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  • Game-Review: Dishonored

    Dishonored Cover

    Noch vor kurzem waren wir ein ergebener Leibwächter der Kaiserin, der zahlreiche Privilegien genießen konnte. Doch seit ein bisher unbekannter Fremder uns den Mord an eben jener Kaiserin untergeschoben hat, müssen wir alles daran setzen, aus dem örtlichen Hochsicherheitsgefängnis zu entkommen und gelten fortan als einer der größten Verbrecher der Geschichte des Kaiserreichs. Gelingt uns jedoch erst einmal die Flucht, gibt es nur noch ein Ziel: Den wahren Täter ausfindig machen, Rache üben und für Gerechtigkeit sorgen. Da kommen uns die Kaisertreuen gerade recht, die uns mit einer mysteriösen Maske und ihrer tatkräftigen Unterstützung behilflich sein wollen. Dumm nur, dass die Welt längst von einer boshaften Regierung unterdrückt wird, welche ihr eigenes Volk mit merkwürdiger neuartiger Technologie terrorisiert…

    Kritik:
    Das Stealth-Action-Genre ist in den letzten Jahren wahrlich recht rar geworden. Nachdem selbst Ubisoft bei „Splinter Cell“ immer mehr auf einen klassischen Actionstil setzte und das Versteckspiel in den Hintergrund stellte, sind Stealth-Gamer immer wieder auf der Suche nach herausragenden Genrevertretern. Lediglich die „Thief“-Reihe konnte da bisher tatsächlich überzeugen und mit „Dishonored“ will man an diesem Erfolg nun anknüpfen. Ganz im Stil des alten Meisterdieb-Actionspiels schlüpfen wir also erneut in die Rolle eines Mannes, der überwiegend mit Schwert und übernatürlichen Fähigkeiten kämpft, um blutige Rache zu üben. Im Laufe des Spiels entwickeln wir uns immer mehr zu einem blutrünstigen Meuchelmörder, der alles daran setzt, den Verrat aufzudecken – doch aufgepasst: Alle unsere Entscheidungen können Auswirkungen auf den späteren Spielverlauf haben.

    Dishonored Screenshot

    Dunkelheit ist unser Freund
    Da sollte schnell klar sein: Auch hier müssen wir insbesondere die Dunkelheit nutzen, denn der Schatten ist einmal mehr unser bester Freund. Möglichst leise und unentdeckt schleichen wir uns so an teils übermächtige Gegner heran, oder mogeln uns hastig an ihnen vorbei. Das Wichtigste hierbei: Je weniger Menschen wir ermorden, je seltener wir oder unsere hinterlassenen Leichen entdeckt werden und je seltener ein Alarm ausgelöst wird, desto besser fällt unsere Bewertung aus und desto schwächer bleiben auch die Gegner. Denn einmal ein richtiges Blutbad angerichtet, stürmen die Gegner nur so hinter uns her – und das bleibt erstaunlicherweise dann auch in den nächsten Missionen so, denn der bisherige Chaos-Faktor entscheidet darüber, wie wachsam unsere Feinde sind. Je schlechter wir also spielen, weil es uns nicht gelingt, unentdeckt zu bleiben, desto schwieriger wird das Spiel. Für manchen Anfänger mag das zwar nicht optimal sein, doch zumindest Spieler, die gern ein blutrünstiges Schlachtfest veranstalten, statt zu schleichen, werden dank größeren Gegnermassen auch für ihren jeweils eigenen Stil belohnt und haben auf ganz eigene Weise ihren Spaß. Das spricht für eine gewisse Dynamik, die auf verschiedene Spielertypen eingeht.

