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  • Game-Review: ARMA 3

    ARMA 3

    Wir schreiben das Jahr 2035: Auf der griechischen Insel Atlis geht es heiß her. Nach einstigen Naturkatastrophen in der Türkei, hat es sich der Iran nicht nehmen lassen, bis nach Griechenland zu expandieren. Eigentlich wollte die NATO längst ihre Truppen abziehen, als es erneut zu einer Eskalation kam. Corporal Ben Kerry gehört zu einer der letzten Einheiten, die von der Insel abgezogen werden sollten, als es zu einigen schwerwiegenden Angriffen seitens der gegnerischen Soldaten kommt. Mit seinem kleinen Team fast vollkommen auf sich allein gestellt, muss er auf dem gefährlichen Gelände zunächst überleben, Verbündete finden und anschließend den Spieß gewaltig umdrehen. Zunächst gänzlich in der Unterzahl und auf Unterstützung wartend, steht nun keine einfache Lage vor ihm und seinen Kameraden. Denn jeder Schuss und jeder Treffer könnte für einen Soldaten bereits den Tod bedeuten – und der Gegner kennt sich eindeutig besser aus…

    Kritik:
    Seit etwa einem Jahr beglückt die hochrealistische Kriegssimulation bereits ihre langjährigen Fans und Anhänger, die bereits in den vorangegangenen Teilen auf diesen speziellen Shooter schwörten. Bereits zuvor mit einem umfangreichen Multiplayer-Modus ausgestattet, der ganz klar den Hauptteil dieses Spiels ausmacht, dürfen wir uns nun endlich auch an der vollständigen Kampagne erfreuen. Genauer gesagt: Drei Kampagnen, in denen sich die knüppelharte Story dieses Spiels unterteilt. Für den Spieler bedeutet das: Knapp dreißig Stunden Spielspaß und das als kostenloses Update zusätzlich zum Multiplayer-Part.

    ARMA 3

    Allein mit Rucksack
    In der ersten Kampagne fängt alles noch ein wenig „einfach“ an. Nicht im wahrsten Sinne, aber zumindest inhaltlich, denn in relativ kurzen Missionen sind wir meist ein untergebener Soldat in einem Team, der Befehle auf der kleineren Insel Stratis entgegen zu nehmen hat. Wir bekommen Ziele zugeteilt, müssen in bestimmte Richtungen laufen und dabei vor allem auf unseren eigenen Körper achten. Immerhin ist es in einem kleinen Team mit wenigen Leuten nicht leicht, zu überleben und zu siegen, denn auf hoher Distanz schießt es sich wie in der Realität nicht gerade leicht. Ein Tutorial als solches gibt es praktisch nicht. Lediglich ein Feldhandbuch und zwischendurch einige spärliche Tipps zu besonderen Aufgaben und Geräten. Kurz gesagt: Sehr viel zu merken und noch schwerer zu beherrschen. Die korrekte Nutzung des Visiers, der Entfernungsmesser, die Drohnensteuerung und vieles mehr ist nicht immer leicht zu bewerkstelligen – fast die gesamte Tastatur ist dabei belegt. Und dabei ist das erst der Anfang. Wer sich die Mühe macht, dürfte trotzdem nicht überfordert sein, denn die Idee, auf Taktik- und Teamfunktionen in der ersten Kampagne zu verzichten, ist für den Anfang gar nicht so verkehrt. Für Casual Gamer eignet sich „Arma 3“ dennoch keineswegs.

