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  • Game-Review: Amnesia – A Machine for Pigs

    Amnesia 2

    Im Jahre 1899 kehrt der Industrielle Oswald Mandus von einer Expedition aus Mexiko zurück, die ganz und gar nicht gut verlaufen ist. Bereits die erste Nacht sorgt daher für einen unruhigen Schlaf, dessen Erwachen nicht gerade einfacher werden wird. In der Finsternis erwacht, muss er schließlich feststellen, dass er gänzlich allein in seinem Haus ist. Die Kinder sind längst verschwunden, doch mysteriöse Stimmen weisen auf ihren Aufenthaltsort hin. Mandus kann sich an nichts mehr erinnern, lediglich die Käfiggitter um die Betten weisen auf eine schreckliche Tat hin. Er muss sich auf die Suche nach seinen geliebten Kindern machen und in eine finstere Welt reisen, die ihn in Angst und Schrecken versetzen wird. Nur mit einer Laterne bewaffnet macht er sich auf den Weg durch sein gruseliges, gespenstiges Haus auf die Suche nach Hinweisen. Er fürchtet sich vor der Dunkelheit und doch ist sie sein Freund, wenn unheimliche Kreaturen in den finstersten Ecken auf ihn warten. Schnaufend und hungrig…

    Kritik:
    Nachdem vor allem die Top-Titel in den letzten Jahren bei der Umsetzung von Horrorszenarien kläglich scheiterten, wissen eingefleischte Gamer längst, dass die besten Spiele aus diesem Genre fast nur noch von Indieentwicklern stammen. Selbst „Dead Space 3“ und „FEAR 3“ stammten einst aus einer gruseligen Horrorserie und verkamen doch immer mehr zum Shooter. Die Entwickler von Chinese Room setzen allerdings auf gänzlich andere Wege und verzichten auf jegliche Shooter-Einlagen, schicken uns gar gänzlich unbewaffnet in die Schlacht.

    Amnesia 2

    Im finsteren Spukhaus
    Der zweite Teil der bei Kennern beliebten „Amnesia“-Reihe beginnt ähnlich, wie sein Vorgänger. Die Hauptfigur, Oswald Mandus, erwacht ohne jegliche Erinnerung in seinem finsteren Schlafzimmer und muss sich durch die düsteren Gänge seines Hauses wagen, um ein Geheimnis zu lüften. Stilistisch erinnert das Spiel dabei so manches Mal an die berühmten Haunted House-Horrorstreifen, denn alles ist irgendwie unheimlich und verselbstständigt sich. Mysteriöse Klänge sind aus dem Klavier zu hören, obwohl gar kein Musiker an ihm sitzt, unheimliche Stimmen und Geräusche kommen aus den Gängen und Gegenstände fallen auf unerklärliche Weise selbst von der Decke und den Wänden. Es scheint, als wäre Mandus immer in Gefahr und doch kann er sich nicht wehren, nur ausweichen und verstecken. Die Aussicht, schon bald auf den Dachboden und zudem noch in den Keller zu müssen, scheint da nicht gerade verlockend. Doch er ahnt noch gar nicht, in welch gruselige Tiefen er wirklich vordringen muss.

    Amnesia 2

    Die Greueltat in der Maschine
    Hinweise gibt es lediglich in den verschiedenen Tagebucheinträgen und Papierschnipseln, die wir auf dem Weg finden. Immer wieder können wir doch schließlich Notizen aufheben und erfahren so mehr über die jeweilige Zeit und die Ereignisse. Doch schlau werden wir daraus nicht, faselt der Schreiber doch immer wieder von einer grausamen Maschine, die mit Menschen und Schweinen gefüttert wird und die gesamte Menschheit ausrotten soll. Spielerische Hinweise bekommen wir unterdessen eher in den eigenen Tagebucheinträgen, in denen Mandus auf mögliche wichtige Objekte hinweist und wir erahnen können, was als nächstes zu tun ist. Da sich die Rätsel allerdings auf Schalter und Einstecken von Gegenständen beschränken, ist das nicht allzu schwer. Zudem gibt ein mysteriöser Anrufer ebenso, wie die unzähligen Visionen weitere Hinweise, aber auch neue Geheimnisse.