    Dishonored Screenshot

    Adam Jensen lässt grüßen
    In gewisse Weise mögen so manche Aktionen allerdings auch an „Deus Ex“ erinnern – wenn auch wesentlich weniger futuristisch und auch weniger cool. So können wir uns schließlich langsam und leise von hinten an unsere Gegner heranschleichen und diese dann mit einem einzigen Schlag außer Gefecht setzen oder gar gänzlich töten. Dabei kommen auch entsprechend blutige Effekte auf, die zwar optisch ihren Reiz haben, aber insgesamt natürlich nicht so cool anzusehen sind, die Jensens High-Tech-Attacken. Wer darüber hinaus die ganz große Herausforderung sucht, der hat jederzeit die Möglichkeit, sich komplett an den Gegner vorbei zu schleichen, ohne sich auf einen Kampf einzulassen – oder es zumindest zu versuchen. Denn je nach Gegnertyp und –menge ist dieses Unterfangen keineswegs einfach, insbesondere nicht in den späteren Missionen.

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    Schwert vs. Magie
    Damit wir unseren Gegnern allerdings gelegentlich auch überlegen sind und ein wenig mehr Herausforderung erhalten, wird es manchmal nötig, das Schwert beiseite zu legen. Insbesondere dann, wenn wir größere Sprünge hinlegen müssen. Da bleibt uns schlicht nichts anderes übrig, als zur Magie zu greifen und uns über kurze Entfernungen zu teleportieren. Die Tatsache, dass wir uns auch in die Nähe von Gegnern teleportieren können, um einen Überraschungsangriff zu starten, macht die Sache übrigens ungemein interessanter. Übrigens: Auch hier hat der Spieler ganz individuelle Möglichkeiten, die Fähigkeiten an seinen Stil anzupassen. Mittels Rollenspiel-ähnlichem Skillsystem können wir so unsere magischen Fähigkeiten nach und nach erweitern und dabei selbst wählen, welche Skills uns dabei am wichtigsten sind. Artefakte und Runen dienen uns dabei als eine Art „Währung“, mit der wir unsere magischen Fähigkeiten erweitern können – doch auch diese finden wir hauptsächlich, in dem wir eine weitere magische Fähigkeit zur Unterstützung unserer Suche anwenden können. Doch auch andere Fähigkeiten, wie Röntgenblick und dergleichen unterstützen die Stealth-Action und machen „Dishonored“ noch interessanter. Wer allerdings dennoch lieber mit Schwert und Schusswaffen ins Schlachtfeld zieht, der kann auch mittels gesammelten Münzen und Gegenständen, seine Waffen deutlich verbessern. Jedem Spieler also sein eigener Spielstil.

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    Ein vielseitiger Kämpfer
    Nun, auch wenn „Dishonored“ keineswegs ein Ego-Shooter ist, so bietet es aber dennoch ein umfangreiches Waffenarsenal. Je nach Vorliebe können wir also zwischen Schwertern, Pistolen, Armbrüsten, Minen und Sprengstoff wählen. So bleibt es uns überlassen, ob wir lieber tödliche oder nicht-tödliche Waffen einsetzen und dank einer gewissen Munitionsknappheit müssen wir auch schon einmal zu ungeliebten Mitteln greifen. Letztendlich sollte aber klar sein: Wer nicht überaus sparsam mit seiner Munition umgeht, wird früher oder später wohl fast jede seiner Waffen einmal einsetzen müssen. Erst recht dann, wenn die Gesundheit allmählich zuneige geht und wir uns mit geringen Mitteln gegen schwere Gegner zur Wehr setzen müssen. „Dishonored“ kann dabei auch für erfahrene Spieler durchaus zur Herausforderung werden, auch wenn der Schwierigkeitsgrad insgesamt für fast jeden zu meistern sein dürfte. Das allerdings mag auch in der interessanten KI begründet sein.