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    Taktik für Fortgeschrittene
    In der zweiten Kampagne „Anpassen“ geht es da schon ein wenig anders zu. Nachdem wir nun recht gut geschult in der Bedienung unserer Waffen und Gerätschaften sind und auch gelernt haben, Deckungen angemessen zu nutzen, sodass wir einigermaßen lange am Leben bleiben, kommt eine ganz große Herausforderung hinzu: Wir werden zum Anführer unserer eigenen Einheit Omega, mit der wir gemeinsam Missionen erfüllen müssen. Einfache Befehle kann man da geben, etwa das Angreifen einer Zielperson, Vorrücken zu einem bestimmten Ziel oder auch das Fahren von Fahrzeugen. Ganz so einfach ist das aber nicht, wie es klingt, denn taktisch sinnvoll muss man da schon vorgehen – vor allem auf schwierigem Terrain und wenn der Feind in der Überzahl ist. Da können wir uns eben nicht darauf verlassen, dass unsere Teammitglieder alles zuverlässig von alleine machen, immerhin haben wir die Verantwortung für unsere Leute. Dabei können wir mit den F-Tasten jeden Soldaten einzeln anwählen und auch Teams frei bilden. Aber das Spiel wird auch noch wesentlich fordernder und schwerer, denn die Schlachten werden größer und die Gegnerzahl vermehrt sich zunehmend. Echte Spannung kommt damit aber ebenso auf, wenn wir etwa einen gegnerischen Außenposten erobern müssen, oder einen Tanklaster stehlen sollen.

    ARMA 3

    Ab in die Luft
    In der dritten und letzten Kampagne wartet dann schließlich der eigentliche Showdown auf uns. Immerhin haben wir die Oberhand bis dahin zurückerlangen können und müssen nun gemeinsam mit anderen NATO-Truppen in den Sieg ziehen – oder es zumindest versuchen. Auch hier werden die Kämpfe immer größer, doch wesentliche Dinge ändern sich dabei nicht: Meist sind wir doch immer noch zu Fuß und mit dem Rucksack unterwegs, riskieren unser Leben auf schwierigem Terrain, etwa in Städten oder mitten im Wald. Wer es bis hier hin geschafft hat, soll aber gelegentlich auch belohnt werden: Mit einigen Flugobjekten darf man dann auch mal in die Luft – selten, aber immerhin. Doch eines ist klar: Bis wir es dahin schaffen, sind wir auch verdammt erleichtert, nach knüppelharter Arbeit doch Erfolg gehabt zu haben. Denn „Arma 3“ ist der schwerste Shooter, den wir seit langem gespielt haben.

    ARMA 3

    Der Tod lauert
    Schließlich bedeutet der hohe Realismusgrad auch, dass es zugeht, wie im richtigen Leben. Anfänger dürften es da mitunter schon schwer haben, den Gegner überhaupt erst zu finden, während er uns schießt. Kilometerweites Gelände bekommen wir geboten, bei dem wir bis zum Horizont sehen können – und so mancher Gegner hält sich auch dort auf. Für den Spieler heißt das: Die Schießereien gestalten sich so manches Mal, als würden wir auf kleine Ameisen schießen. Größer sind die Gegner auf hohe Distanz jedenfalls nicht zu sehen. Wer da mit einem möglichst guten Scharfschützengewehr ausgestattet ist, hat es schnell einfacher. Das kann aber auch für uns schnell den Tod und enorm hohes Frustpotential bedeuten. Gestorben wird mitunter im Minutentakt und freies Speichern gibt es pro Mission nur ein einziges Mal. Danach müssen wir uns auf Checkpoints verlassen. Man sollte also überlegen, wie man seine Speichermöglichkeiten optimal einsetzt.

    ARMA 3

    Komplexe Kriegsmaschinerie
    Nutzbar ist für den Spieler dabei so gut wie alles. Fahrzeuge, Panzer, Lastwagen, Drohnen, Flugzeuge und vieles mehr. Letzteres zwar erst zum späteren Spielverlauf, doch Lastwagen und Autos gibt es schon wesentlich früher zu steuern. Die sind allerdings keineswegs unkaputtbar und erfordern mitunter eigens eingeprägte Steuerungsmöglichkeiten. Eine Drohne auf der richtigen Höhe zu halten, korrekt zu lenken und innerhalb einer vorgegebenen kurzen Zeit damit den winzig kleinen Gegner auszumachen und auszuschalten, ist sicherlich nicht einfach – zeigt aber auf besonders glaubwürdige Weise, wie der reale Krieg ebenso immer mehr zum Videospiel verkommt. Moderner Krieg, wie ihn die NATO auch in der Realität ausübt, das zeigt uns „Arma 3“. Das Ergebnis: Nach dieser Singleplayer-Kampagne möchte mit Sicherheit niemand mehr in den realen Krieg ziehen. Statt, wie es den Ego-Shootern oft nachgesagt wird, die Gewalt zu fördern, schreckt diese Militärsimulation eher ab. Und das ist gut so, bleibt es spielerisch gerade deshalb anspruchsvoll und interessant.

