Bei ihrem Abschied in Dortmund, der der Band sichtlich schwer fiel, wollten sie aber noch einmal richtig Gas geben. Schon für die ersten drei Songs gab es eine Sicherheitseinweisung für die Fotografen, denn es sollte Flammenwerfer und Konfettikanonen geben. Das Abschiedskonzert entpuppt sich als eine Party, wie sie “Sum 41″ vielleicht noch nie gegeben haben. Ein letzter Moshpit, ein letztes Mal mitsingen, ein letztes Mal so richtig abgehen: Das nahmen sich auch die Konzertbesucher zu Herzen, die sowohl Front of Stage, als auch in der Mitte hinter dem Wellenbrecher einen Moshpit bildeten und in hoher Anzahl in Richtung Bühne crowdsurften.
Ein letztes Mal die großen Hits live hören, egal wie alt sie auch waren, gehörte zu diesem Abschiedskonzert natürlich dazu. Bei Klassikern wie “Fat Lip” oder “Still Waiting” fühlte man sich schnell an die eigene Jugendzeit erinnert. Und sogar ihre Debut-Single “Makes no Difference” schaffte es nochmal auf die Setlist. Und das sogar mit einer kleinen Besonderheit: Erst vor kurzem hat Deryck Whibley seine Gitarre wiedergefunden, die vor vielen Jahren aus dem Haus des Sängers gestohlen wurde und einst in zahlreichen Musikvideos zu sehen war. Der Abschied der Band war dadurch auch mit einem speziellen Comeback verbunden, das es den Fans noch einmal ermöglichte, dieses legendäre Instrument live zu hören.
Nach einem knapp 2-stündigen Set war dann aber noch lange nicht das Ende erreicht. Sum 41 konnte sich nicht so richtig überwinden, das Konzert zu beenden und den Dortmundern ein endgültiges Goodbye mitzugeben. Eine Zugabe mit 3 Songs war deshalb obligatorisch. Ob die zweite Zugabe, die dann mit etwas Verzögerung gespielt wurde, jedoch überhaupt noch zur Setlist gehörte, wurde nicht so ganz klar. Zahlreiche Besucher auf den Rängen waren schon auf dem Weg nach draußen, als Sum 41 noch einmal für zwei Songs spontan die Bühne betraten. Ein bisschen so, als könnten sie einfach nicht loslassen. Vielleicht überdenken sie ihre Auflösung ja noch einmal – oder kommen in einigen Jahren zurück, wenn die Sehnsucht nach Live-Auftritten doch zurückkehrt? Dass sich die Fans an diesen Abend erinnern werden, steht unterdessen außer Frage.
Fotos: Rene Daners