den Innenstädten und Bahnhöfen wiedererkennen und sofort wissen, dass wir uns an jenem Ort befinden, den wir fast täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Dennoch gibt es optisch auch seine Schwächen.

    Railworks 3 Screenshot

    Klotz im Weg
    Ein Problem des Streckennachbaus und insbesondere seiner Umgebung mag darin liegen, dass die Entwickler ihre Informationen scheinbar lediglich aus Luftaufnahmen bezogen. So mag zwar auch jedes noch so kleine Detail vorhanden sein, doch mit den Maßstäben nimmt es die Strecke „Köln – Düsseldorf“ da nicht so genau. Denn aus Fahrerperspektive erkennen wir sofort, dass der Kölner Dom nicht unbedingt der Originalgröße entspricht und die Sicht auf selbigen auch von dem davor stehenden Gebäude in der Realität glücklicherweise nicht ganz so sehr verdeckt wird. Hier sind manche Gebäude einfach überdimensional groß ausgefallen, was zumindest den Kenner hier und da etwas stören könnte. Ebenso mag es etwas befremdlich erscheinen, dass die S-Bahn-Rampe am Bahnhof Köln-Messe/Deutz viel zu nah am Bahnsteig platziert wurde und die realen Züge immerhin locker hundert Meter mehr Schiene zu Gesicht bekommen. Darüber hinaus fehlen auch an der Hohenzollernbrücke kleine Details, wie die Schlösser am Geländer ebenso, wie der Fußgängerweg selbst. Das kann die Strecke allerdings spätestens in Düsseldorf wieder wett machen, da hier genauer auf Details geachtet wurde und selbst der Fernsehturm aus der Entfernung erkennbar ist. Lediglich den beliebten UFA Palast am Bahnhof suchen wir leider vergebens.

    Railworks 3 Screenshot

    Deja-Vu-Effekt
    Beim Rest der Strecke mag man im Detail sicherlich gemischter Meinung sein. Freunde des S-Bahn-Verkehrs werden womöglich über den Wiederverwendungseffekt bei den S-Bahnhöfen in und um Düsseldorf enttäuscht sein, da die Architektur vieler Bahnsteige schlicht gleicht ausgefallen ist. Selbst Treppen zu den Straßen Düsseldorfs sind wegen ihrer Überdachung optisch nur wenig Abwechslungsreich ausgefallen, sodass wir den jeweiligen Bahnhof oft nur an der Beschilderung überhaupt entsprechend zuordnen können. Da hätte man durchaus mehr Details zur Wiedererkennung einbauen können. Anders mag das allerdings auf dem Streckenabschnitt Köln – Leverkusen sein, denn hier finden wir auf den Bahnhöfen deutlich mehr Details. Nichts desto trotz werden aber vor allem Fans des Güterverkehrs die meiste Freunde an diesem Add-On haben, denn insbesondere Firmengelände, Rangiergleise und Güterbahnhöfe sind äußerst detailliert und umfangreich ausgefallen, sodass eine komplexe Gleisführung gegeben ist und jeder Güterbahnhof schlicht einzigartig ausschaut. Da macht es richtig freue, im Schritttempo die Güterwaggons vom Gleis zu rangieren.

    Railworks 3 Screenshot

    Zurück in die Vergangenheit
    Man kann also durchaus sagen, dass die optische Gestaltung der Strecke durchaus gelungen ist und den Liebhabern der NRW-Strecke einigermaßen gefallen wird. Fraglich bleibt allerdings, ob der Einsatz des jeweiligen Rollmaterials auf genügend Zustimmung trifft. Hier wird einfach einmal mehr deutlich, dass die Strecke einfach nicht ganz auf dem aktuellen Stand ist und einige moderne Fahrzeuge vollständig fehlen. Die aus Köln und Düsseldorf bekannte S-Bahn-Baureihe 422 fehlt also ebenso komplett, wie die ähnliche Baureihe 425, welche im öffentlichen Nahverkehr auf dieser Strecke fast im Minutentakt verkehrt. Das nimmt der Strecke durchaus ein wenig den Realismus. Zudem befinden sich im Spiel immer noch die alten blauen IR-Waggons, die hier als InterCity ausgegeben werden, aber ebenfalls auf der Strecke praktisch nicht mehr vorhanden sind. Zu allem Überfluss müssen wir dann auch noch auf jegliche Privatbahnen verzichten, die ebenfalls dank Eurobahn, Regiobahn, Nordwestbahn und anderen Verkehrsunternehmen sowohl in Köln, als auch in Düsseldorf teilweise verkehren. Damit steht fest: Selbst der angegebene Stand des Jahres 2008, in welchem die Strecke vorliegen soll, ist nicht gegeben. Spaß kann aber das Fahren der klassischen S-Bahn-Waggons ebenso machen, wie die Bedienung der beliebten Doppelstockwagen aus dem Regionalverkehr.

