Beim ersten Anblick kamen Besucher, die zum ersten Mal einen Auftritt von “Die Happy” gesehen haben, doch etwas ins Staunen: Die Band ist bereits 30 Jahre alt – wie kann die Sängerin, die da flink wie ein “Duracell-Häschen” die Bühne stürmte, denn aussehen, als wäre sie gerade einmal um die 35? Und doch: Die Alternative Rock-Band spielt zumindest teilweise noch in Originalbesetzung, denn neben Gitarrist Thorsten Mewes gehört auch Sängerin Marta Jandová zu den Gründungsmitgliedern. Rock’n’Roll und reichlich Rumgehüpfe auf der Bühne hält eben offenbar jung – und irgendwie fühlt sich der Auftritt von “Die Happy” deshalb immer noch an, als würden wir da eine frisch gegründete Rockband voller jungem Elan sehen, die noch so richtig Bock auf die Musikkarriere hat.
Der ein oder andere bei den langjährigen Fans bekannte Hit ist natürlich mit von der Partie. Vor allem aber: Eine Energie auf der Bühne, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Jandová gehört zu den Musikerinnen, die keine Minute still stehen bleiben und die schnell das Gefühl entstehen lassen, die Band sei Teil eines großen Ganzen. Wenn die Band ihr Publikum begrüßt, regelmäßig wiederkehrenden Fans zuwinkt und anscheinend sogar den ein oder anderen im Publikum persönlich kennt, entsteht der Eindruck, “Die Happy” spiele nicht für Zuschauer auf Distanz, sondern für Freunde in ihrem Wohnzimmer. Als wären sie Teil ihrer Fans, die eigentlich am liebsten auf die Bühne springen und mitmachen würden.
Immer wieder macht die Sängerin dabei auch Scherze, erzählt witzige Geschichten aus der Vergangenheit der Band. Oder von ihrer 11-jährigen Tochter, die sie auf ihren Reisen auch mal begleiten darf. “Die Happy” kommen dabei authentisch rüber – eben so, als wären die Fans ihre Freunde, denen sie ihre Erlebnisse auf Tour auch einfach mal anvertrauen darf. Bei all dieser Echtheit sind kleine Patzer auch schnell mal verziehen. Zum Beispiel der kleine, harmlose Sturz von Bassist Ralph Rieker, den Jandova in der zweiten Hälfte des Konzertes verursacht hat. Oder die Tatsache, dass sie bei einem der alten, etwas seltener gespielten Songs dann doch mal die Lyrics ablesen muss. Insgesamt feiern die Besucher die Songs der Band, manche können sie sogar mitsingen – und in jedem Fall werden die meisten Konzertbesucher dieses Abends schon bald wiederkommen.