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  • DLC-Review: Train Simulator 2014 – Im Köblitzer Bergland 3

    Im Köblitzer Bergland 3

    Mittlerweile in der dritten Version angekommen, liefert uns Aerosoft mit „Im Köblitzer Bergland 3“ eine fiktive Strecke, die irgendwo mitten in Deutschland liegen könnte. Angefangen in Altenburg, geht es mit den verschiedenen Zügen über Köblitz, bis hin nach Wildau oder Bad Rickenburg – mitten über Berg und Tal, bei verschiedenem Wetter und vorbei an den Hinterlassenschaften alter ausgemusterter Bahnstrecken. Abwechslung dürfte vor allem damit geboten sein, dass das Payware-Addon gleich drei verschiedene interessante Strecken zu bieten hat, denn neben einer Hochgeschindigkeitstrasse durch lange Tunnel, bietet sich auch eine detaillierte meist eingleisige Hauptstrecke und eine nicht-elektrifizierte Nebenstrecke des Eisenbahnvereins an. Damit kommen doch alle irgendwie auf ihre Kosten.

    Kritik:
    Die Hochgeschwindigkeitsstrecke eignet sich vor allem für jene Eisenbahnfreunde, die es mal ein bisschen eilig haben. Zwischen zwanzig und vierzig Minuten kann da eine recht kurze Fahrt dauern, die oft nur ein oder zwei Bahnhöfe zu bieten hat. Dafür geht es wahlweise mit dem Intercity oder dem ICE auf die Strecke, die uns hauptsächlich durch lange große Tunnel schickt, die sogar von innen umfangreich beleuchtet sind. Mit bis zu 200 Stundenkilometern rasen die Lampen dann an uns vorbei, während die Szenarien für den Spieler meist keinen hohen Schwierigkeitsgrad besitzen. Dafür bekommen wir eine ganz andere interessante Kleinigkeit geboten: Zwischen den Tunneln bietet sich uns ein spektakulärer Blick auf die Täler zwischen den Bergen, die mit einer detaillierten Vegetation begeistern. Bei Regen und Nebel kann der ständige Wechsel zwischen Tunnel und Fahrt unter freiem Himmel aber auch recht interessant sein.

    Im Köblitzer Bergland 3

    Regionalbahn nach Wildau
    Etwas anspruchsvoller und interessanter ist hingegen die Regionalbahnstrecke nach Wildau, die zugleich auch die Hauptstrecke dieses Spiels darstellt. Vom recht großen Bahnhof Altenburg geht es da schließlich über eher kleinere Ortschaften hoch bis zu unserem Ziel. Häufige Geschwindigkeitsbegrenzungen, ständiger Wechsel zwischen Steigungen und Gefälle, sowie eine eingleisige Route fordern unsere volle Aufmerksamkeit. Spannend wird es da aber auch neben der Strecke, denn mit verlassenen Bahnhöfen, von Unkraut überwucherten Schienen, sowie zahlreichen Feldern und Gewächshäusern geht es entlang einer Strecke, die ganz offensichtlich schon zum Teil stillgelegt wurde. Es ist ein aufregender Blick auf vergangene Tage der Eisenbahn, wie wir sie auch in der Realität an vielen Orten zu sehen bekommen. Hier kommen vor allem Entdecker auf ihre Kosten, die gern im Personennahverkehr unterwegs sind.

    Im Köblitzer Bergland 3

    Ab ins Museum
    Eine weitere interessante Strecke bietet sich uns außerdem von Wildau nach Hosvenn, wo die Clubmitglieder eines Eisenbahnvereins darauf warten, von uns transportiert zu werden. Obwohl die Route dieses Mal recht kurz ist und es relativ langsam voran geht, ist der nicht-elektrifizierte Abschnitt des Addons durchaus interessant. So können wir tatsächlich beobachten, wie wir von der elektrifizierten Hauptstrecke direkt auf die Nebenstrecke ohne jegliche Oberleitungen wechseln. Hauptsächlich mit der Baureihe 294 und lediglich zwei alten Waggons befahren, ist dies doch mal ein sehr ungewöhnlicher Anblick. Der Blick von einer Brücke direkt auf die nebenliegenden detaillierten Ortschaften bietet aber auch hier optisch eine interessante Aussicht und die stillgelegten Signale sorgen manches Mal für Verwirrung und Irritationen. Eine besondere kleine Herausforderung für Eisenbahnfans.

