• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Game-Review: Batman – Arkham Origins

    Batman: Arkham Origins

    In Gotham ist mal wieder die Hölle los. Während die gesamte Stadt bereits in winterlicher Vorweihnachtsstimmung ist, treibt ein aggressiver Schurke einmal mehr sein Unwesen. Der Bösewicht hat es schließlich auf die örtliche Polizei abgesehen und foltert im Gefängnis den hiesigen Polizeichef. Eigentlich hat er es dabei allerdings auf jemand ganz anderes abgesehen, denn während Batman seinem Helferinstinkt nachkommt und dem Beamten aus der schwierigen Lage befreit, werden acht Kopfgeldjäger auf den Superhelden im Fledermaus-Look angesetzt. Bevor wir uns allerdings den eigentlichen Hintermann schnappen können, müssen wir jedoch alles daran setzen, den Killern zuvor zu kommen und die Schurken dingfest zu machen. Dumm nur, dass die Polizei unterdessen Batman höchstpersönlich für den Bösewicht hält und eigentlich ein ganz anderer, viel größerer Unheilstifter hinter der ganzen Sache steckt…

    Kritik:
    Nach nun mehr bereits drei erfolgreichen Vorgängerspielen ist es doch endlich Zeit für ein packendes Finale. Doch wie gewohnt fällt den Entwicklern dabei kaum etwas Besseres ein, als die Vorgeschichte zum ersten Teil zu erzählen. In „Arkham Origins“ begeben wir uns schließlich in die Zeit vor der erneuten Eröffnung des Arkham Asylum-Gefängnisses und müssen uns erstmals den berühmten Bösewichtern stellen. Dabei gibt es bekannte Charaktere, ein gewohntes Spielkonzept, aber kaum neue Ideen.

    Batman: Arkham Origins

    Arkham wird größer
    Schnell stellen wir dabei fest, dass sich bei dem Oberflächendesign nicht allzu viel geändert hat. Nach einem kurzen Tutorial, das bereits überaus actionreich zur Sache geht und uns regelrecht ins kalte Wasser wirft, dürfen wir uns auch hier auf einer Open World-Karte völlig frei bewegen und mit dem gewohnten Batman-Anzug über die Dächer der Stadt gleiten. Dabei hat man alles ein wenig vergrößert, denn der dritte Teil ist nun etwa doppelt bis dreifach so groß, wie se zuletzt „Arkham City“ war. Damit gibt es die gewohnten Stadtteile ebenso, wie völlig neue Distrikte. Dumm nur, dass man nicht hinzu gelernt hat und jegliche Stadtteile noch menschenleerer und unlebendiger gestaltet hat, als noch zuvor. Wir sind während des Spiels auf freier Fläche nicht ein einziges Mal auf einen normalen Menschen gestoßen, der nicht als Bösewicht gegen uns antreten möchte. Das wirkt konstruiert und ganz und gar nicht glaubwürdig. Leider ist allerdings auch das gesamte Gelände nicht gerade einfallsreich gestaltet.

    Wiederverwertungsanlage
    Denn trotz einer deutlich vergrößerten Gesamtfläche der Map haben wir immer wieder den Eindruck, dass zahlreiche Objekte und Gebäude einfach aus den vorherigen Versionen wiederverwendet wurden. Die Brücke, welche die beiden Stadthälften miteinander verbindet, das Stahlwerk, das Blackgate-Gefängnis, die Bank und das Polizeigebäude – das meiste davon ist uns bereits im Detail bekannt, teilweise gar bis zu den Gängen in der Kanalisation. Da wäre doch mehr Einfallsreichtum sicherlich vorteilhaft gewesen, zumal es auch ansonsten wenig Abwechslung gibt. Die Schlägertruppen stehen erneut in Gruppen an genau vorgegebenen Plätzen und auch an den Wetterverhältnissen ändert sich während der gesamten Dauer des Spiels überhaupt nicht. So haben wir rund fünfzehn Stunden mit dem Spiel verbracht und dabei nichts als eisige Kälte und Schnee in der Nacht gesehen. Nicht einmal den Tag scheint Gotham zu kennen. Das passt zwar zur weihnachtlichen Stimmung des Spiels, die uns auch mit weihnachtlicher Musik gerade zur rechten Zeit begeistert, ist aber dann doch etwas ideenlos. Schade.