    Amnesia 2

    Die unbekannte Gefahr
    Es scheint aber so manches Mal kaum vorstellbar, dass wir hier ernsthaft in Gefahr sind. Ein Horror-Adventure, das uns gänzlich unbewaffnet ins Rennen schickt, kann uns doch nicht wirklich viel anhaben oder? Es arbeitet mit Effekten und will uns Angst einjagen, doch es kann uns nicht töten oder schaden. Das mit der Angst gelingt „A Machine for Pigs“ allerdings richtig gut, denn zu keiner Zeit können wir dem Braten so recht trauen, dass uns hier überhaupt nichts geschieht. Es ist dunkel, unheimlich und alles macht sich selbstständig. Da muss doch irgendetwas passieren. Wir wissen eigentlich nie so recht, ob und wann wir auf gefährliche Kreaturen stoßen werden. Lange Zeit lässt uns das Spiel im Glauben, wir wären beinahe unverwundbar und würden niemals auf Feinde stoßen, denn wir können uns ja nicht wehren. Doch da haben wir uns getäuscht. Die Kreaturen aus Mensch und Schwein werden kommen und sie lauern in der Finsternis, bis sie uns entdecken, mit unserer Laterne.

    Amnesia 2

    Das Versteck
    Das Spiel ist so dunkel, dass wir fast ununterbrochen auf unsere Laterne angewiesen sind. Erst einmal ausgeschaltet, ist es so stockdunkel, dass wir den Weg einfach nicht mehr finden würden und uns wohl hoffnungslos im Gebäude verirren würden. Doch je weiter wir in das Geheimnis und die Tiefen der Maschine vordringen, desto näher kommen wir den gefährlichen Kreaturen. Obwohl das Licht zuvor noch unser Freund war, müssen wir uns schon bald in der Dunkelheit verstecken. Die Kreaturen reagieren auf Licht und erkennen uns, sobald wir sie anleuchten. Erst einmal entdeckt, gibt es fast kein Entkommen mehr, denn sie wissen dann genau, wo wir uns aufhalten. Daher müssen wir uns verstecken. Die Laterne abschalten, in die Dunkelheit hocken und abwarten. Doch der Herzschlag steigt, das Adrenalin in den Adern pocht und wir hören nur noch Schritte, Schnaufen, Geräusche. Eine Kreatur, die näher kommt und vielleicht schon bald auf uns trifft. Es ist stockfinster, wir können unseren Feind nicht sehen. Und doch müssen wir uns voran tasten, möglichst unentdeckt von dem Wesen. Das sind die Stärken von „A Machine for Pigs“. Die Momente, in denen das Spiel einen enormen Nervenkitzel erzeugt.

    Amnesia 2

    Panik
    Spätestens jetzt kommt bei manchem Spieler mit schwachen Nerven richtig Panik auf. Es soll sogar jene geben, die sich gar nicht erst trauen, das Spiel vollständig durchzuspielen. Wir hören manchmal unseren eigenen Atem, schauen uns immer wieder wild um, weil wir Geräusche gehört haben und versuchen uns, in der Dunkelheit irgendwie zurecht zu finden. Denn es wird nicht heller, nie Tag, sondern nur noch finsterer, obwohl wir bereits dachten, es wäre ohnehin schon stockdunkel. Es ist daher wichtig, „Amnesia: A Machine for Pigs“ mit einer möglichst guten Soundanlage zu spielen. Ein Subwoofer sollte also definitiv vorhanden sein, wenn wir die tiefen Schritte unserer Feinde wahrnehmen wollen und uns einmal richtig gruseln möchten. Nur damit wird die Atmosphäre des Spiels gänzlich entfaltet, denn statt auf Action, setzt man wirklich stark auf Geräuschkulisse und Atmosphäre. Es ist ein Erlebnis.

