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  • Game-Review: Driver – San Francisco

    Driver San Francisco-cover

    John Tanner hat schon zahlreiche Straßen befahren und viele Verbrecher hinter Schloss und Riegel gebracht. Er gilt als der beste Cop von ganz San Francisco und ist obendrein auch noch der beste Fahrer. Nun jedoch macht ihm ein Bösewicht ganz besonders zu schaffen: Jericho. Gerade erst aus dem Gefängnis geflohen, versetzt er die Bewohner der Stadt in Angst und Schrecken. Nur Tanner scheint ihn da noch aufhalten zu können, doch ausgerechnet er zieht sich bei einer Verfolgungsjagd einige lebensgefährliche Verletzungen zu. Im Koma liegend bereitet er sich somit auf den finalen Kampf vor und reist mit seinem Geist durch San Francisco, um den Schwerverbrecher endgültig aufzuhalten.

    Kritik:
    Es gibt Spieleserien, die auch nach vielen Jahren noch allseits beliebt sind. „Driver“ hat nun seit seiner ersten Version bereits über zehn Jahre hinter sich und konnte seine Fans nicht immer überzeugen. Vor allem der dritte Teil der Reihe enttäuscht dabei sowohl Spieler, als auch Kritiker, da sich die Entwickler entschlossen, zu viele Elemente des Actionspiels „Grand Theft Auto“ einzubauen. Nun wollte man mit „Driver San Francisco“ endlich wieder zu den Wurzeln zurück – und das ist auch bestens gelungen.

    Driver San Francisco Screenshot

    Fast & Furious lässt grüßen
    Inszeniert wurde schließlich auch dieses Spiel wieder sehr waghalsig. Ganz klassisch befinden wir uns dabei – von den Zwischensequenzen und der Missionsauswahl abgesehen – zu jeder Zeit in einem Fahrzeug und machen uns auf die Jagd nach Verbrechern, oder fliehen vor den Cops. Wir sind dabei dieses Mal selbst ein Cop und dürfen in den Hauptmissionen Jagd nach einem der meistgesuchten Verbrecher der Stadt machen, sofern wir nicht gerade mit uns selbst beschäftigt sind, oder auf der Suche nach Hinweisen zu Jerichos Plänen oder Aufenthaltsorten sind. Dabei fällt auf den ersten Blick eines besonders ins Auge: Die Ähnlichkeit zu Actionfilmen im „Fast & Furious“-Stil. Angefangen bei den coolen Sprüchen, über die genialen Synchronsprecher, bis hin zur Ähnlichkeit mit diversen Schauspielern fällt da schon auf, dass wir hier ein waschechtes Rennaction-Spiel vor uns haben. Der Verbrecher Jericho sieht da schließlich aus, wie ein Knacki aus einem Hollywood-Gefängnisthriller, die Synchronstimme erinnert stark an Vin Diesel und unser Beifahrer hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit Michael Ealy aus „Sleeper Cell“ und „Flash Forward“. Da hat sich Ubisoft also besonders viel Mühe gegeben, was besonders auch den Filmfans sicherlich Freude bereiten wird.

    Driver San Francisco Screenshot

    Auf der Jagd nach Kleinkriminellen
    Neben der spannenden Hauptmission dürfen – oder besser gesagt: müssen – wir uns auch um die Kleinkriminellen der Stadt kümmern, indem wir uns sogenannten „Stadtmissionen“ widmen. Nach jeder Hauptmission müssen wir nämlich zunächst zwei solcher Nebenquests erfüllen, um eine weitere Hauptmission erst freischalten zu können. Dabei dürfen wir in die Rolle von Polizisten schlüpfen, führen Kurierfahrten aus, oder steuern den Wagen eines Jugendlichen, der sich in illegale Straßenrennen verwickelt. Das wird dann auf jeden Fall abwechslungsreich und sehr rasant, da uns immer wieder neue Herausforderungen erwarten. Besonders gelungen sind dabei die filmreifen Actionszenen, die uns an bekannte Hollywoodstreifen erinnern. So dürfen wir in einer Mission von hinten in den Anhänger eine Sattelschleppers fahren, wie wir es bereits aus „Knight Rider“ kennen und dürfen ein anderes Mal mit einem Lastwagen unter keinen Umständen unter 95 km/h fahren, weil andernfalls eine Bombe hochgeht, wie seinerzeit im Film „Speed“. Da ist also Nervenkitzel garantiert und so mancher Spieler wird sicher auch mehrere Versuche benötigen, um derartige Missionen ordentlich zu meistern.

