18. Mai 2015 | 16:15

Basel: Während die meisten deutschen Besucher eher nach Köln gereist sind, startete das erste richtig große Fantasy- und Cosplayevent bereits am vergangenen Donnerstag in der Messe Basel. Nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze und mit nur einem kleinen Fußweg vom badischen Bahnhof entfernt, warteten dort bis zum Samstag Abend gleich zwei große Hallen auf die Besucher, die oft noch ohne große Erwartungen auf das Debüt des Basler Events gingen. Und trotzdem: Gleich am ersten Tag gelang es den Veranstaltern der Fantasy Basel, schätzungsweise gute 4-stellige Besucherzahlen anzulocken, davon viele kostümierte Fantasy-Fans, die mit aufwändigen Kostümen am täglichen Cosplay-Wettbewerb teilnahmen.

Inhaltlich hat man sich dabei übrigens stark an der Kölner “Role Play Convention” orientiert und eine Plattform für jeden Geschmack geboten. Während die Main Stage in der Event Halle vor allem mit Cosplay und Gaming-Wettbewerben aufwartete, fanden die Besucher in der zweiten Halle auf gleich zwei Etagen die eher spezielleren Stände, die an ihre besonderen Interessen gerichtet waren. Neben einem großen Künstlerbereich mit Zeichnern und einer Samsung-Präsentation ihrer neuen GearVR-Brille, kamen schließlich auch Mittelalterfans an Verkaufsständen für Schwerter und Gewänder auf ihre Kosten, während der Anime-Bereich vor allem Managafans anlockte und diverse große Gaming- und Filmpublisher mit einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm überzeugten. Da durfte zwischendurch also auch mal der Nintendo-Controller in die Hand genommen oder der Blick hinter dem Steuer eines Rennwagens genossen werden, wenn das Programm einmal nicht so interessant war.

Der gute Anklag, der mit einer Mischung aus deutschen und schweizerischen Besuchern verbunden war, hatte vor allem auf deutscher Seite trotz der Grenznähe allerdings nicht die besten Voraussetzungen und ist daher umso mehr zu beglückwünschen. Angesichts der generell recht hohen Preise in der Schweiz luden die Merchandising-Stände – zumindest für deutsche Verhältnisse – nicht gerade zu einer Schäppchenjagd ein. Und auch für Essen & Trinken mussten die Besucher häufig tiefer in die Tasche greifen, als auf den deutschen Conventions gewohnt. Umso mehr ist da zu beglückwünschen, wie erfolgreich die Fantasy Basel trotzdem auch für Aussteller und Händler war, die reichlich ihrer Merchandising-Artikel an die Besucher brachten und dabei mit einer Vielfalt von Anime bis Doctor Who für jeden etwas dabei hatten.

Übrigens: Auch das Programm an den drei Tagen konnte ziemlich viele Geschmäcker abdecken. Erstaunlicherweise trafen allerdings – abgesehen vom Cosplay Contest – eher die Programme und Workshops auf den kleineren Podien die Interessen der Besucher. Dort gab es nämlich spannende Vorträge über elbische Sprachen vom Greisinger Museum, lehrreiche Workshops zur 3D-Modellierung und viele andere abwechslungsweise Themen. Angesichts dessen, dass die Multiplayer-Gaming-Wettbewerbe auf der Main Stage eher weniger Anklang beim Publikum fanden, bietet sich im kommenden Jahr sicherlich eine getrennte Platzierung der ASUS-Wettbewerbe an, sodass Vorträge durchaus eine Plattform auf der Main Stage erhalten könnten. So oder so plant man jedenfalls auch für das kommende Jahr wieder eine Fantasy Basel, welche zukünftig jedoch nicht mehr mit der RPC in Köln kollidieren soll.

Für alle, die dieses Jahr leider nicht dabei sein konnten, haben wir ein Fotoalbum auf unserer Facebook-Seite bereitgestellt.