    Amnesia 2

    Weg aus der Ausweglosigkeit
    Natürlich versuchen wir immer wieder, aus dieser auswegslosen Situation zu entkommen. Manchmal wünschten wir sogar, die große Haustür ließe sich öffnen oder auf der Straße fänden sich Menschen, mit denen wir uns unterhalten können. Doch dieses Adventure lässt uns ganz auf uns allein gestellt. Wir haben niemanden, keinen Ansprechpartner und erst recht niemanden, der uns zur Hilfe eilt. Noch dazu scheint unser Bewegungsspielraum eingeschränkt. Türen sind verklemmt, Wege nicht begehbar und insgesamt gibt es einfach keinen Ausweg. Nur noch tieferes Eindringen in die sowieso schon überschaubare, angsteinflößende Welt. Das hat in gewisser Weise schon eine leicht klaustrophobische Wirkung und ist im Zusammenhang mit der Dunkelheit ganz sicher nichts für schwache Nerven. Leider können wir uns aber nie verirren, denn selbst alternative Wege stellen sich letztendlich immer wieder als streng linear heraus. Das Spiel schreibt uns vor, wo es lang geht – das heißt aber auch, wir müssen genau da lang, wo real wohl niemand hingehen möchte. Doch passt auf, dass ihr vor Schreck nicht eure Maus auf den Boden werft.

    Amnesia 2

    Der Lichtkegel
    Es ist durchaus ein recht kurzes Spiel, das kaum sechs Stunden andauert und dabei auch nicht gerade schwierig ist. Meist reicht es aus, den Feinden auszuweichen, oder vor ihnen wegzurennen. Lediglich der vorletzte Bossgegner scheint da ein wenig schwieriger zu sein, zumal wir auch diesen nicht mit Waffen aktiv bekämpfen können. Das Ende lässt auch viele Rätsel offen und unverständliche Blicke, die das Geschehen gar nicht so recht erfassen können. Bis dahin ist „A Machine for Pigs“ aber ein einzigartiges Erlebnis, das man einfach einmal gespielt haben sollte, wenn man die Nerven dazu hat. Die solide Grafik sorgt außerdem dafür, dass dieses Spiel zu einem abgerundeten Erlebnis wird. Besonders viel Mühe hat man sich mit Details innerhalb von Gebäuden gegeben – Gemälde an den Wänden, Design der Kreaturen und Maschinen, finstere Gänge, Nebeleffekte und guter Einsatz des Lichts. Trotzdem ist nicht alles perfekt. Etwa menschliche Leichten, die draußen auf den Straßen liegen und absolut undetailliert erscheinen. Oder aber die teils matschigen Texturen, wenn wir uns diverse Objekte einmal näher anschauen können. Das lässt sich aber verschmerzen, wohingegen die Einstellung des Gamma-Wertes etwas schwierig ist. Etwas zu dunkel eingestellt, sehen wir einfach zu wenig, doch zu hell wirkt das Spiel einfach gräulich. Es ist nicht immer einfach, hier die perfekte Einstellung für den Bildschirm zu finden. Ein guter Schwarzwert ist also sowieso ein Muss, wenn man „Amnesia 2“ spielen möchte. Darüber hinaus funktioniert Adaptives VSync nicht immer richtig, sodass wir manchmal gezwungen sind, dauerhaftes Vsync einzuschalten – doch das geht auf die Leistung. Trotzdem ist „A Machine for Pigs“ technisch ein gutes Spiel, das keinerlei Bugs enthält und auch keine Grafikfehler finden lässt. Klasse!

    Fazit:
    Horror fürs Wohnzimmer: Der zweite Teil der gruseligen Horror-Adventure-Reihe schickt uns erneut gänzlich unbewaffnet in finstere Gebäude und versetzt uns in Angst und Schrecken, wenn wir uns vor gefährlichen Kreaturen verstecken müssen. Nervenkitzel pur und definitiv nichts für schwache Nerven.

    Amnesia 2 Wertung