    Driver San Francisco Screenshot

    Der wandelnde Geist
    Der erstaunliche und innovative Storykniff ist dabei jedoch, dass unsere Spielfigur sich eigentlich im Koma befindet. Da bietet sich für die Entwickler eine interessante Möglichkeit, neue Inhalte einzubauen, sodass uns glatt mit viel Sarkasmus ein Feature geboten wird, bei dem wir mit unserem Geist durch die gesamte Stadt wandern können. Mit dem sogenannten „Shift“-Modus können wir schließlich unseren Körper verlassen und diesen beliebig wechseln. So schlüpfen wir jederzeit in andere Autos und können uns außerhalb der Missionen auch frei über die Landkarte bewegen. Interessant wird dieses Feature beim Einsatz innerhalb der Missionen, da hierdurch interessante und spannende Möglichkeiten entstehen. Während einer Verfolgungsjagd können wir so beispielsweise in ein entgegen kommendes Auto „shiften“ und unseren Gegner von vorne rammen. Das macht unheimlich viel Spaß und sorgt auch auf lange Sicht für große Motivation. Kniffliger wird es dann, wenn der Gegner ebenfalls diese Möglichkeit erhält, oder wir durch den Shift-Modus einmal mehrere Fahrzeuge auf einmal steuern müssen. Da sitzen wir dann in einem hinterher fahrenden Auto und jeder Tastendruck wirkt sich auf dieses und das voran fahrende Auto gleichzeitig aus. Wir steuern also mehrere Personen zur gleichen Zeit, was sicherlich nicht gerade einfach sein wird, ohne dabei einen Unfall zu bauen.

    Driver San Francisco Screenshot

    Abwechslungsreiche Rennmodi
    Diese Shift-Funktion können wir in den verschiedensten Missionen anwenden, sowohl innerhalb der Story, als auch bei den Stadtmissionen. Lediglich zu Beginn werden wir erst langsam an diese Möglichkeiten herangeführt und müssen uns zunächst auf unsere irdischen Kräfte verlassen. Die Stadtmissionen laufen unterdessen nicht nur mit innovativen Ideen ab, sondern gelegentlich auch mit klassischen Rennmodi. Gelegentlich müssen wir unser Können also auch einmal in Zeitrennen unter Beweis stellen, oder versuchen einem Kamerateam die perfekten Stunteinlagen zu präsentieren. Letzteres macht mindestens ebenso viel Spaß, wie die gelungenen Hauptmissionen, wobei insbesondere die Zeitrennen auch oftmals den Eindruck eines Lückenfüllers machen. Immerhin wäre das Spiel um einige Stunden kürzer, könnten wir die Story einfach an einem Stück abschließen. So wird die Spielzeit also auch künstlich verlängert, wodurch wir dann locker zehn bis zwölf Stunden mit diesem Spiel verbringen werden. Doch auch nicht ganz so erfahrene Spieler werden nur geringfügig länger benötigen, da der Schwierigkeitsgrad insgesamt moderat ausgefallen ist und nur vereinzelte Missionen den Spieler richtig fordern können. Besonders das Zeitfahren erweist sich da unter Umständen als kompliziert, während wir die meisten anderen Missionen oft bereits im ersten Durchgang meistern.

