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  • Der Tod: Makabre Comedy zum Mitmachen
    24. Oktober 2023 | 14:13

    Ein Mann in einer Kutte betritt die Bühne. Sein Gesicht darunter wird wohl über den gesamten Abend im Verborgenen bleiben. Beim Comedy-Programm Der Tod steht nämlich auch keine Person im Mittelpunkt, sondern eine Figur: Der Sensemann in Person. “Seitdem er auf der Bühne steht, ist die Lebenserwartung der Menschen deutlich gestiegen”, scherzt er an diesem Abend. Auf der Bühne nämlich erscheint er ohne seine Sense, dafür mit viel Humor und Wortwitz. Es ist Freitag, der 20. Oktober 2023 im Fritz-Henssler-Haus in Dortmund und geschätzt rund 100 – 200 Besucher sind an diesem Abend gekommen. Ganz ausverkauft ist es nicht, vielleicht ist es manchen doch noch etwas zu früh, um dem Tod bereits ins Auge zu blicken. Unter den Mutigen befindet sich jedoch ein gemischtes Publikum: Auf der einen Seite sichtbar diverse Anhänger der schwarzen Szene, die den Tod schon einmal auf dem WGT in Leipzig oder einem anderen Szeneevent gesehen haben. Auf der anderen Seite ganz normale Dortmunder jeden Alters, die dem schwarzen Humor eine ganze Menge abgewinnen können.

    Darunter sogar ein Betriebsausflug: Der Chef eines Bestattungsunternehmens machte einen Besuch bei der Todes-Comedy zu einem Team-Event für seine Mitarbeiter. Und wer sonst sollte den Tod auf die Bühne begleiten, wenn nicht ein Experte seines Fachs? Die “Deathcomedy”, wie sich “Der Tod” auch gerne nennt, ist nämlich nicht nur reine Stand Up-Comedy, von der es auch reichlich im Laufe des Abends gibt, sondern auch ein kleines Mitmachprogramm. Immer wieder werden zufällige Menschen aus dem Publikum ausgewählt, um bei interaktiven Aktionen mitzumachen. So auch ein Pärchen aus der ersten Reihe, das dem Tod gleich aufgefallen ist: Nach inzwischen 12 Jahren Beziehung durften sie bei einem Spiel auf der Bühne mitmachen, bei dem der männliche Part erraten musste, wie sich seine Partnerin wohl ihren letzten Tag auf Erden vorstellen würde. Ziemlich belustigend für das restliche Publikum wohlgemerkt, denn nicht immer lag der Mann richtig.

    Der Tod Comedy

    Nicht weniger lustig: Die Anekdoten aus dem Leben des Tods, der offenbar selbst eine kleine Familie hat, die sich bald schon vergrößern wird. Sein “Erzfeind, der Klapperstorch” kam ihm schließlich in die Quere und schwängerte seine Gattin, die “Exitussi”, die auch gerne mal mit ihrem eigenen Gewand auf der Bühne steht. Auf das junge Erstgeborene des Todes mussten wir aber auch verzichten: “Totelini” war in Dortmund ebenfalls nicht dabei. Dafür bekamen das Publikum durch Bilder und Erzählungen einen amüsanten Einblick in den Alltag mit dem “Todeskind”. Etwa, wie sich so ein Kind des Todes wohl im Kindergarten gibt und wie das Zusammenleben mit Gleichaltrigen so funktioniert. Schwarzhumorig, makaber und tief versunken in dieser genialen Rolle.

    Zwischendurch überrascht “Der Tod” mit einem recht multimedialen Programm. Obwohl wir hier nur eine einzelne Person in einem Gewand zu sehen bekommen, gibt es die ein oder andere musikalische Einlage als Solo-Künstler. Gesangstalent hat der Sensemann also offenbar auch und da wird so mancher bekannte Hit einfach mit neuen – auf den Tod bezogenen – Texten neu aufgelegt. Selbst im letztjährigen Schlager-Hit “Layla” wird die Puffmama dann kurzerhand zur “Gruftmama” – und wir müssen doch zugeben, irgendwie klingt das besser und unterhaltsamer, als das Original. Wer sich davon selbst einmal überzeugen möchte, der hat dazu nahezu täglich auf der umfangreichen Tour die Gelegenheit. Wo ihr den Tod nämlich in Kürze sehen könnt, erfahrt ihr unter endlich-tod.de