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  • Game-Review: Q.U.B.E.

    QUBE Cover

    Merkwürdige Dinge geschehen. Ein würfelartiger weißer Raum befindet sich um uns herum, während wir völlig ohne Erinnerung und ohne Klarheit über die Situation auf dem Boden aufwachen. Keine Menschenseele ist in der Umgebung zu erkennen und doch scheinen wir mit unserem speziellen technischen Anzug besondere Fähigkeiten zu haben. Obwohl es auf den ersten Blick keinen Ausgang gibt, können wir Würfel bewegen und den Raum manipulieren. Doch wohin führt uns der Weg und warum sind wir dort? Nur der Gang durch das Würfellabyrinth kann uns diese Frage womöglich beantworten…

    Kritik:
    In der Vergangenheit gab es vor allem ein Spiel, das mit seinen innovativen Rätseln und Physikspielereien begeisterte: „Portal“. Darin konnten wir uns mittels Portale von einer Wand zur nächsten teleportieren und mussten intelligente, aber oft zugleich komplizierte Rätsel lösen, um den nächsten Raum zu erreichen. Das noch recht unbekannte Indie-Spiel „Q.U.B.E.“ verfolgt dabei ein ähnliches Ziel – nur komplett ohne Portale.

    QUBE Screenshot

    Rätselraten im Labyrinth der Würfel
    In diesem Spiel bestehen die Räume und Gänge fast ausschließlich aus Würfel. Die Wände wurden komplett aus weißen Würfeln angefertigt, während auch manipulierbare Gegenstände ebenfalls aus einer würfelähnlichen Form bestehen. Um in den nächsten Raum zu gelangen müssen wir regelmäßig zunächst einige Rätsel lösen, um uns den Weg zu bereiten. Was da allerdings mit kleinen Schieberätseln beginnt, wird später immer komplizierter. Da müssen wir dann plötzlich sogar die Wände, ähnlich wie in einem Zauberwürfel, drehen, um so möglicherweise zum Ausgang zu gelangen. Auch etwas kompliziertere Magneträtsel und Laserspielchen sorgen dafür, dass wir unsere Gehirnzellen ordentlich anstrengen müssen, um voran zu kommen. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad dabei zwar nicht allzu hoch und auch für Einsteiger geeignet, doch die meisten Rätsel sind sowohl intelligent, als auch abwechslungsreich. So kommt sicherlich keine Langeweile auf.

    QUBE Screenshot

    Beeindruckende Enge
    Anders, als „Portal“ hat Q.U.B.E. allerdings eine herausragende Atmosphäre. Gemeinsam mit stimmiger Musik, sorgen die kreativen und teils beeindruckenden Räume für eine große Faszination. Meist können wir die auswegslose Enge sogar regelrecht spüren, während wir uns von den beweglichen Wänden beengend fühlen und von spiralförmigen Gängen überwältigt werden. Leider stehen wir allerdings niemals unter Zeitdruck und haben es auch nicht wirklich mit Physikrätseln zu tun. Wir müssen also weder die Schwerkraft umdrehen, noch Portale verwenden, oder eben uns die Physik der Spiralgänge zu Nutze machen – mal abgesehen von den interessanten Magneträtseln. Wenn wir dann allerdings mit einem gläsernen Aufzug durch pulsierende Räume gleiten, oder die rollenden Kugeln bemerken, könnte das Spiel glatt ein wenig angsteinflößend wirken – obwohl es eigentlich keinerlei Gefahren gibt, denn „Q.U.B.E.“ ist weder ein Shooter, noch ein Gruselspiel.

    QUBE Screenshot

    Stille Besucher
    Apropos Kugeln: Die kleinen runden Begleiter, die wir in vielen Räumen immer wieder antreffen, erinnern uns dann doch sehr stark an den witzigen sprechenden Roboterkopf aus „Portal 2“, der uns bei der Konkurrenz mit einer humorvollen Story und tollen Dialogen begleiteten. In „Q.U.B.E.“ haben diese Kugeln jedoch kaum einen Nutzen, auch wenn sie sich eben gern eigenständig durch den Raum bewegen, oder uns nur allzu gern im wahrsten Sinne um die Ohren fliegen. Eine tatsächliche Story gibt es in diesem Spiel allerdings ebenso wenig, wie Dialoge, geschweige denn Monologe. Nichts und niemand spricht in diesem Spiel – weder Roboter, noch die Spielfigur selbst. Und andere Lebewesen finden wir hier sowieso nicht. Das ist schade, fehlt uns doch das gewisse Etwas, wie eben ein wenig amüsanter Humor, oder eben eine spannende und gruselige Story, die zur Gesamtatmosphäre des Spiels passen würde.

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    Poliert, nicht beschmutzt
    Grafisch macht „Q.U.B.E.“ unterdessen aber vor allem für ein Indie-Game einen durchaus guten Eindruck. Auch hier können wir sicher nicht von einer Referenzgrafik sprechen, doch alle Texturen sind äußerst scharf ausgefallen und die sterile weiße Umgebung mit ihren tollen Lichteffekten macht äußerst viel Eindruck. Da haben wir es dann zwar nur mit DirectX 9-Grafik zu tun, doch die wirkt ähnlich wie in „Portal 2“ sehr plastisch und gelungen. Lediglich ein wenig mehr „Dreck“ hätte die Grafik sicher vertragen können, denn der saubere glattpolierte Look der weißen Würfel, wirkt ein wenig farblos und charakterlos. Darüber kann man aber dennoch schnell hinwegsehen, wenn wir erst einmal den dunklen Sektor zu Gesicht bekommen, indem wir durch stockfinstere Gänge laufen müssen und die Rätsel nur mit minimalster Beleuchtung lösen können. Das kann schnell zu einer Herausforderung werden und erfordert ein wenig mehr Gedächtnisleistung.

    QUBE Screenshot

    Das Ende naht
    Schade ist lediglich, dass das Spiel mit gerade einmal vier Stunden doch recht kurz ausgefallen ist und trotz großer Abwechslung eben deshalb bald enttäuscht, weil wir uns doch so sehr ein Weiterspielen wünschen würden. Erst einmal am Ende angekommen, sehen wir zwar noch einmal einen netten Speed-Effekt, erhalten aber dennoch keine zufriedenstellende Storyauflösung. Lediglich in Bildern werden einige Hintergründe verraten, während viele Fragen eben dennoch offen bleiben. Da hat man dann zwar vier spannende Stunden erlebt, die wir nicht mehr so schnell vergessen werden, doch einen großen Wiederspielwert bietet „Q.U.B.E.“ leider nicht. Angesichts des günstigen Preises, können wir das aber unter Umständen auch verkraften. Einen Blick wert ist das Spiel aber allemal.

    Fazit:
    Ein Indie-Game entpuppt sich als intelligenter „Portal“-Klon und überzeugt mit toller Atmosphäre und großem Spielspaß. Leider fehlt eine Story komplett und die kurze Spielzeit bereitet dem Spaß ein schnelles Ende. Dennoch ein Muss für Rätselfreunde und „Portal“-Fans.

    Erhältlich ist Q.U.B.E. momentan ausschließlich via Steam, eine deutsche Box-Version ist jedoch geplant. Wann diese genau erscheint, ist bisher leider noch unklar, ebenso ein Release-Termin für andere Plattformen.