    Im Köblitzer Bergland 3

    Kein Gewächs im Winter
    Besonders begeistern wird allerdings die Detailverliebtheit, welche die Entwickler in dieses Addon steckten. Besonders an der Hauptstrecke für unsere Regionalbahn sehen wir das deutlich, denn je nach Jahreszeit und Witterung kann sich die Umgebung tatsächlich ändern. Sind die Felder noch im Sommer richtig stark bewachsen und die Gewächshäuser mit Pflanzen befüllt, so finden wir im Winter an selbiger Stelle lediglich die Rückstände der letzten Ernte vor. Die Gewächshäuser sind leer, die Vegetation ändert sich gewaltig. Wer auf solche Details achtet, bekommt auch deswegen einen interessanten Anblick. Dafür verzichtet man allerdings auf die Dampflokomotiven, die in früheren Versionen der Route einst noch enthalten waren. Ein grafisches Highlight gibt es aber doch: Am Köblitzer Hbf finden wir doch tatsächlich eine Leuchtreklame, die eindrucksvoll die reflektierende Decke des Bahnhofes bestrahlt – ein seltener Anblick im Train Simulator 2014.

    Im Köblitzer Bergland 3

    Arbeitslose Rangierer
    Bei den Szenarien muss aber vor allem eine Zielgruppe häufig in die Röhre gucken: Die Eisenbahnfreunde, die gerne in komplexen und schwierigen Rangieraufgaben ihr Bestes geben. Dafür gibt es nämlich lediglich eine einzige Aufgabe, die noch dazu nicht unbedingt spannend zu absolvieren ist. Ähnliches gilt für Freunde des Güter-Fernverkehrs, denn lediglich eine Aufgabe mit einem langen Kohlezug wartet auf eine knapp 1-stündige Fahrt zu ihrem Zielort. Dafür gibt es besonders viele Szenarien auf der Regionalbahnstrecke, die mit vielen Halts bei allen möglichen Wetterlagen für recht viel Spannung sorgen. Doch auch mehrere Hochgeschwindigkeits-Szenarien warten darauf, von uns mit dem IC oder ICE befahren zu werden. „Im Köblitzer Bergland 3“ kommen also vorwiegend Fans des Personennahverkehrs auf ihre Kosten und dürfen ihre Qualitäten beim Einhalten des Fahrplans unter Beweis stellen. Leider fehlen die Karriereszenarien komplett, sodass ein Sammeln von Punkten im Karrieresystem auf dieser Route praktisch nicht möglich ist.

    Im Köblitzer Bergland 3

    Ende in Marienbaum
    Ganz fehlerfrei ist die Strecke außerdem ebenso nicht, obwohl wir das angesichts der dritten Version und des Preises nun durchaus erwartet hätten. So mussten wir im Test leider feststellen, dass die Route auf der Regionalbahnstrecke meist zwischen Marienbaum und Wildau abstürzt und sich damit kurzerhand gänzlich verabschiedet. Wie es zu diesem Fehler kommt, ist bisher vollkommen unklar, doch berichten auch zahlreiche andere Spieler in diversen Foren von demselben Problem. Dafür funktioniert der Rest der Route aber größtenteils – abgesehen von ein paar Fehlern bei der Signalaufstellung – soweit fehlerfrei. Lediglich einige Texturfehler an den größeren Bahnhöfen und die eher mäßigen Feuerwerkseffekte im letzten Szenario trüben ein wenig das Gesamtbild. Angesichts des hohen Detailgrades des Addons lässt sich dies aber verschmerzen, wären da nicht diese unsäglichen Abstürze…

    Fazit:
    Mit ein paar Bugfixes und ein paar kleineren Patches könnte „Im Köblitzer Bergland 3“ auf Grund des hohen Detailgrades und der abwechslungsreichen Strecke durchaus zu einer der besten Routen werden, die wir für den „Train Simulator 2014“ finden können. Wären da nicht einige schwerwiegende Bugs.

    Im Köblitzer Bergland 3 Wertung