    Railworks 3 Screenshot

    Ups… doch nicht in Aachen
    Schade ist darüber hinaus, dass beim Rollmaterial einige Details auf diverse Fehler treffen. So sind manche Doppelstockwagen tatsächlich sogar mit der Linie RE4 beschriftet, die in Wirklichkeit aber zwischen Aachen und Dortmund verkehrt und zwar in Düsseldorf anzutreffen ist, aber sicherlich nicht auf dem Streckenabschnitt nach Köln verkehrt. Derartige Beschriftungsdetails können wir aber leider auch nicht ändern, sodass wir uns mit solchen Fehlern wohl oder übel abfinden müssen. Immerhin: Bei der S-Bahn macht man es dann richtig und bietet mit der S6 nach Duisburg die korrekte Wagenanzeige. Dumm bleibt nur, dass man die Route dieser Linie eben nicht vollständig zu Ende fahren kann. Davon abgesehen gibt es aber auch mit diesen Wagen entsprechend tolle Aufgaben und Missionen.

    Railworks 3 Screenshot

    Wartungsarbeiten: Fehlanzeige
    Für gute Laune und langanhaltende Unterhaltung sorgt allerdings das abwechslungsreiche Missionsdesign, das nicht nur verschiedene Schwierigkeitsgrade bietet, sondern auch noch für jeden virtuellen Lokführer die passende Aufgabe parat hat. Da bieten sich mit den etwa neun Aufgaben sowohl für Freunde des Personennahverkehrs, als auch für den Güter- und Rangierfahrer immer spannende Aufgaben. Für den Einstieg haben wir zunächst mit der S-Bahn-Linie 6 die Möglichkeit, die Strecke in beide Richtungen zu erkunden und lediglich nach Fahrplan zu fahren, was schnell eine gute Hilfe ist, sich erst einmal auf der Strecke zurecht zu finden. Das erst einmal erledigt, darf man sich auch in etwas schwierigere Nahverkehrszüge wagen, bei denen der Fahrplan durchaus etwas enger angelegt ist und wir uns auch mit überholenden Zügen und roten Signalen anfreunden dürfen. Wem das noch nicht reicht, der darf dann später sogar jenes nachspielen, was wir aus der Realität schon zu Genüge kennen: Einen liegengebliebenen Regionalexpress abschleppen, der den harten Winter einmal mehr mangels Wartungsarbeiten nicht überstanden hat. Noch schwieriger wird es unterdessen in den Güter- und Rangieraufgaben, wenn wir entweder mit schwerem Gewicht über die halbe Strecke fahren müssen, oder bei dem Rangieren verschiedenster Güterwaggons auch die Weichen selbst stellen müssen. Da kann man sich leicht verfahren und schnell den Überblick bei all den Gleisen und Wegführungen verlieren. Knifflig wird es also auch für den Freund des Güterverkehrs. Wir sehen also: Für jeden virtuellen Lokführer ist die passende Aufgabe enthalten.

    Railworks 3 Screenshot

    Ab durch den Matsch
    Entsprechend der Vollversion bekommen wir natürlich auch bei „Köln – Düsseldorf“ die passende Grafikengine geboten und finden detaillierte Fahrzeuge ebenso vor, wie tolle Wettereffekte und eine gute Landschaftsgestaltung. Lediglich diverse Texturfehler auf dem Gleisboden und an dem ein oder anderen Bahnsteig trüben das Spielerlebnis. Dafür können sich die Wettereffekte aber auch hier gut sehen lassen und auch die Weitsicht macht das Fahren auf Sicht sogar gut möglich. Dennoch sollte man allerdings beachten, dass vor allem der Bereich Köln Hbf bis Köln Messe/Deutz deutlich höhere Systemanforderungen hat, als andere Strecken für Railworks 3. Der hohe Detailgrad und die hohe Anzahl an verschiedenen Objekten können auch einen schnelleren Rechner unter Umständen in die Knie zwingen und ein Herunterschrauben der Kantenglättung erfordern. Fährt man hingegen lediglich zwischen Leverkusen und Düsseldorf, so dürfte auch ein schwächerer Rechner keine Probleme mit der Darstellung der Grafik haben, auch wenn der Ladevorgang hin und wieder etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte. Dafür hat aber auch jeder einzelne Waggon detaillierte Türanimationen, die allerdings an manchen Bahnsteigen nicht immer korrekt funktionieren. Schade ist außerdem, dass die Doppelstockwagen keine Passagieransicht bieten und wir daher nicht während der Fahrt gemütlich vom Sitzplatz aus dem Fenster schauen können. Mit etwas Glück wird dieses Feature aber beim nächsten Patch noch nachgeliefert. Alles in allem ist das Add-On „Köln – Düsseldorf“ aber auf jeden Fall für jene empfehlenswert, die die Strecke bereits aus ihrem Original kennen und die bekannte Umgebung einmal virtuell nachfahren wollen. Da ist auf jeden Fall etwa zehn Stunden Spielspaß garantiert, wenn wir jede Aufgabe komplett absolvieren.

    Fazit:
    Faszinierend realistisch: Das Add-On „Köln – Düsseldorf“ für Railworks 3 lässt so manchen Kenner der Strecke staunen, wenn er viele Details bei den jeweiligen Bahnhöfen und Streckenabschnitten wiedererkennt und erhält hier viele Stunden Spielspaß mit abwechslungsreichen Aufgaben, dessen Rollmaterial aber nicht ganz auf dem aktuellen Stand ist.