    Batman: Arkham Origins

    Erfolgreiches Spielkonzept
    Dennoch funktioniert das eigentliche Spielkonzept noch immer grundsätzlich sehr gut. Da kann man schließlich auch nicht viel falsch machen, denn nachdem die Vorgänger locker eine hohe Wertung bekommen hätten, sollte das Gameplay qualitativ gleich erfolgreich sein, wenn man dieses wirklich 1:1 dem Original entsprechend übernimmt. Hier wurde aber auch gar nichts geändert: Das Kampfsystem basiert erneut aus Gekloppe mittels Mausklicks, Combos haben die gleichen Werte und auch an den technischen Errungenschaften hat sich bis auf vereinzelte Ausnahmen praktisch nichts geändert. Hier ist auch das Skillsystem, dessen Errungenschaften mit Erfahrungspunkten freigeschaltet werden können, einmal mehr motivierend. Leider gibt es bis auf Verbesserungen an der Panzerung keinerlei Errungenschaften, die wir wirklich benötigen – wollen wir es im Kampf möglichst leicht haben, brauchen wir über Verbesserungen der Spezialausrüstung praktisch gar nicht nachdenken, sondern einfach unsere Panzerung verstärken.

    Holpriger Start
    Problematisch ist dabei, dass die Motivationskurve sich im Gegensatz zu den beiden Vorgängern erst langsam aufbaut. Denn stellen wir erst einmal ernüchtert fest, das gesamte Spiel praktisch bereits zu kennen, ist der Anreiz zunächst recht klein. Hat man früher noch mit motivierenden und frischen Ideen, wie einer spielbaren Catwoman, den Spieler begeistert, hält man hier eben doch nur am Standardkonzept fest. Dennoch kann sich daran schon bald etwas ändern, denn sind anfängliche Bossgegner noch eher belanglos und langweilig, steigert sich das Spiel im letzten Drittel dann enorm. Das psychologische Profil des Jokers kann bestens überzeugen, das Wiedertreffen mit dem alten Pinguin zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht und der finale Bosskampf kann uns mit taktischem Geschick und durchdachtem Vorgehen doch tatsächlich noch herausfordern. Warum man sich nicht gleich von Beginn an solche Mühe gibt, erschließt sich uns jedenfalls nicht. Hoffen wir für die Spieler, dass sie das nötige Durchhaltevermögen mitbringen, um bis dahin am Ball zu bleiben.

    Batman: Arkham Origins

    Wechselhaftes Leveldesign
    Das Leveldesign lehnt sich dabei erneut an den Vorlagen an. Abwechselnd müssen wir zunächst den entsprechenden Ort auf der Karte finden, anschließend durch erste Konfrontationen mit den Schlägertrupps durch die linearen Schlauchlevel-Wege schreiten, um kurz darauf in einer taktisch herausfordernden Stealth-Einlage dann zahlreiche Gegner aus dem Hinterhalt zu erledigen. Haben wir das geschafft, gibt es bei jeder Hauptmission zugleich auch einen Bossgegner zu erledigen, der aber überwiegend eher den Spielfluss aufhält und den Spieler frustriert. Diese gehören nämlich zu den wohl überflüssigsten Inhalten dieses Spiels. Allein für den Stealth-Part lohnt es sich aber dennoch, das Spiel zu genießen, denn hier können wir wahlweise von oben, aus dem Lüftungsschacht, aus den Ecken oder ungesehen von hinten den Gegner erledigen und müssen dabei sowohl schnell agieren, als auch den Gegner möglichst durchdacht und geschickt erledigen. Das macht Spaß und motiviert, solange wir nicht auf die nächsten Bossgegner stoßen.

    Abgefahrene Achterbahnfahrt
    Die meisten Level können sich aber eher nicht sehen lassen, denn die üblichen dunklen Gänge in der Kanalisation oder im Gebäude der Polizei haben nicht viel zu bieten. Da bekommen wir überwiegend das Gleiche zu sehen und sind doch genervt von zu wenig Abwechslungsreichtum. Doch auch hier kann „Batman: Arkham Origins“ im späteren Verlauf zeigen, was die Entwickler wirklich drauf haben, denn wenn der berühmte Joker ein riesiges Hotel-Hochhaus erst einmal in eine Holzachterbahn mit absolut skurrilen Ideen verwandelt, wird das Leveldesign plötzlich zu einer witzigen Augenweide für den Spieler. Ab hier macht das Spiel tatsächlich richtig Spaß und sind fast schon enttäuscht, dass das Ende nun nicht mehr lange auf sich warten lässt. Wie bereits gesagt: Hätte man diese Qualitäten doch bloß besser gleich zu Beginn geboten.