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    Der Schreck kommt von hinten
    Auf den ersten Blick macht die KI in „Dishonored“ jedenfalls noch keinen allzu intelligenten Eindruck. Meist können wir uns viel zu leicht an den Gegnern vorbei schleichen und nur bei direktem Sichtkontakt werden diese auf uns aufmerksam. Und das auch nur so lange, wie wir uns nicht über einen längeren Zeitraum wieder verstecken. Gerade dann, wenn unsere Anwesenheit doch eigentlich mehr als offensichtlich sein dürfte, verwundert es so manches Mal, dass sich die Gegner nicht ausgiebig auf die Suche nach uns machen, sondern eigentlich viel zu schnell wieder aufgeben. Der Anspruch und der Schwierigkeitsgrad steigt so jedenfalls zunächst nicht sonderlich in die Höhe. Wer das Spiel übrigens lediglich anspielt, wird auch nicht feststellen, dass sich genau dieser Intelligenzquotient bei den Feinden früher oder später ändern wird. In den späteren Missionen, speziell ab Mission 7, bekommen wir es plötzlich mit einer ganz anderen Gegnergruppe zu tun. Die wartet dann plötzlich nicht mehr ab, bis wir in direkten Sichtkontakt geraten, sondern machen sich auch noch patroullierend auf die Suche nach uns – und das sowohl hartnäckig, als auch rasend schnell. Einmal entdeckt, lassen diese fortan nicht mehr locker und nutzen Hinterhalte und Angriffe aus dem Rücken, um den Spieler wahrlich aus der Reserve zu locken. Schnell steht fest: Hier werden die Gegner tatsächlich ebenbürtig – und sie sind in der starken Überzahl. Da überrascht uns „Dishonored“ dann plötzlich auf ganzer Linie.

    Kein überlegener Held
    Die höher entwickelte Gegnerklasse hat darüber hinaus sogar die gleichen magischen Fähigkeiten, wie wir. Sie können nicht nur ebenso gut, auch im Dunkeln und durch Wände sehen, wie wir, sondern haben auch die Fähigkeit, sich in Windeseile in unsere Nähe zu teleportieren. Und da machen sie nicht gerade einen Hehl daraus, dass sie sich bevorzugt hinter unserem Rücken positionieren, um uns dann in einem überraschenden Moment knallhart anzugreifen. Ehe wir da reagiert haben, können wir unter Umständen schon viel Lebensenergie verloren haben. Positiv: Jenen Spielern, denen diese Auseinandersetzungen zu schwierig werden, können jederzeit den Schwierigkeitsgrad verringern, während erfahrene Spieler hier eine echte Herausforderung bekommen, bei denen sie ihre Fähigkeiten optimal unter Beweis stellen können. Derartige KI-Gegner würden wir uns auch bei anderen Spielen desöfteren wünschen.

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    Lebendige Welt
    Insgesamt wirkt die Welt unterdessen auch sehr lebendig. Die Menschen gehen allesamt ihrem ganz eigenen Tagesablauf nach, wenngleich wir in den wenigen, kleinen Dörfern auf nicht allzu viele davon treffen und auch die Tiere fügen sich optimal in ihre Umgebung ein. Die meisten davon sind eher friedlich und bereichern lediglich die lebendige Welt, um das Spiel noch realistischer wirken zu lassen, doch manch andere können sogar zu ernsthaften Feinden werden. Dass allerdings ausgerechnet die Ratten sich als sehr gefräßig herausstellen und in ihrem Verhalten eher Piranhas ähneln, mag uns nicht so recht in den Sinn kommen. Zumindest müssen wir hier allerdings hin und wieder überlegt vorgehen, sodass dies immerhin spielerisch einen gewissen Mehrwert haben mag. Trotz allem hätte man bei der Tierwelt aber auch mehr ins Detail gehen können und vielleicht die ein oder andere echte Wildnis-Mission einbauen können. Immerhin: Zum düsteren, eher grauen Look von „Dishonored“ mögen auch die vielen grauen Mauern durchaus passen.

    Wasser marsch!
    Apropos Missionen: Hier hat Bethesda tatsächlich – mit wenigen Ausnahmen – ganze Arbeit geleistet. Zwar mag es die ein oder andere Mission geben, in denen gewisse Elemente und Gegenden wiederverwertet werden, doch zum Höhepunkt des Spiels gibt es tatsächlich auch ein geniales und überaus aufwändig gestaltetes Missionsdesign zu sehen. Kommen wir da erst einmal in den sogenannten „Überschwemmten Bezirk“ und müssen uns durch ein völlig unter Wasser liegendes Stadtteil hangeln, bekommen wir nicht nur eine besondere Atmosphäre geboten, sondern müssen auch mit so mancher spezieller Spitzfindigkeit zurecht kommen. Leichen, die aus Bahnwaggons katapultiert werden, futuristische Roboter, die unsere Wege kreuzen und spektakuläre Brückenkonstruktionen sorgen hier gelegentlich für einen wahren „Wow-Effekt“. Da haben die Entwickler also wirklich alles richtig gemacht.

