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  • Game-Review: Assassin’s Creed IV – Black Flag

    Assassin's Creed 4: Black Flag

    Anfang des 18. Jahrhunderts: Der Krieg zwischen den bedeutendsten Königreichen der damaligen Zeit neigt sich zunehmend dem Ende zu. In dieser Zeit kämpft Edward Kenway an der Seite der Royal Navy und führt Kaperfahrten im Dienste des Königreichs durch. Doch nachdem er bei seiner letzten Mission auf einer Insel strandet, verkleidet er sich zur Tarnung prompt als Templer und gerät damit kurzerhand zwischen eine uralte Auseinandersetzung zwischen Templer und Assassinen. Schnell aufgeflogen, scheint für ihn ein gänzlich neuer Weg viel verlockender: Edward will sich fortan als Pirat durchschlagen und an der Seite von historischen Persönlichkeiten, wie Anne Bonny und Mary Read zahlreiche feindliche Schiffe entern und die Armeen der Königreiche plündern. Dumm nur, dass ihn die Ereignisse unter den Fittichen der Templer nicht mehr loslassen. Unter allen Umständen muss er das berüchtigte Observatorium vor den Templern finden und damit schreckliche Greueltaten verhindern. Nur die Assassinen ergeben sich dabei als treue Verbündete in einem blutigen Kampf um die Freiheit der Inseln…

    Gamersgate

    Kritik:
    Nach einigen beeindruckenden Abenteuern in noch früherer Zeit, begeben wir uns mit den Assassinen nun in die frühen Jahre des 18. Jahrhunderts. Schauplatz sind dieses Mal die aufregenden Inseln rund um die Bahamas und Jamaica. Wir lernen großartige Städte, wie Nassau und Kingston kennen und machen uns auf einen Kampf gegen die Templer, bei denen religiöse Hintergründe längst eine weniger große Rolle spielen. Denn Edward Kenway ist in erster Linie Pirat und verfolgt seine ganz eigenen Interessen.

    Schiff Ahoi!
    Damit bringt Ubisoft erstmals ein gänzlich neues Spielkonzept in die Reihe ein und baut ein Element aus Teil 3 deutlich aus: Die Schifffahrt. Statt auf dem Pferd, welches es in diesem Teil praktisch gar nicht mehr gibt, reisen wir dieses Mal in einer komplett offenen Welt quer über den Atlantik und sind dabei überwiegend mit dem Schiff unterwegs. Weiträumiges Flachland gibt es damit ebenso wenig, wie große entwickelte Städte, sondern stattdessen viele kleine Inseln, die über das gesamte Meer verteilt sind. Die Häuser sind damit teilweise auch nicht mehr aus Stein, sondern überwiegend aus Holz und damit wesentlich kleiner als in den Vorgängerspielen. Die Welt insgesamt aber keineswegs größer, zumal die Schifffahrt auch ganz neue Möglichkeiten bietet. Dieses Mal bekommen wir nämlich auch ein echtes Handelssystem geboten, oder besser gesagt: Ein Piratensystem. Geld haben wir nämlich nicht mehr im Überfluss.

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Enterhaken
    Auf hoher See können wir fortan nicht nur reisen, sondern auch mit dem aufrüstbaren Schiff andere Schiffe einnehmen und entern. Das bringt uns sowohl Rohstoffe, als auch Waffen und Geld. Die Rohstoffe wiederum nutzen wir entweder für den Verkauf oder für das Aufrüsten unseres Schiffes. Und das wird nach einer gewissen Zeit richtig teuer, weshalb wir uns durchaus beim Entern ranhalten müssen. Je größer und besser bewaffnet das Schiff, desto besser meist auch der Ertrag, den wir durch das Entern ergattern. Leider können wir geenterte Schiffe allerdings nicht als Unterstützung für unsere eigenen Reisen anfordern, sondern lediglich in einem zusätzlichen Flottensystem nutzen, das leider eine Onlinefunktion voraussetzt. Einerseits ist das zwar sehr schade, denn in brenzligen Situationen wäre das sicher spaßig und würde unsere Stärke unter Beweis stellen, sowie noch größere Schlachten ermöglichen, andererseits wäre dies mit dem jetzigen Spielkonzept wohl auch deutlich zu einfach und würden den Schwierigkeitsgrad zu sehr heruntersetzen.