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    Der blinde Feind
    Dennoch gibt es auch Schwächen, die den Realismus an manchen Stellen deutlich verringern. Etwa dann, wenn die computergesteuerten Gegner ihre gewissen Aussetzer hat. Da kann es auch schon einmal passieren, dass wir praktisch neben dem Feind stehen und der nicht einmal reagiert. Sehr einfach wird es da, diesen trotz direkten Sichtkontakt ohne Gegenwehr auszuschalten. Die Regel ist das aber zum Glück nicht und zusätzliche Updates sorgen dafür, dass diese Fehler schon bald der Vergangenheit angehören. In den meisten Fällen sind die KI-Gegner schließlich doch sehr präzise, intelligent und professionell. Auf fordernde Art und Weise. Doch auch bei der Physik mancher Fahrzeuge gibt es noch Verbesserungsbedarf, vor allem dann, wenn wir mitten durch den Wald brettern und dabei auch schon einmal quer durch einen Stein rasen. Echte Fans können darüber aber getrost hinweg sehen.

    ARMA 3

    Das Anpassungswunder
    Technisch kann sich „ARMA 3“ dabei richtig gut sehen lassen und überzeugt mit einer besonders guten Anpassungsfähigkeit. Mit maximalen Details und Grafikeinstellungen ist echte High-End-Hardware zwingend erforderlich, um den Shooter einigermaßen flüssig spielen zu können. Immerhin können wir die Grafik auch in verdoppelter Auflösung rendern lassen, als sie dann tatsächlich angezeigt wird. Ein umfangreiches Einstellungsmenü für Filter, Kantenglättung und vieles mehr fordern selbst die schnellsten Grafikkarten – und dann bekommen wir einen richtigen Augenschmaus geboten, der der Realität doch möglichst nahe kommt. Mit einem schwächeren Rechner ausgestattet, können wir jedoch auch so viel anpassen, dass wir selbst auf einem Dual Core und einer alten DirectX 10-Grafikkarte noch flüssige Ergebnisse hinbekommen. Ein möglichst großes Publikum wird also angesprochen, bei dem „ARMA 3“ spielbar ist. Und bis auf ein paar wenige Texturen- und Schattenfehler gibt es auch nicht viel zu meckern.

    ARMA 3

    Krieg macht Lärm
    Was den Sound angeht, empfehlen wir aber unbedingt einen Subwoofer. Kommt es zum Feuergefecht, Mörserangriffen oder Panzerbeschuss hat dieser schon ganz schön was zu tun und es rummst nur noch unter unserem Schreibtisch. Gerade was die Akustik der Waffen angeht, hat man sich schließlich alle Mühe gegeben, einen so realistischen Sound wie möglich abzuliefern. Auch bei der englischen Sprachausgabe, die leider nur deutsch untertitelt wird, setzt man auf kräftige Stimmen, die durchaus einen Actionfilm sprechen könnten. Schade ist dabei nur, dass nicht jegliches Terrain auch akustisch wahrzunehmen ist. Ob Asphalt oder Gras, einen Unterschied macht das nur in den wenigsten Fällen. Lediglich Büsche und ein paar Besonderheiten lassen uns die Schritte anders hören. Da es sich aber nicht um ein Stealth-Game handelt, kann man das aber ebenso gut verschmerzen.

    Fazit:
    Die Militärsimulation von Bohemia fordert den Spieler richtig: „ARMA 3“ ist der realistischste und glaubwürdigste Kriegsshooter, den wir in der letzten Zeit gespielt haben – aber zugleich auch der schwerste. Eine gewisse Frustresistenz und Lernbereitschaft sollte der Spieler mitbringen, dann bekommt man ein Erlebnis geboten, das seinesgleichen sucht. Nach der Singleplayer-Kampagne will jedenfalls niemand mehr freiwillig in den echten Krieg ziehen.

    ARMA 3 Wertung