    Dishonored Screenshot

    Eine nicht ganz so offene Welt
    Zwischen den Missionen mag der erste Eindruck allerdings deutlich trügen: „Dishonored“ versucht uns schließlich zunächst eine offene Welt vorzutäuschen, in der wir uns völlig frei bewegen können. In unserer Heimatbasis mag das sicherlich auch in gewissen Grenzen zu treffen, sodass wir die komplette Insel, als auch die Unterkünfte betreten können, doch einen echte Nutzen mag dies nicht haben. Spätestens innerhalb der Missionen wird dann klar: Diese sind strikt linear gehalten und bieten uns – bis auf alternative Wege und Durchgänge – praktisch keinerlei Freiheiten. Die Missionsziele sind vorgegeben und bieten, abgesehen von optionalen zusätzlichen Zielen, keinerlei Abweichungsmöglichkeit. Dasselbe gilt unterdessen auch für die Missionen an sich, denn trotz zahlreicher Charaktere haben wir nicht die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Missionen zu wählen. Hier müssen wir uns strikt an die vorgegebene Reihenfolge halten, sodass von einem Open-World-Spiel kaum die Rede sein kann. Das allerdings hat „Dishonored“ auch gar nicht unbedingt nötig, solange wir als Spieler nicht auf ein derartiges Konzept bestehen. Spannung und Spielspaß kommt schließlich auch so genügend auf und mit knapp zwölf Stunden Spielzeit ist dies auch nicht zu knapp bemessen.

    Der Horror kommt vor dem Finale
    Etwas misslungen ist zugegebenermaßen allerdings die Balance zwischen den Missionen. Während die ersten Missionen insgesamt einen leichten bis mäßigen Schwierigkeitsgrad vorweisen, überwältigen die siebte und achte Mission den Spieler jedoch mit stark angestiegenem Schwierigkeitsgrad. Das mag zwar noch zu schaffen sein, doch das Problem dabei: Im Anschluss sinkt dieser wieder radikal ab, sodass das Finale insgesamt enttäuschend ausfallen dürfte und keine Herausforderung mehr darstellt. Der Vorteil: Haben wir die schwierigen Missionen erst einmal geschafft, dürfen wir uns immerhin darauf freuen, das Ende in jedem Fall ohne große Hindernisse miterleben zu dürfen. Denn wer kennt es schließlich nicht, ausgerechnet zum Schluss an viel zu starken Gegnern zu scheitern und frustriert das Handtuch zu werfen? Das müssen wir in „Dishonored“ jedenfalls auf gar keinen Fall befürchten. Problematisch: Inhaltlich ist das Finale jedoch ebenso enttäuschend, denn eine echte Aufklärung über die Hintergründe der Story findet leider nicht statt, sodass etliche Fragen wohl weiterhin offen bleiben.

    Dishonored Screenshot

    Ab in den Comic
    Eines sollten wir allerdings auch nicht außer Acht lassen: Die grafische und technische Seite des Spiels. Denn trotz seines ernsthaften Inhalts, hat Bethesda sich dazu entschieden, auch bei diesem Spiel auf einen durchaus realistischen, wenn auch leicht überzogenen Comic-Look zu setzen. Die Figuren machen also keinen so „echten“ Eindruck, wie möglicherweise in dem ein oder anderen Ego-Shooter, doch zum fantasievollen Stil passt das Design durchaus. Und auch dank Bluteffekte und Mimik wirken die Figuren trotz allem realistisch und glaubwürdig. Wir können also auch diesen abkaufen, dass es sich um nachvollziehbare Personen handelt.
    Etwas schwer dürfte es uns allerdings fallen, „Dishonored“ tatsächlich zeitlich so richtig einzuordnen. So mancher Kleidungsstil der Protagonisten mag ein wenig an die Barock-Zeit erinnern und auf klassische Maskeraden aufbauen, doch die Technik mag interessanterweise gar nicht so recht in dieses Zeitalter passen. Denn neben aufwändigen Kleidern und altertümlichen Uniformen, finden wir High-Tech-Kampfmaschinen, futuristische Schutzschilde und hochentwickelte Lichtwände, die uns als Barriere dienen. Die Mischung aus altem Kleidungsstil, düster-grauen Welt und futuristischem Sci-Fi hat allerdings seinen ganz eigenen Reiz und sorgt für einen hohen Interessantheitsgrad.