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Neu: Flottensystem
    Dafür haben wir dann die Möglichkeit, unsere geenterten Schiffe im dazugehörigen Flottensystem zu nutzen. Leider berichten einige Spieler von massiven Problemen mit der Onlineverbindung während des Singleplayers, was die Nutzung dieser Funktion praktisch unmöglich macht. Im Test konnten wir dieses Problem jedoch nicht reproduzieren und konnten das Flottensystem daher problemlos nutzen. Je nach Größe des Frachtraumes unserer geenterten Schiffe (Kriegsschiffe haben selbstverständlich einen größere, als die kleinen Schoner), können wir so Flottenmissionen absolvieren, die meist einige Echtzeit-Stunden benötigen und uns sowohl Geld, als auch Handelsrohstoffe einbringt. Für das Flottensystem finden wir daher ein geschlossenes Rohstoffsystem vor, das nur für den Handel nutzbar ist und nicht für den Ausbau des Schiffes verwendet werden kann. Gleichzeitig stoßen wir auf Flottenmissionen aber auch auf geheimnisvolle Gegenstände, die nur darüber errungen werden können. Schade ist nur, dass wir nicht mit nutzbaren Rohstoffen selbst handeln können. Holz und Metall etwa gibt es nur durch Entern oder Plündern, nicht in einem freien Handelssystem. Schade, aber dennoch ein gelungener Anfang.

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Treffen mit berühmten Persönlichkeiten
    Während man sich zukünftige Spiele der Reihe kaum mehr ohne Schifffahrt vorstellen kann, ist es darüber hinaus faszinierend, wie sehr Ubisoft selbst an jedes noch so kleine Detail gedacht hat. Bis auf die Hauptfigur Edward Kenway selbst, entspringen alle Figuren in diesem Spiel der Realität und handeln entsprechend den historischen Hintergründen. So spielen neben Bartholomew Roberts, vor allem die beiden weiblichen Piraten Anne Bonny und Mary Read eine große Rolle. Hier beachtet man die Geschichte so exakt genau, dass selbst die Gefangennahme, die Schwangerschaft und die Todesfälle genauestens wiedergegeben werden. Auch die Ereignisse auf den Sklavenschiffen und die Krankheitsepidemien auf so mancher Insel entsprechen der tatsächlichen Zeitepoche, sodass „Assassin’s Creed: Black Flag“ zu einem der lehrreichsten Spiele der Geschichte wird. Lediglich die Story um die Assassinen und Templer dürfte einem fiktionalen Hintergrund entsprechen.

    Profit für Templer
    Eine nette Idee hat sich Ubisoft übrigens bei der Einbindung der Gegenwartsszenen überlegt, die wir bereits aus früheren Titeln kennen. Nachdem Desmond Miles in Teil 3 etwa vor einem Jahr gestorben ist, bekommen wir es nun in einem futuristischen Gebäude mit einem neuen Protagonisten zu tun, der offensichtlich als Teil eines Entwicklerteams die Erlebnisse berühmter Nachfahren erkundet und in ein Spielerlebnis einbringt. Das Spiel täuscht damit also vor, dass wir selbst durch das Entwicklerstudio laufen und an der Entwicklung jenes Spieles beteiligt sind, welches wir in diesem Fall selbst spielen. Das Spiel im Spiel sozusagen, denn durch Hacks in andere Computer werden mögliche zukünftige Spielszenarien als „Easter Egg“ bekannt gegeben und Trailer des eigentliches Spiels in einer Präsentation vorgeführt. Das ist eine mehr als geniale Idee, welche die Templergeschichte bis in die Zukunft weiter verfolgt. Interessant ist zugleich aber die Frage, ob dies womöglich ein exakter Nachbau eines echten Entwicklerstudios sein mag?

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Lebendige Tierwelt
    Bei den optischen und spielerischen Details der offenen Welt kann man darüber hinaus nicht viel meckern und wenn wäre das Meckern auf hohem Niveau. Überall auf den Inseln finden wir nicht nur eine bisher selten da gewesene Pflanzenvielfalt, sondern auch noch zahlreiche Tierarten. Im Wasser schwimmen Fische und Haie herum, Wale sind auf offenem Meer zu sehen, zahlreiche Vögel und Schildkröten machen die Strände unsicher, während Katzen, Hunde und Ratten durch die Straßen der Städte streunen und wilde Panther und Affen durch die Bäume des Dschungels huschen. Da kann man den Entwicklern nun wirklich nicht vorwerfen, ein Abenteuer ohne vielfältige Flora und Fauna geschaffen zu haben. Interessante Geheimnisse, Schätze, Truhen und Entdeckungen warten außerdem mitten in der Wildnis darauf, von uns erkundet zu werden, während die Bevölkerung und andere Seemänner ihrem realistischen und glaubwürdigen Alltag nachgehen. Klasse! So fühlt man sich, als würde man in eine fremde Welt eintauchen!

