Kritik:
Man muss schon wirklich sagen, dass es in letzter Zeit fast nur noch von Indie-Entwicklern wirklich innovative Ideen gibt. Immerhin würde sich ein großer Publisher wohl kaum trauen, ein Spiel mit einer solchen Thematik zu veröffentlichen. Hier geht es um Kunst, Erotik und Orgasmen – auf ganz besondere Weise.
Orgasmus für dein Smartphone
Eigentlich ist das Spielprinzip recht simpel. Nacheinander müssen wir eine Blüte nach der anderen zu ihrem Höhepunkt bringen. Diese werden dabei als farbige Röhre dargestellt, die hin und wieder ein paar zu sammelnde Objekte aufweisen kann. Diese eingesammelt, verfärbt sich die entsprechende Stelle und wird dementsprechend „erregt“. Mit dem richtigen Rhythmus, dem passenden Timing und ein wenig Fingerspitzengefühl, müssen wir nun dafür sorgen, dass bald die gesamte Blüte vollständig verfärbt wird – und endgültig zum Höhepunkt gelangt. Hindernisse stehen uns dabei jedoch im Weg, sodass falsches Timing oder das Berühren im falschen Moment ganz schnell dafür sorgen könnte, dass die Farbe wieder verschwindet. Dennoch: Erst einmal den Dreh so richtig raus, sind die ersten acht Level wirklich trotz steigendem Schwierigkeitsgrad leicht zu meistern.
Nichts für hektische Frühkommer
Dabei verhält sich die Blume jedoch zumindest teilweise, wie eine echte Frau. Zu hektisch und zu schnell, oder gar im falschen Rhythmus und schon ist die Blume plötzlich gar nicht mehr so erregt und wir müssen mit ein wenig Geduld wieder komplett von vorne beginnen. Doch nicht alle Blüten brauchen tatsächlich besonders lange – die eine erfordert Geduld und die andere stattdessen etwas Zurückhaltung. Sind wir zu schnell, kann es passieren, dass die Blüte tatsächlich schon „kommt“, bevor wir die nötige Punktzahl erreicht haben. Nicht immer so einfach. Trotz alledem ist „Luxuria Superbia“ ein wenig von der Realität entfernt und hat keinerlei anstößige Bilder zu bieten. Ein besserer Liebhaber wird man damit jedenfalls nicht, für ein wenig Casual Spaß für zwischendurch reicht es aber allemal, zumal die Idee dahinter wirklich neuartig ist. Die passende Musik und eine angenehm zärtliche Stimme sorgt außerdem dafür, dass man den Ton vielleicht nicht unbedingt während einer Bahnfahrt einschalten sollte.
Fehlende Langzeitmotivation
Das große Problem bei all dem Lob und der großen Innovation ist, dass das Spiel ansonsten inhaltlich und spielerisch wenig zu bieten hat. Der Belohnungseffekt für erfolgreich absolvierte Blüten, gesammelte Punkte und andere Dinge bleibt vollkommen aus. Wir arbeiten uns also von Level zu Level und sind die erstmal gemeistert, gibt es praktisch keinerlei Widerspielwert. Länger als eine Stunde dürften geübte Spieler damit außerdem nicht beschäftigt sein. Hier kann man dann nichts mehr erweitern, es gibt keine Achievments und auch sonst nichts, was das Spiel neben dem Level selbst noch zu bieten hätte. Schade, denn in der Hinsicht wäre doch noch weitaus mehr möglich gewesen, immerhin bieten die Hindernisse und Gegenstände zahlreiche Möglichkeiten für mehr. Wir empfehlen aber in jedem Fall die Smartphone-Version, da durch die Nutzung eines Touchscreens ein ganz eigener spielerischer Wert entsteht, den die Steuerung per Maus einfach nicht bieten kann. Den geringen Preis der Android-Version ist das Spiel somit auf jeden Fall wert.
Fazit:
Innovatives kunstvolles Spielkonzept um Erotik der etwas anderen Art. „Luxuria Superbia“ nutzt die Möglichkeiten der Touchscreen-Steuerung hervorragend aus, hat aber über die neuartige Idee hinaus spielerisch wenig zu bieten. Dennoch auf Grund des geringen Preises definitiv ein Blick wert.