    Keine Referenz
    Angesichts des großen Hypes im Vorfeld um dieses Spiel und ebenso angesichts des doch großen bekannten Publishers, wären wir allerdings davon ausgegangen, dass „Dishonored“ aus grafisch technischer Sicht durchaus mehr zu bieten gehabt hätte. So kann das Spiel letztlich einfach nicht mit den aktuellen Referenztiteln mithalten – auch nicht mit maximalen Details. Dafür wirken die Gesichtsanimationen teils einfach zu grob und auch die Texturen sehen meist zu matschig aus. Angesichts der spielerischen Qualitäten mögen viele Gamer darüber allerdings hinweg sehen können, doch Technik-Begeisterte mit High-End-PCs hätten da sicher höhere Erwartungen gehabt. Umso gelungener sind jedoch die physikalisch korrekten Wassereffekte, der stimmungsvolle Einsatz von Lichteffekten und die realistischen Landschaften und Gebäude, die niemals den Eindruck machen, einem Baukasten zu entspringen. Schwächen finden wir darüber hinaus allerdings auch wieder beim Anti-Aliasing, das insgesamt zu unausgereift in Erscheinung tritt und bei größeren Wasserflächen, die uns nun nicht gerade vom Hocker hauen. Die perfekte vertikale Synchronisation sorgt allerdings dafür, dass jeder Spieler „Dishonored“ gänzlich ohne Tearing genießen kann und die Tiere, sowie Partikeleffekte werten die grafische Qualität wiederum auf, sodass dieser Titel trotz seiner grafischen Schwächen keinesfalls als hässlich bezeichnet werden kann.

    Dishonored Screenshot

    Schwacher Sound
    Die größten technischen Schwächen hat „Dishonored“ allerdings beim Sound. Zugegeben, bei einem Stealth-Game mag dieser durchaus sowieso meist recht leise ausfallen, doch auch bei den vorhandenen Effekten konnte uns das Spiel nicht immer überzeugen. Einzig und allein die Auswahl der Synchronsprecher machte grundsätzlich einen guten Eindruck und punktete mit guten, wiedererkennbaren Stimmen. Doch auch hier muss man klar sagen, dass so manche Betonung einfach zu flach ausgefallen ist und wir uns hier und da etwas mehr Energie in den Betonungen gewünscht hätten. Die Figuren wirken so manches Mal ein wenig steif und zu wenig emotional, auch wenn wir die meiste Zeit über wohl eher schweigen dürften. Die Tatsache, dass unsere eigene Figur außerdem auch recht schweigsam ist, mag nicht immer positiv zur Atmosphäre beitragen. Immerhin: Die Wasser- und Bewegungseffekte passen sehr gut zur Stealth-Geräuschkulisse. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass es auf diversen onboard-Soundlösungen vereinzelt zu Tonaussetzern kam, die einmal mehr die Soundqualität minderten. In diesem Punkt dürfte „Dishonored“ also am schlechtesten abschneiden, auch wenn wir insgesamt ein gutes und unterhaltsames Spiel geboten bekommen.

    Fazit:
    Stealth-Action, die mit innovativen und genialen Setting, einer herausragenden Atmosphäre und abwechslungsreiche Missionen überzeugt, jedoch kleinere Schwächen bei Sound und Balance vorzuweisen hat. Genreliebhaber werden dennoch begeistert sein, endlich eine ernstzunehmende „Thief“-Konkurrenz geboten zu bekommen.