    Batman: Arkham Origins

    Batman, der Profi-Detektiv
    Ebenfalls gelungen sind die Detektiv-Aufgaben, die wir vereinzelt nebenbei als Teil der Hauptmissionen erledigen müssen. Diese sind dabei weitaus zurückhaltender ausgefallen, als in „Arkham City“, punktet aber dennoch mit einer durchdachten Ermittlungsgeschichte. Hier müssen wir Beweise scannen, den Tathergang rekonstruieren und weitere Hinweise finden, die auf den möglichen Täter hindeuten und uns in der Story voran bringen. Eigentlich wäre das eine recht gelungene Idee für ein völlig eigenes Spiel, denn Batman als polizeilicher Ermittler auf der Jagd nach Verbrechern, bei denen er den Fällen beliebig in der Open World nachgehen könnte und es dabei auch mit normalen Menschen zu tun bekommt, wären sicherlich ein gelungenes Konzept, zumal „Arkham Origins“ doch mittlerweile zeigt, dass den Entwicklern offensichtlich die Ideen ein wenig ausgehen. Schade, dass man davon eben nicht mehr geboten hat. Doch bei einem neuen Entwicklerteam kann die Qualität eben schon einmal etwas nachlassen.

    Batman und Robin
    Eine große Neuerung gibt es allerdings dann doch: Als erstes „Batman“-Spiel bietet „Arkham Origins“ nämlich einen Multiplayer-Modus, der bei den vorherigen beiden Spielen noch gänzlich fehlte. Hier dürfen wir in zwei Modi wahlweise als Batman und Robin oder als ein Bösewicht auf der Seite von Bane und Joker gegen die anderen Spieler antreten. Interessant dabei: In einem der Modi dürfen sich die Gangster auch untereinander bekämpfen, während Batman und Robin möglich unentdeckt den Gegner ausschalten müssen. Das wir zu einem spannenden und innovativen Katz-und-Mausspiel auf wirklich umfangreichen Maps. Bei den kleinen Räumen haben die Entwickler nämlich an jedes Detail gedacht und bieten neben den üblichen Stealth-Möglichkeiten eben auch den Einsatz von Drohnen und das Verstecken unter Dächern. Dumm nur, dass der Multiplayer mit nur zwei Modi nicht gerade umfangreich ausgefallen ist und die Balance noch deutlich verbessert werden könnte. Durch die zahlreichen technischen Hilfsmittel und die Detektiv-Sicht ist Batman nämlich eindeutig im Vorteil. Dennoch: Gelungene Idee.

    Batman: Arkham Origins

    Batman im Sturzflug
    Dass man es allerdings mit einem neuen Entwickler zu tun hat, merkt man aber auch bereits in technischer Hinsicht. Hier scheint „Arkham Origins“ wohl als erstes Spiel der Reihe mit diversen Bugs zu kämpfen zu haben, die sich in verschiedener Hinsicht äußert. Einer der nervigsten darunter ist beispielsweise ein Speicherbug, der die Reihenfolge der Missionsziele durcheinander wirft und uns Dinge machen lassen möchte, die wir bereits zuvor erledigt haben. Da hilft nur ein erneutes Laden des Checkpoints und schon geht es problemlos weiter, ohne dass der Fehler erneut auftritt. Sehr merkwürdig. Noch weniger nachvollziehen können wir unterdessen einen Absturz-Bug, der grundsätzlich nur beim Beenden des Spiels auftrat, während wir bereits auf den Desktop zurückkehren wollten. Das ist zwar nicht weiter schlimm, lässt aber auf den technischen Zustand des Spiels hindeuten. Ganz zu schweigen von diversen Clippingfehlern, im Kreis drehenden KI-Gegnern und einem knackenden Sound auf diversen Onboard-Soundkarten. Das alles trat bei „Arkham City“ noch nicht auf. Hoffen wir auf weitere Patches.

    Schnee über Gotham
    Aus grafischer Sicht braucht sich allerdings auch dieses Spiel nicht zu verstecken. Besonders im DirectX 11-Modus kann sich „Arkham Origins“ sehr gut sehen lassen und punktet mit überaus scharfen Texturen und tollen Partikeleffekten, vor allem dann, wenn wir zusätzlich auf die PhysX-Berechnungen einer Nvidia-Karte setzen können. Die Schneeverwehungen machen so einen besonders guten Eindruck. Schade ist allerdings, dass man vor allem im DirectX 9-Modus mit Einschränkungen leben muss, denn im Vergleich zu „Arkham City“ sieht das Spiel wiederum subjektiv betrachtet etwas schlechter aus, lässt Details bei den Texturen vermissen. Das wiederum hat bei den früheren Spielen allerdings deutlich besser geklappt und zugleich weniger Leistung erfordert. Hier sieht man eben dann doch wieder die gewissen Schwächen bei der Technik.

    Fazit:
    Mit gewohntem Gameplay und bekanntem Spielkonzept kann „Batman: Arkham Origin“ zwar spielerisch immer noch begeistern, enttäuscht aber mit weniger Liebe zum Detail und einem hohen Anteil an Wiederverwertung. Damit hat die Qualität zum Vorgänger deutlich abgenommen.

    Batman Arkham Origins Wertung