• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Cypress Hill beim Kunstrasen: Gruppen-Kiffen zu 90er Oldschool HipHop
    16. Juli 2025 | 18:51

    Sie standen schon auf der Bühne, da war so mancher aktuelle Rapper noch gar nicht geboren. Fast so, als gehörten sie zu den Erfindern des HipHop. Nun standen sie also wieder auf der Bühne beim Kunstrasen Bonn: Mit ihren 55 und 59 Jahren bilden die beiden Rapper B Real und Sen Dog noch immer die legendären Cypress Hill. Gemeinsam mit Percussionist Eric Bobo und Turntablist DJ Lord, der ersatzweise für DJ Muggs dabei war und einst bei Public Enemy spielte, fühlt sich ein Konzert mit derartigen Legenden und Größen des HipHops an wie eine Zeitreise zurück in die 90er Jahre. Damals als im Jahre 1991 ihr erstes Album erschien und schon Songs wie “How I Could Just Kill a Man” schon zu kleinen Hits wurden, die sie noch heute auf der großen Bühne am 8. Juli 2025 performten.

    Die Umgebung und das Publikum ein bisschen gewöhnungsbedürftig, wenn man zum ersten Mal ein Konzert von Cypress Hill besucht. Schon seit ihrer Gründung propagiert die Band den Cannabiskonsum und setzt sich für dessen Legalisierung ein. Auf dem Logo, den Alben, dem Merchandise, der Sonnenbrille – überall macht ein Cannabisblatt die Einstellung der Band zu Drogen deutlich. Die Fans machen da natürlich gerne mit und zünden sich kollektiv einen Joint an, bis die Open Air-Fläche riecht wie die Straßen von Amsterdam. Aber man beschwert sich ja nicht, wenn man den “highest man in the world”, wie B Real liebevoll von seinem Kollegen Sen Dog genannt wird, auf der Bühne sehen will – und ist doch erstaunt, wie friedvoll so ein Cypress Hill-Konzert sein kann.

    Cypress Hill beim Kunstrasen Bonn
    Back to the 90s: B Real von Cypress Hill mit kultigem Oldschool HipHop

    Cypress Hill beweisen unterdessen immerhin ein bisschen Selbstbeherrschung. Erst nach dem dritten Song, wenn die Fotografen den Bühnengraben wieder verlassen haben, zünden sich auch die Rapper auf der Bühne eine Tüte an – was bis zum Ende des Konzerts so bleiben sollte. Den passenden Song gab’s gleich dazu: “Dr. Greenthumb” handelt von B Reals Alter Ego, einem Cannabis-Züchter, der seine eigene Perspektive erzählt. So wird das Konzert dann auch fortgesetzt, gefühlt die meisten Songs aus dem Repertoire handeln vom Cannabiskonsum, womit der Auftritt auch schon einem gewissen Konzept folgt. Ob “Hits From the Bong” oder “Weed Medley” – man wäre ja schon fast enttäuscht, wenn das Publikum nicht zum kollektiven Gruppen-Kiffen gekommen wäre.

    Auch ihre größten Hits gehörten natürlich zur Setlist, sodass Fans nach Jahrzehnten noch einmal die Gelegenheit hatten, die Tracks live zu hören. “Insane in the Brain” gehört da natürlich zu den am meisten gefeierten Songs, zu denen das Publikum erwartungsgemäß auch gewaltig abgeht. Und zwischendurch durfte DJ Lord zeigen, warum noch heute vor allem HipHop DJs bei den DMC World DJ Championships ganz oben auf der Rangliste stehen. Beeindruckende Scratching-Skills werden mit dem Percussion zu einem DJ Battle der anderen Art kombiniert und zeigen den EDM DJs mit ihren Sync-Buttons, warum im HipHop immer noch die besten der Welt an den Turntables stehen.

    Cypress Hill beim Kunstrasen Bonn
    Sen Dog: Auch mit 59 Jahren noch voller Energie

    Nach gerade einmal 70 Minuten beendeten Cypress Hill ihren Gig dann mit einem Song, der gar nicht von ihnen selbst stammt: Das House of Pain-Cover “Jump Around” lud noch ein letztes Mal zum abfeiern und abtanzen ein, sodass das Publikum trotz des vergleichsweise kurzen Auftritts mit einem Lächeln nach Hause ging. Manche von ihnen werden wiederkommen, denn der Kunstrasen Bonn hat noch einige weitere Konzerte zu bieten. Hier die folgenden Termine:

    19.07. Deichkind
    23.07. Samu Haber
    27.07. The Dead South
    03.08. Johannes Oerding
    05.08. The Smashing Pumpkins
    06.08. Air
    13.08. Queens of the Stone Age
    14.08. Jan Delay & Disco No. 1 + Das Bo
    16.08. BAP (ausverkauft)
    19.08. Fontaines D.C.
    23.08. Kasalla

    Fotos: Rene Daners