    Driver San Francisco Screenshot

    Engine mit schwachem Motor
    Während allerdings die vierrädrigen Boliden mit den stärksten Motoren daher kommen und uns mit rasantem Tempo auf die Straße schicken, hinterlässt die Grafikengine wohl etwas gemischtere Gefühle. Das mag insbesondere an der Performance liegen, die im Vergleich zu anderen Titeln ein wenig schleppend ausgefallen ist. Während manch ein optisch anspruchsvollerer Shooter auf langsamen Systemen noch recht flüssig läuft, hat die Engine von „Driver: San Francisco“ mit nicht ganz so perfekter Grafik mit diversen Framerate-Einbrüchen zu kämpfen. Selbst auf Systemen, auf denen das Spiel auf den ersten Blick offensichtlich flüssig läuft, könnte sich das Tempo in Actionszenen deutlich verlangsamen. Das wirkt sich dann allerdings nicht in Rucklern aus, sondern beinhaltet eher einen Zeitlupen-Effekt mit verzögerter Steuerung. So können wir plötzlich nicht mehr so fein um die Kurven shiften und wundern uns doch plötzlich, wo denn unser geliebtes Geschwindigkeitsgefühl auf einmal hin ist. Insofern sollte ein starkes System durchaus vorhanden sein, bei dem auf Grund der offenen Welt auch der Prozessor nicht zu knapp bemessen sein sollte. Auf einem solchen System sieht „Driver: San Francisco“ unterdessen sehr schick aus, da sowohl die Gesichtsanimationen, als auch die Autos sehr liebevoll und qualitativ ausgefallen sind. Angesichts der Anforderungen finden wir es dann allerdings etwas schade, dass der Anti-Aliasing-Effekt keine so große Wirkung hat, wie wir ihn eigentlich erwarten würden. Selbst bei maximalen Einstellungen sind diverse Treppeneffekte durchaus noch zu erkennen und trüben die ansonsten schicke Grafik ein wenig. Das allerdings mag womöglich auf die geringfügigen Einstellmöglichkeiten zurückzuführen sein, die bei einer Konsolenportierung nicht ungewöhnlich sind.

    Driver San Francisco Screenshot

    Mitspieler vergebens gesucht
    Nun, während das Spiel insbesondere beim Singleplayer-Modus seine Stärken hat, enttäuscht der Multiplayer doch auf ganzer Linie. Während zuletzt „Trackmania Canyon“ noch auf einem solchen aufbaute, dürften wir beim versuchten Spielen des Multiplayers von „Driver: San Francisco“ so unsere Probleme haben. Das liegt allerdings keineswegs an der Umsetzung des Multiplayer-Modus, der mit neu verschiedenen Modi daher kommt und damit durchaus einige Abwechslung bietet. Stattdessen scheiterten unsere Versuche, das Spiel ausgiebig im Multiplayer zu testen schlicht daran, dass wir häufig einfach keine Mitspieler fanden. Die Server schienen zu unserem Testzeitpunkt größtenteils leer zu sein und unser Versuch, ein Spiel zu starten endete meist nach kurzer Zeit wieder in der Spielauswahl-Lobby. Sollte es allerdings dennoch einmal gelingen, die passenden Spieler zu finden, so kann auch dieses Spiel mit echten Spielern ebenso eine Menge Spaß bereiten. Wir empfehlen es allerdings niemandem, dieses Spiel überwiegend für den Multiplayer-Spaß zuzulegen. Alle anderen, die nicht gerade zu den MP-Fetischisten gehören, dürfen sich aber bei mangelnden Mitspielern auch nach Vollendung der Kampagne noch an vielen weiteren abwechslungsreichen Stadtmissionen erfreuen, die auch nach Ende der Story noch spielbar sind.

    Fazit:
    „Driver: San Francisco“ ist endlich zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und präsentiert uns ein spaßig-actionreiches Spielerlebnis mit innovativen Ideen und einer gelungenen Story im „Fast & Furious“-Stil. So macht Verbrecherjagd Spaß.