Und die gab es dann auch, denn die Dutch Comic Con nutzt den vielen Platz, um die Hallen in viele große und spannende Bereiche einzuteilen. Konkret bedeutet das: Das Wort “Comic” im Namen wird hier tatsächlich ein wenig ernster genommen, als auf den Konkurrenzveranstaltungen mit dem Titel Comic Con. Gleich fast eine komplette Halle wird da den Comic-Händlern, Zeichnern und Mangas gewidmet, von denen es unzählige zu bestaunen gibt und bei denen so mancher Künstler auch einmal eine individuelle Zeichnung für den Fan anfertigt. Allerdings soll das längst nicht alles sein, denn in einem zusätzlich gesonderten Second Hand-Bereich wartet die Dutch Comic Con obendrein auch noch mit einem Flohmarkt auf, in dem ebenfalls zahlreiche Comics recht preisgünstig den Besitzer wechselten. Wer auf der Suche nach spannenden Comics war, ist hier also mit Sicherheit fündig geworden.
Darüber hinaus ähnelt das Konzept dann ein wenig der Fantasy Basel, die ebenfalls einen umfangreichen Gaming-Bereich zu bieten hat. Kooperationen mit Spielepublishern und Hardwareherstellern sorgten dann nicht nur für interessante Exklusivinhalte, bei denen sich die Besucher interessante neue Games anschauen konnten, sondern auch für zahlreiche sogenannte “Free 2 Play”-Stationen, an denen Gamer völlig kostenlos die neuesten Spielehits antesten konnten – bis hin zu Blockbustern wie Far Cry 5. So mancher Designer und Entwickler hielt gleich daneben spannende Vorträge über Grafikdesign oder die Entwicklung des Videospiels “Horizon Zero Dawn”, sodass ein bisschen da sogar das Feeling einer Entwicklerkonferenz aufgekommen sein mag, bei der man in den direkten Kontakt mit den Entwicklern treten konnte. Und wem das noch nicht spektakulär genug war, der fand ein paar Meter weiter eine riesige Fläche für die Drone Racing Championship, bei denen die Teilnehmer mit rasanten, ferngesteuerten Drohnen einen Hindernisparcour überwinden mussten. Ein zum Teil einzigartiges Angebot für Gamer und Bastler.
Trotz allem durften auf der Dutch Comic Con natürlich auch jene Leute nicht fehlen, die auch auf anderen Conventions im Mittelpunkt stehen: Die Stars aus Hollywood. Die Anzahl mochte dort zwar überschaubar gewesen sein, doch die eingeladenen Gäste hatten es durchaus in sich. So kam sogar niemand geringeres als Dwight Schultz (Foto oben) höchstpersönlich nach Utrecht, der in den 80iger Jahren einer der Hauptdarsteller der Kult-Serie “Das A-Team” war. Und seine Anwesenheit ist zugleich eine Besonderheit, schließlich habe er nach eigener Aussage in den vergangenen fünf Jahren kein einziges Mal die Vereinigten Staaten verlassen und besuche selbst dort nur ein bis zwei Mal im Jahr eine Convention. Damit war Dwight Schultz nicht nur für niederländische Conventions ein seltener Gast, sondern für ganz Europa.
Etwas moderner hingegen wurde es dann mit Katie Cassidy, die als Black Canary in der DC-Comicserie “Arrow” bekannt wurde. Und während auf so mancher Convention ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass während der Q&A-Panels nicht nach Umarmungen oder dergleichen gefragt werden darf, war das auf der Dutch Comic Con kein Problem: Sie ließ es sich nicht nehmen, beinahe im Fünf-Minuten-Takt mit ihren Fans zu knuddeln und Umarmungen zu verteilen. Der Veranstalter wiederum präsentierte sich dabei recht locker und verzichtete auf Verbote jeglicher Art, sofern das Einverständnis der Stars vorlag. Das traf mitunter auch mal auf das ein oder andere Selfie auf dem Gang zu – und die Niederländer dankten es den Veranstaltern mit den sogar für europäische Verhältnisse sehr hohen Besucherzahlen.
Besonders unterhaltsam präsentierte sich kurz danach übrigens auch Mark Sheppard, den viele Besucher unter anderem aus “Doctor Who”, “Supernatural” und vielen anderen Serien kennen – und wurde damit (vielleicht unfreiwillig) zu einem Highlight der Convention. Der nämlich hatte so gar keine Lust auf die auf jeder Con immer gleichen Fragen und gab auf jede dumme Frage eine ebenso dumme Antwort. Natürlich immer mit einem Zwinkern und nicht ganz Ernst gemeint, war das allerdings höchst belustigend für die restlichen Zuschauer auf den Rängen des Publikums – vor allem, wenn er schlicht jede zweite Frage mit einem simplen “No” beantworten konnte und sich daraus nur zu gerne einen Spaß gemacht hat. Das Panel von Mark Sheppard wird damit sicherlich so manchem Fan etwas länger in Erinnerung bleiben.
Wer nun auch einmal in den Genuss der mit ziemlicher Sicherheit größten Convention der Niederlande kommen möchte, hat dazu übrigens bereits in diesem Jahr erneut die Gelegenheit. Die “Winter Edition” der Dutch Comic Con soll nämlich erneut am 24. und 25. November 2018 in der Jaarbeurs Utrecht stattfinden. Tickets und weitere Infos gibt es in Kürze unter dutchcomiccon.com.