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Reiz der Nebenmissionen
    An spannenden Nebenmissionen mangelt es in diesem Spiel allerdings auch nicht. Ganz klassisch können wir Boten jagen, Piraten aus der Gefangenschaft befreien oder aufregende Assassinen-Jobs übernehmen, in denen wir eine Zielperson heimlich mittels Meuchelmord erledigen müssen. Im Gegensatz zu den vorherigen Teilen der Reihe haben wir dieses Mal aber auch einen netten Anreiz, diese auch auszuführen, denn auf das Geld für die Belohnung sind wir zum Aufrüsten unseres Schiffes zwingend angewiesen. Kostet ein Rumpfausbau mal eben 15.000 Münzen, so müssen wir dafür so einige Nebenaufgaben absolvieren. Wem die klassischen Missionen aber nicht zusagen, der darf natürlich auch feindliche Schiffe entern, mit der Harpune auf Walfang gehen oder sich als klassischer Pirat auf Schatzsuche begeben. Abwechslung gibt es nämlich weitaus mehr, als noch in „Assassin’s Creed 3“.

    Spannung in 12 Sequenzen
    Auch die Hauptstory kann sich derweil mit abwechslungsreichen Missionen sehen lassen, ist aber eher nach klassischem Muster aufgebaut. Abwechseln müssen wir dabei einen Feind durch schwieriges Gebiet verfolgen, Gespräche belauschen, Geiseln befreien oder eine Zielperson eliminieren. Neu ist hierbei allerdings auch der Kampf gegen Kriegsschiffe, der erstmals in das Spiel eingebaut wurde. Erst einmal die Tauchglocke errungen, dürfen wir dieses nicht nur in Hauptmissionen unter Wasser verwenden, sondern auch im freien Spiel anwenden, um die Unterwasserwelt zu erkunden. Auch da ist viel Neues für den Entdecker geboten, sodass „Assassin’s Creed: Black Flag“ praktisch niemals langweilig wird. Lediglich in den letzten Sequenzen lässt die Qualität der einzelnen Missionen leicht nach, doch ein immer noch hohes Niveau bleibt immerhin bestehen. In diesem Sinne: Auch bei diesem Part des Spieles gibt es nicht gerade viel zu meckern.

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Grafik und Sound für echte Piraten
    Bei der technischen Umsetzung des Spiels hat man sich außerdem richtig Mühe gegeben. Mit der verbesserten Grafik und der Unterstützung von DirectX 11 wird „Black Flag“ damit zum hübschesten Teil der „Assassin’s Creed“-Reihe. Hohe Details und knackige Texturen finden wir praktisch überall auf den Inseln, während vor allem der realistische Nebel bei feindlichem Beschuss für besondere Spannung bei den Kämpfen auf hoher See sorgt. Das realistisch halb-durchsichtige Wasser bewegt sich physikalisch korrekt zum Wind und sorgt auch bei der Navigation für einen erhöhten Realismusgrad. Lediglich manche Gesichtsanimationen hätten sicherlich noch ein paar mehr Details vertragen können, aber darüber kann man getrost hin weg sehen, da es an der herausragenden Grafik praktisch ansonsten nichts zu meckern gibt. Für optimalen Sound sorgt darüber hinaus der gelungene Soundtrack, der uns während der Schifffahrt mit echten Piraten-Shantys versorgt. Da ist also richtiges Ohrwurm-Potential angesagt. Wahnsinn und ein unvergessliches Spielerlebnis!

    Assassin's Creed IV: Black Flag

    Die nichtschwimmenden Portugiesen
    Einziges, aber auch wirklich einziges Manko bei diesem Spiel ist die fehlende Verbesserung bei den KI-Gegnern. Die haben sich in ihrem Verhalten nämlich kein bisschen geändert und verfügen auch heute noch über die gleichen Fehler und Probleme, wie in den Vorgänger. Springen wir mit unserer Figur beispielsweise ins Wasser, um den Verfolgern zu entkommen, schaffen die Gegner es noch immer nicht, uns tatsächlich zu folgen und nachzuschwimmen. Einige Begleiter haben damit zwar keine Probleme, doch bei der Gegner-KI gibt es noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Gleiches gilt für das Erklimmen diverser Gebäude, was den Gegnern bis dato aus unerfindlichen Gründen nicht immer gelingt. Einen Vorteil hat es aber: Wird es einmal etwas schwierig und brenzlig, können wir derartige Situationen ausnutzen und uns einen Vorteil ergattern. So haben es auch Anfänger wesentlich leichter mit diesem Spiel.

    Fazit:
    Das Entwicklerteam beweist beim neuesten Teil der „Assassin’s Creed“-Reihe eine wahre Detailverliebtheit und sorgt dafür, dass wir die neuen Schifffahrtselemente und das Piratensystem auf gar keinen Fall mehr missen wollen. Damit wird „Black Flag“ zum mit Abstand besten Spiel einer Reihe, von der man dachte, sie sei kaum noch zu toppen.

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    Assassin's Creed IV Wertung